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Das ist der Grund, warum dich Essgeräusche von anderen wütend machen

Du wirst wütend, wenn jemand neben dir laut kaut oder schmatzt? Dann leidest du vielleicht an einer Misophonie – diese Therapie hilft.

Frau Date wütend
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Schmatzen, Schlürfen, Kauen: Essgeräusche findet wohl niemand besonders appetitlich. Doch manche Leute werden regelrecht aggressiv, wenn sie anderen beim Essen zuhören müssen. Manchmal lösen die Geräusche auch starken Ekel oder sogar Angstgefühle aus. Kommt dir das bekannt vor? Dann leidest du möglicherweise unter Misophonie. Was Misophonie ist und welche Therapie dagegen helfen kann, erfährst du hier.

Was ist Misophonie und welche Therapie gibt es?

Ob in der Bahn, am Arbeitsplatz oder zuhause am Küchentisch: Wenn dich die Essgeräusche anderer Leute regelrecht in den Wahnsinn treiben, leidest du womöglich an einer Misophonie. Damit bezeichnet man die stark negative emotionale Reaktion auf bestimmte Alltagsgeräusche. Das müssen nicht unbedingt Essgeräusche sein. Auch lautes Atmen, Schnarchen oder das Tippen auf einer Tastatur können bei manchen Menschen Abneigung hervorrufen. Menschen mit Misophonie empfinden diese Geräusche nicht nur als unangenehm, sondern sie lösen auch starke Gefühle von Ekel, Wut, Reizbarkeit oder Angst aus.

Diese Reaktionen können das tägliche Leben stark beeinträchtigen und zu sozialen Isolationen führen, da Betroffene versuchen, sich den auslösenden Geräuschen zu entziehen. Die Misophonie-Therapie zielt darauf ab, die emotionalen Reaktionen auf bestimmte Geräusche zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Eine häufig angewendete Methode ist die kognitive Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, die negativen Gedanken und Reaktionen zu identifizieren und zu bewältigen.

Was kann man tun, wenn man an Misophonie leidet?

Wenn du vermutest, dass du an Misophonie leidest, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein:e Fachärzt:in oder Therapeut:in kann eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Es kann hilfreich sein, sich über Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung zu informieren, um mit den emotionalen Reaktionen umzugehen, die durch auslösende Geräusche ausgelöst werden.

10 Tipps, um mit deinen Emotionen besser umgehen zu können

Doch was kann man tun, wenn man sich in einer akuten Situation befindet? Hier sind ein paar Tipps:

  1. Atme tief und ruhig: Versuche, dich zu beruhigen, indem du langsam und tief ein- und ausatmest. Tiefes Atmen kann helfen, Stress und Angst zu reduzieren.
  2. Versuche, dich abzulenken: Ablenkung kann in solchen Momenten hilfreich sein. Konzentriere dich auf etwas anderes, das dich interessiert oder beschäftigt, wie zum Beispiel das Lesen eines Buches oder das Hören von Musik.
  3. Verlasse den Raum: Wenn möglich, entferne dich von der Geräuschquelle. Geh an einen ruhigeren Ort, an dem du dich besser fühlen kannst.
  4. Nutze Kopfhörer: Trage Kopfhörer oder Ohrstöpsel, um die Geräusche zu reduzieren oder zu überdecken. Du kannst auch angenehme Musik oder beruhigende Klänge abspielen, um die unangenehmen Geräusche zu überlagern.
  5. Verwende Soundmasking: Soundmasking-Apps oder -Geräte erzeugen Hintergrundgeräusche, die die auslösenden Geräusche überdecken können.
  6. Setze auf visuelle Hilfsmittel: Wenn du dich in einer Situation befindest, in der du die Essgeräusche nicht vermeiden kannst, lenke deine Aufmerksamkeit auf visuelle Reize, wie das Beobachten von Bewegungen oder das Betrachten von Bildern.
  7. Verwende Entspannungstechniken: Nutze Entspannungstechniken wie Meditation, Progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen, um deine Emotionen zu kontrollieren und dich zu beruhigen.
  8. Setze auf kognitive Strategien: Versuche, deine Gedanken umzulenken und dich auf positive oder neutrale Gedanken zu konzentrieren. Erinnere dich daran, dass die Empfindungen temporär sind und vorübergehen werden.
  9. Suche soziale Unterstützung: Sprich mit deinen Freunden oder deiner Familie über deine Misophonie, damit sie deine Gefühle besser verstehen und dir Unterstützung bieten können.
  10. Erlaube dir Pausen: Wenn du in einer Gruppensituation bist, erlaube dir zwischendurch Pausen, um dich zu beruhigen und deine Emotionen zu regulieren.

Fazit: Misophonie & Therapie: Du bist nicht allein!

Dass Essgeräusche unangenehme Gefühle auslösen können, ist prinzipiell normal und nichts, worüber du dir Sorgen machen musst, wenn du betroffen bist. Doch für Menschen mit Misophonie können sie eine extreme emotionale Belastung darstellen. Wenn du also feststellst, dass du extrem starke negative Emotionen aufgrund von Essgeräuschen oder anderen Alltagsgeräuschen empfindest, könnte es sein, dass du an Misophonie leidest. Es ist wichtig, professionelle Hilfe zu suchen und Therapiemöglichkeiten zu erkunden, um mit dieser Reaktion umzugehen und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.