Ungefähr drei Viertel der Katzen leider unter Zahnproblemen. In der freien Wildbahn erhalten die Fellnasen eine natürliche Zahnreinigung durch den Verzehr von Beutetieren wie Mäusen oder Vögeln. Wohnungskatzen brauchen unsere Hilfe. Wir zeigen dir, wie du deine Katze bei der Zahnpflege unterstützen kannst.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Alles zu Zahnpflege bei der Katze
Zahnpflege bei der Katze ist wichtig
„Mach mal Aaaah“, heißt es jedes Mal, wenn ich mit meiner Katze bei unserer Tierärztin bin. Und das ist auch gut so, denn die Untersuchung der Zähne gehört bei jedem Tierarztbesuch zum Standardprogramm. Auch zu Hause solltest du regelmäßig in den Mund deiner Katze hineinschauen. So sollte es darin aussehen:
Zahnfleisch
- Gesundes Zahnfleisch hat eine rosa bis hellrosa Farbe. Ist es blass, rot oder dunkel verfärbt, könnte eine Entzündung oder eine Infektion vorliegen.
- Das Zahnfleisch sollte glatt und fest sein. Es sollte keine Schwellungen oder Unebenheiten aufweisen.
- Das Zahnfleisch sollte feucht, nicht trocken oder klebrig sein. Ist es trocken oder blutet beim Berühren, könnte das auf eine Zahnfleischerkrankung hinweisen.
Zähne
Die Kante des Zahnfleisches sollte eng an den Zähnen anliegen, ohne Taschen oder Ablösungen. Offenen Stellen oder gar Geschwüre und Wunden im Bereich des Zahnfleisches sind Anzeichen für ein ernstes Gesundheitsproblem.
Erkennst du faule Zähne, gerötete Stellen oder andere Auffälligkeiten, kann das auf eine Zahnfleischentzündung oder Zahnstein hindeuten. Um dem vorzubeugen, braucht die Katze Hilfe bei der Zahnpflege.
Wie oft muss man einer Katze die Zähne putzen?
Wie auch Menschen oder Hunde sollten Katzen ihre Zähne putzen – und da sie das nicht selbst machen können, wird es zu deinem Job, die Beißerchen sauber zu halten. Die Tierschutzliga schreibt, dass sowohl Wohnungskatzen als auch Freigängerkatzen Hilfe bei der Zahnpflege brauchen. Am besten wäre es, die Zähne der Mieze täglich zu schrubben – mindestens jedoch 2-3x pro Woche. Tägliches Zähneputzen ist die effektivste Methode, um Plaque und Zahnsteinbildung zu verhindern.
Zähneputzen bei der Katze: So klappt es
Vehement wehrt sich der Vierbeiner und lässt dich nicht an seine Beißerchen ran? Dann heißt es: Zähne zusammenbeißen und durch! Mit den folgenden 3 Schritten kommst du an dein Ziel und gewöhnst deine Katze an die regelmäßige Zahnpflege.
- Tauche deinen Finger in lauwarmes Wasser und streiche damit über die Zähne der Katze. Als Lob gibt es danach direkt ein Leckerli.
- Bleibt deine Mieze entspannt, umwickel deinen Finger mit einer angefeuchteten Mullbinde und wiederhole Schritt 1.
- Jetzt geht es ans Eingemachte: Nimm eine spezielle Katzenzahnbürste, die du dir auf deinen Finger steckst und putze sanft über die Zähne der Katze.
Am Anfang solltest du einige Übungsrunden mit der Zahnbürste, aber ohne Zahnpasta durchführen. Nimm stattdessen etwas Wasser. Später kannst du dann auf Zahnpasta für Katzen umsteigen, die es in vielen „leckeren“ Geschmacksrichtungen gibt.
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Hinweis: Zahnpasta für uns Menschen ist für Katzen tabu. Sie ist zu scharf, schmeckt der Mieze nicht und verursacht schlimmstenfalls Magenprobleme.
3 Tipps zur Zahnpflege bei Katzen
1. Trockenfutter als „Kaugummi“
Um die obersten Zahnbeläge loszuwerden, reicht bereits die „Reibung“ von knusprigem Trockenfutter. Bleibt das aus, kann aus harmlosem Plaque schädlicher Zahnstein werden. Wichtig: Das Trockenfutter sollte zuckerfrei und getreidearm sein. Lies hier, was gutes Trockenfutter ausmacht.
2. Kauspielzeuge
Das Besondere am Katzengebiss: Ist es viel im Einsatz, entwickelt es eine Art selbstreinigende Wirkung. Kauspielzeuge oder Kausnacks, wie zum Beispiel Pferdesehnen, Putenhälse oder luftgetrocknete Snacks, sind perfekt, um den Stubentiger aktiv zu halten und sinnvoll zu beschäftigen.
3. Nahrungsergänzungsmittel
Im Handel gibt es außerdem spezielle Zusatzstoffe, welche die Zahnpflege bei Katzen verbessern, da sie prophylaktisch gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen wirken. Hast du zum Beispiel schon einmal von „Zahnputzflocken“ gehört? Sie bestehen aus Hüttenkäse und lassen sich ganz einfach ins Nassfutter oder Wasser untermischen.
Ab in die Tierarztpraxis: Du solltest auch immer regelmäßige tierärztliche Zahnkontrollen durchführen lassen, um die Zahnpflege deiner Katze zu verbessern und sie vor FORL zu schützen.