Wer schon mal eine eitrige Mandelentzündung oder eine schmerzhafte Blasenentzündung hatte, weiß, was für ein Segen Antibiotika sein können. Sie töten die krank machenden Bakterien im Körper ab und machen uns wieder gesund, wenn sonst nichts anderes mehr hilft. Doch leider haben Antibiotika auch heftige Nebenwirkungen. Denn sie töten nicht nur die schlechten, sondern auch die guten Bakterien in unserem Darm ab. Warum du unbedingt eine Darmkur nach Antibiotika machen solltest und mit welchen 6 Maßnahmen du dein Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht bringst, erfährst du in diesem Artikel.
Darum ist eine Darmkur nach Antibiotika so wichtig
Antibiotika töten Bakterien ab und hemmen ihr Wachstum. Doch nicht alle Bakterien sind schlecht. Einige sind sogar lebensnotwendig. Ein Großteil der Bakterien in unserem Körper sitzt im Darm. Man bezeichnet das als Darmmikrobiom. Eine Antibiotika-Kur tötet auch einen Teil der nützlichen Bakterien in unserem Darm ab. Ein geschwächtes Immunsystem, Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen können die Folge sein.
Das Problem: Antibiotika werden mittlerweile viel zu oft verschrieben. Das kann auf Dauer verheerende Folgen für das Darmmikrobiom haben. Noch dazu können resistente Bakterien die Antibiotika-Einnahme überleben. Sie nutzen den neu gewonnenen Lebensraum, um sich auszubreiten. Die Folge: Es wird immer schwieriger, diese Bakterien zu bekämpfen. Auch Antibiotika sind irgendwann wirkungslos.
Umso wichtiger ist es, die gesunde Artenvielfalt der Bakterien durch eine Darmkur während und nach der Einnahme von Antibiotika wiederherzustellen.
Darmkur nach Antibiotika: So geht’s
Am besten sorgst du schon während der Einnahme des Antibiotikums dafür, dass dein Darmmikrobiom geschützt ist. Wie das geht, zeigt die Expertin für ayurvedische Ernährung und Darmgesundheit Katharina Döricht in ihrem neuen Buch „Ein Bauch voller Gesundheit: Wie du deinen Darm ganzheitlich & stressfrei ins Gleichgewicht bringst“ 🛒.
1. Schlechte Bakterien schwächen
Bestimmte Lebensmittel, darunter Zucker, Weißmehl, tierische Produkte sowie Lebensmittel mit Konservierungsstoffen sind „Futter“ für schlechte Bakterien. Um es den schädlichen Bakterien möglichst schwer zu machen, sich auszubreiten, sollte man während und nach der Antibiotika-Einnahme möglichst auf diese Lebensmittel verzichten.
2. Gute Bakterien stärken
Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen nähren die guten Bakterien in unserem Darm. Indem du möglichst naturbelassene Lebensmittel isst, schaffst du den idealen Lebensraum für die nützlichen Bakterien.
3. Präbiotische Lebensmittel essen
Mit „Präbiotika“ sind bestimmte unverdauliche Bestandteile der Nahrung gemeint. Vor allem die wichtigen Bifido- und Laktobakterien in unserem Darm ernähren sich von dieser Art von Ballaststoffen. Deshalb rät die Expertin dazu, Lebensmittel wie Chicorée, Spargel und Artischocken in die Ernährung aufzunehmen.
4. Fermentierte Lebensmittel essen
Lebensmittel wie Sauerkraut und Kimchi enthalten gesunde Milchsäurebakterien, die sich direkt in unserem Darm ansiedeln können. Dadurch stärkst du dein Darmmikrobiom schon während der Einnahme von Antibiotika.
5. Probiotika einnehmen
Ein Probiotikum ist ein Bakterienmix, der meist in Form von Pulvern oder Kapseln eingenommen wird. Probiotika enthalten lebende Bakterien, die sich im Darm ansiedeln können und so den Nebenwirkungen von Antibiotika, z. B. Durchfall, entgegenwirken.
Bei der Einnahme von Probiotika ist eine darmfreundliche Ernährung essenziell, wie Katharina Döricht betont: „Ansonsten nimmt man zwar gute Bakterien ein, liefert ihnen aber nicht das richtige Futter. Der Darm stellt nicht das richtige Milieu bereit und die erwünschten Bakterien verabschieden sich gleich wieder, indem sie über den Stuhl ausgeschieden werden.“
6. Stress reduzieren
Eine Antibiotika-Einnahme bedeutet Stress für den Körper. Das Darmmikrobiom muss sich regenerieren. Dazu gehört nicht nur die richtige Ernährung, sondern auch genügend Schlaf, ausreichend Bewegung und Routinen, die den Stress im Alltag reduzieren.
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