Jeder von uns hatte schonmal ein rotes Gesicht, sei es durch Sport, Hitze oder extreme Kälte. Bleiben diese Rötungen dauerhaft bestehen, so könnte es sich dabei um Rosacea handeln – eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Möglichkeiten, Rosacea zu behandeln und die Symptome zu lindern.
Wichtig: Dermatologen und Dermatologinnen sind die ärztlichen Spezialisten für Rosacea. Sie sind spezialisiert auf typische Symptome wie Rötungen, Papeln oder Pusteln im Gesicht. Dieser Artikel gibt nur einen allgemeinen Überblick über Behandlungsmethoden und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Bitte wende dich beim Verdacht auf Rosacea immer an deinen Arzt/deine Ärztin.
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Behandlung dieser Erkrankung – von der richtigen Hautpflege über medikamentöse Therapien bis hin zu hilfreichen Tipps für den Alltag.
Das erfährst du hier zum Thema „Rosacea“:
Was ist Rosacea?
Rosacea, auch als „Kupferrose“ oder „Rosazea“ bekannt, ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung, die typischerweise das Gesicht betrifft. Die Erkrankung verläuft in Schüben und zeigt sich in unterschiedlichen Schweregraden. Im Anfangsstadium treten meist nur leichte Rötungen auf. Auf Dauer können sich diese Rötungen zu dauerhaften Gefäßerweiterungen, Bläschen und Knötchen entwickeln. Betroffene klagen teilweise auch über Juckreiz oder Brennen.
Rosacea tritt häufig bei Menschen im mittleren bis höheren Lebensalter auf, doch auch jüngere Menschen und in seltenen Fällen sogar Kinder können betroffen sein. Männer und Frauen erkranken gleichermaßen an Rosacea, wobei Männer tendenziell häufiger schwerere Verläufe erleben. Eine der größten Herausforderungen bei der Hautkrankheit ist, dass die genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt ist.
Was sind Auslöser für die Hautkrankheit?
Ein wichtiger Schritt, um Rosacea zu behandeln, besteht darin, die Auslöser der Krankheit zu identifizieren und zu vermeiden. Viele Betroffene stellen fest, dass bestimmte Umweltfaktoren, Nahrungsmittel oder sogar Stress zu einem Schub führen können. Häufige Auslöser sind UV-Strahlung, extreme Temperaturen, heiße Getränke, scharfe Speisen und Alkohol. Auch Stress und hormonelle Veränderungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft, können die Symptome verschlimmern.
Um die Rosacea unter Kontrolle zu halten, ist es wichtig, diese Auslöser so gut wie möglich zu meiden. Das bedeutet, intensive Sonnenbäder zu vermeiden, stets einen hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden und auf scharfe Gewürze und heiße Getränke zu verzichten. Es lohnt sich, ein Tagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Faktoren bei dir persönlich einen Schub auslösen.
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Welche Hautpflege ist bei Rosacea die richtige?
Die Haut von Rosacea-Betroffenen ist sehr empfindlich und reagiert oft negativ auf herkömmliche Pflegeprodukte. Daher ist es wichtig, Produkte zu wählen, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden und keine reizenden Inhaltsstoffe enthalten. Reinige dein Gesicht am besten nur mit lauwarmem Wasser und verzichte auf Seifen und Reinigungsmittel mit einem hohen pH-Wert.
Verwende stattdessen milde, pH-neutrale Waschlotionen, die die Haut nicht austrocknen. Nach der Reinigung solltest du die Haut sanft trocken tupfen, anstatt sie abzureiben, um sie nicht zusätzlich zu reizen. Cremes und Lotionen mit hohem Wassergehalt sind ideal, da sie die Haut atmen lassen und keinen Fettfilm hinterlassen, der die Poren verstopfen könnte. Bei Sonnenschutz sollte man auf physikalische Sunblocker mit Titandioxid oder Zinkoxid setzen.
Welche Therapien gibt es?
Bei der medikamentösen Therapie wird zwischen lokaler und systemischer Therapie unterschieden. Die lokale Behandlung erfolgt in Form von Salben, Gelen oder Cremes, die direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Die wichtigsten Wirkstoffe sind Metronidazol und Azelainsäure, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem regulieren.
Metronidazol, ein Antibiotikum, ist besonders effektiv bei der Bekämpfung der Entzündung und den damit verbundenen Symptomen. Azelainsäure hingegen hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und hilft dabei, die Hautstruktur zu verbessern. Beide Wirkstoffe sind in der Regel gut verträglich, können jedoch in seltenen Fällen leichte Nebenwirkungen wie Brennen verursachen.
Wenn die lokale Therapie nicht ausreicht oder die Rosacea besonders ausgeprägt ist, kann eine systemische Behandlung notwendig werden. Dabei kommen Antibiotika wie Doxycyclin oder Isotretinoin zum Einsatz, die über den Blutkreislauf im gesamten Körper wirken. Diese Medikamente sind sehr wirksam, können jedoch auch stärkere Nebenwirkungen haben, weshalb sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten.
Welche Hausmittel helfen bei Rosacea?
Neben der klassischen medikamentösen Therapie greifen viele Betroffene auch zu alternativen Behandlungsmethoden, um Rosacea zu behandeln. Homöopathie, pflanzliche Präparate und verschiedene Hausmittel wie grüner Tee, Kamillentee oder Honig werden oft ergänzend eingesetzt. Viele Patient:innen berichten, dass sich die Symptome dadurch verbessert haben. Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit jedoch nicht eindeutig belegt.
Vorsicht ist insbesondere bei der Anwendung von Hausmitteln geboten, da die empfindliche Haut bei Rosacea stark auf ungeeignete Substanzen reagieren kann. Bevor du ein Hausmittel ausprobierst, solltest du daher unbedingt Rücksprache mit einem Hautarzt halten. So kannst du sicherstellen, dass die Anwendung für deine Haut geeignet ist und keine unerwünschten Reaktionen auslöst.
Wie sollte man sich bei Rosacea ernähren?
Die Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Rosacea. Auch wenn es keine spezielle Rosacea-Diät gibt, können bestimmte Nahrungsmittel die Symptome verschlimmern. Scharfe Gewürze, heiße Speisen und Getränke, Alkohol und Nikotin sind bekannte Auslöser für Rosacea-Schübe und sollten möglichst gemieden werden.
Einige Betroffene berichten auch, dass Tomaten, Zitrusfrüchte, Milchprodukte und bestimmte Hülsenfrüchte ihre Symptome verschlimmern. Die amerikanische Rosacea-Vereinigung listet zudem Leber, Eier und Rotwein als mögliche Auslöser auf. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, wenig Zucker und Fett kann sich grundsätzlich positiv auf das Hautbild auswirken.
Darf man sich mit Rosacea schminken?
Auch wenn Make-up bei Rosacea grundsätzlich erlaubt ist, sollten bestimmte Inhaltsstoffe vermieden werden. Produkte, die Menthol, Kampfer oder Natriumlaurylsulfat enthalten, können die empfindliche Haut reizen und sollten daher nicht verwendet werden. Auch sehr stark deckendes Make-up kann problematisch sein, da es sich nur schwer entfernen lässt und die Haut zusätzlich irritiert.
Besser geeignet sind spezielle Rosacea-Make-ups, die leicht aufzutragen sind, gut decken und sich problemlos wieder entfernen lassen. Wichtig ist auch, dass die verwendeten Produkte nicht komedogen sind, also die Poren nicht verstopfen, um das Hautbild nicht weiter zu verschlechtern. Wenn du bemerkst, dass du ein bestimmtes Produkt nicht verträgst, beende die Anwendung sofort und probiere eine Alternative aus.
Wichtige Informationen bekommst du auf dieser Seite: www.rosacea-info.de.