So groß die Liebe auch ist: Wenn der / die Partner:in schnarcht, kann das so manche Beziehung auf die Probe stellen. Doch auch störende Nachbar:innen oder laute Geräusche von draußen können belastend sein. Probleme beim Ein- und Durchschlafen führen nämlich häufig zu Schlafmangel. Und das kann eine echte Qual sein. Doch wie soll man schlafen, trotz Lärm? Das erfährst du in diesem Artikel.
Schlafen trotz Lärm: Nicht jedes Geräusch stört
Wer trotz lauter Geräuschkulisse schlafen will, muss wissen: Lärm ist nicht gleich Lärm. Denn tatsächlich hängt es von verschiedenen Faktoren ab, ob wir ein Geräusch als störend empfinden, oder nicht. So kann uns plötzlich eintretender Lärm, wie ein lautes Schnarchen, leichter aus dem Schlaf reißen, als ein regelmäßiges Geräusch – selbst wenn es kontinuierlich lauter wird. Ausschlaggebend ist auch der Schalldruckpegel, der die Intensität eines Geräusches misst. Je mehr dieses sich vom Umgebungslärm abhebt, umso störender empfinden wir es. Bedeutet: In absoluter Stille kann uns schon das Summen einer Mücke vom Schlafen abhalten.
Nicht zuletzt kommt es auch einfach darauf an, wie müde man tatsächlich ist. Wer todmüde ist, kann an den lautesten Orten schlafen. Das weiß jeder Mensch, der schon mal völlig übermüdet auf einer Party oder in einem Club eingeschlafen ist.
Wie stehst du zu der Lärmquelle?
Auch unsere persönliche Einstellung spielt eine große Rolle, wie Karl-Heinz Ladwig, Professor für Psychosomatische Medizin und medizinische Psychologie an der Technischen Universität München, gegenüber Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärt: „Auf einen gegebenen Lärmreiz kann der Mensch ganz unterschiedlich reagieren, je nachdem, wie ein solcher Mensch diesen Schmerzreiz bewertet.“
Stehen wir dem Lärm also negativ entgegen – weil beispielsweise ein Nachbar, den wir ohnehin nicht leiden können, mal wieder die Musik aufgedreht hat – stört dieser uns mehr. Das kann sogar so weit gehen, dass wir das Geräusch noch verstärkt wahrnehmen, erklärt Professor Ladwig dem RND. Dagegen können wir zum Beispiel am Strand, also in einer Umgebung, die wir als entspannend und positiv wahrnehmen, trotz hohem Geräuschpegel ein gemütliches Nickerchen halten.
So können wir trotz Lärm schlafen
Zunächst einmal gilt es, die Lärmquellen möglichst kleinzuhalten, so die Fachärztin für Physiologie, Eva-Maria Elmenhorst, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. Das gehe am besten mit Ohrenstöpseln. Rückenschläfer:innen können es auch mit Noise-Cancelling-Kopfhörern versuchen. Musik und Hörbücher können von den störenden Geräuschen ablenken und dazu beitragen, leichter in den Schlaf zu finden. Manche Menschen schwören auch auf „White Noise“, also weißes Rauschen, zum leichteren Einschlafen in einer lauten Umgebung. Allerdings gibt es unterschiedliche Forschungsergebnisse bezüglich der Wirksamkeit bzw. potenziellen negativen Effekten.
Grundsätzlich wichtig sei eine Grundentspannung, so Professor Ladwig gegenüber dem RND. Er empfiehlt daher eine Atemübung, die dabei helfen kann, den Blutdruck zu senken: Sieben Mal langsam hintereinander ein- und geräuschvoll wieder ausatmen.
Außerdem sollte man auf eine gute Schlafhygiene achten. Tipps dafür findest du hier.
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Darum ist Lärmbelästigung beim Schlafen so schädlich
Lärmbelästigung beim Schlafen ist nicht nur nervig – sie kann sich auch langfristig negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Vor allem unser Herz-Kreislauf-System leidet unter dem permanenten Stress, wie Dr. Elmenhorst erläutert. So könne Lärm im Schlaf zu einem schnelleren Herzschlag und beschleunigten Hirnströmen führen. Vor allem in der Einschlafphase werden wir deshalb leicht von störenden Geräuschen wach.
Umso wichtiger ist es, für eine angenehme Schlafsituation zu sorgen und störende Quellen zu entfernen – auch wenn das für Partner:innen getrennte Schlafzimmer bedeutet.
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