Viele pflegebedürftige Menschen wünschen sich, rund um die Uhr in ihrem eigenen Haushalt betreut zu werden. Da Angehörige oft nicht in der Lage sind, diese umfassende Betreuung allein zu gewährleisten, nehmen sie Unterstützung durch externe Fachkräfte in Anspruch. Die neusten Daten der Deutschen Rentenversicherung zeigen, dass immer mehr häuslich Pflegende aus dem Ausland stammen. Alle Zahlen im Überblick.
Deutsche Rentenversicherung: 14 Prozent der häuslich Pflegende stammen aus dem Ausland
In Deutschland werden immer mehr pflegebedürftige Menschen zu Hause von Pflegekräften aus dem Ausland betreut. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die der Webseite ihre-vorsorge.de vorliegen, hatten im Jahr 2022 etwa 145.000 der über eine Million Pflegepersonen keinen deutschen Pass. Dies entspricht etwa 14,1 Prozent aller häuslich Pflegenden.
Zum Vergleich: Im Jahr 2021 betrug der Anteil der ausländischen Pflegekräfte noch 13,4 Prozent (129.000 Personen). 2017, dem Jahr nach der Einführung der Pflegereform, lag der Anteil bei 11,6 Prozent (61.000 Personen).
Im Jahr 2022 waren Pflegekräfte aus der Türkei mit fast 44.000 Personen und aus Syrien mit rund 11.600 die größten Gruppen unter denen, die Angehörige oder Deutsche zu Hause betreuten. Weitere große Gruppen stammten aus Serbien (etwa 7.400), Polen und Italien (jeweils zwischen 6.600 und 6.700). Auch aus Russland (4.900), Griechenland (4.500), dem Irak (4.100) und Rumänien (3.600) kamen viele Pflegekräfte. Zudem waren Pflegekräfte aus Kroatien und Afghanistan mit jeweils 3.100 Personen vertreten. Fast 83 Prozent der Pflegepersonen waren Frauen.
Mehr Menschen erhöhen ihren Rentenanspruch durch Pflege
Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Menschen, die Angehörige oder Nachbarn in der häuslichen Umgebung rentenversicherungspflichtig pflegen, erneut deutlich gestiegen. Laut aktuellen Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) erhielten zum Ende des vorvergangenen Jahres rund 1,02 Millionen Pflegepersonen Rentenbeiträge von der Pflegekasse der Pflegebedürftigen.
Dies entspricht einem Anstieg um etwa 61.000 Personen oder 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in den fünf Jahren zuvor war die Zahl der Pflegepersonen, die Anspruch auf Rentenbeiträge hatten, stets deutlich gewachsen.
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Das ist der Grund für die gestiegenen Zahlen
Expert:innen führen den anhaltenden Trend auf das Pflegestärkungsgesetz zurück, das Anfang 2017 in Kraft trat. Seitdem sind Pflegepersonen in der Rentenversicherung pflichtversichert, wenn sie einen Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 2 mindestens zehn Stunden pro Woche an mindestens zwei Tagen in dessen häuslicher Umgebung betreuen.
Vor der Gesetzesänderung war eine wöchentliche Pflege von mindestens 14 Stunden erforderlich. Laut der Deutschen Rentenversicherung in Bayern führt ein Jahr Pflege seit dem 1. Juli dieses Jahres zu einer Rentenerhöhung von monatlich 6,95 Euro bis 36,77 Euro, abhängig vom Pflegegrad des Gepflegten und den entsprechenden Leistungen.