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Katzen: Mehr Tierarztbesuche bei Vollmond – sind die uralten Sagen etwa wahr?

Bei Vollmond erwacht die dunkle Seite deiner Katze zum Leben – so die Legende. Die heutige Forschung zeigt, wie viel davon wirklich stimmt.

Vollmond scheint hinter Katze
© hitdelight - stock.adobe.com

Miauen, Schnurren, Gurren: Was will uns unsere Katze sagen?

Wer eine Katze zu Hause hat, kennt die gängige Geräuschkulisse, die sie verursacht. Doch was möchte unser Haustier uns mit dem Miauen, Schnurren oder auch Fauchen sagen. Wir erklären euch, wie ihr Katzensprache verstehen könnt.

Dreht deine Katze nachts durch, sprudelt vor Energie und kommt einfach nicht zur Ruhe? Ein Blick aus dem Fenster reicht und du weißt Bescheid: Es ist wieder Vollmond. Die Zeit, in der die Stubentiger übernatürliche Kräfte entwickeln und zu heilenden Wesen mutieren – zumindest, wenn man den früheren Legenden glaubt. Die heutige Wissenschaft zeigt jedoch: An den Mythen könnte tatsächlich etwas Wahres dran sein.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.

Wie der Mond unser Leben beeinflusst

Dass der Vollmond das menschliche Verhalten beeinflusst, ist ein weit verbreiteter Glaube. Während einige meinen, schlechter zu schlafen, glauben andere, dass es während des Vollmonds mehr Unfälle und eine höhere Kriminalitätsrate gibt.

Die Anziehungskraft des Mondes löst die Gezeiten aus, also den Wechsel von Ebbe und Flut. Und damit nicht genug – einige Tiere wie zum Beispiel Korallen synchronisieren ihre Fortpflanzung mit dem Mondzyklus. Da scheinen die zahlreichen Fantasiegeschichten über Katzen, die bei Vollmond heilende Kräfte entwickeln, plötzlich gar nicht so weit hergeholt.

Vollmond
Wenn Vollmond ist, spüren das Pflanzen, Tiere und Menschen. Foto: darkfoxelixir – stock.adobe.com

    Mystische Sagen: Katzen verändern sich bei Vollmond

    Katzen sollen laut uralter Legenden eine besondere Beziehung zum Mond und seiner Gravitationskraft haben. Auf der ganzen Welt gibt es Sagen und Mythen darüber, dass der Vollmond einen starken Einfluss auf das Verhalten der Katzen haben soll.

    Die Sage der nächtlichen Energie

    Laut einer weit verbreiteten Sage sollen Katzen bei Vollmond besonders aktiv und unruhig werden. In der Erzählung streifen sie nachts häufiger umher, jagen und miauen lauter als sonst. Dank des Vollmonds haben die Katzen mehr Energie, die sich in einem verstärkten Jagdverhalten äußert.

    Verbindungen zur Hexerei

    In einigen alten Mythen wird der Vollmond mit Magie und Hexerei in Verbindung gebracht. Dabei spielen insbesondere schwarze Katzen eine zentrale Rolle. Es heißt, dass Katzen bei Vollmond besonders empfänglich für magische Einflüsse sind und deshalb von Hexen als Begleiter oder Boten genutzt werden.

    Magische Heilkräfte

    Laut einigen Mythen sollen Katzen bei Vollmond über besondere Heilkräfte verfügen. In einigen Sagen heißt es, dass sie in der Lage sind, Krankheiten von Menschen zu vertreiben oder heilend zu wirken, wenn sie in der Nähe schnurren.

    Katzen sehen Unsichtbares bei Vollmond

    Manche glauben, dass Katzen bei Vollmond besonders sensibel auf ihre Umgebung reagieren und Dinge wahrnehmen können, die für Menschen unsichtbar sind. Diese Idee speist sich aus der Vorstellung, dass Katzen generell eine Verbindung zum Übernatürlichen haben.

    Hinweis: Wissenschaftliche Belege für diese Theorien gibt es nicht. Alle Erklärungen sind bislang widersprüchlich.

    Katzen: Mehr Tierarztbesuche bei Vollmond

    Diese Volkssagen kursieren auf der ganzen Welt und zeigen, wie eng Katzen und der Mond in den Vorstellungen vieler Kulturen miteinander verbunden waren. Auch heutzutage berichten Katzenbesitzer:innen davon, dass ihre Katzen bei Vollmond aufgeregt, desorientiert oder zurückgezogen reagieren.

    Studien gibt es dazu nicht. Allerdings stieß man während einer Datenauswertung auf einen interessanten Fakt: Bei Vollmond steigt die Zahl der Tierarztbesuche.

    Laut einer im Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie nehmen Notfälle bei Haustieren während des Vollmonds zu. Die Studie untersuchte 11.940 Fälle am Veterinary Medical Center der Colorado State University und fand heraus, dass die Besuche in der Notaufnahme bei Katzen bei Vollmond um 23 % und bei Hunden um 28 % höher waren. Erklären kann das Forschungsteam den Grund dafür bislang nicht.

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    Mehr Noteinsätze durch Unfälle

    Die Seite Catster.com erklärt, dass dieses Phänomen auch bei Menschen zu beobachten ist. Die Theorie dahinter: Bevor es künstliche Beleuchtung gab, war der Vollmond nachts die einzige Lichtquelle. Ein Urverhalten also, dass der Mensch bei Vollmond nachts aktiver ist.

    Eine Studie aus dem Jahr 2018 stellte fest, dass bei Vollmond mehr verkehrsunfallbedingte Notfalltransporte durchgeführt werden. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es draußen heller ist und mehr Menschen mit dem Auto unterwegs sind. Hierfür fehlt es jedoch ebenfalls an wissenschaftlichen Langzeitstudien.