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Rüde oder Hündin? Finde heraus, welches Hundegeschlecht zu dir passt!

Rüde oder Hündin? Männlein oder Weiblein? Welcher Hund passt am besten zu mir? Wir helfen dir bei deiner Wahl.

Rüde Hündin
© hemlep - stock.adobe.com

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Als wir uns innerhalb der Familie dazu entschieden, einem Hund ein schönes Zuhause zu schenken, war für uns irgendwie von Anfang an klar, dass es ein Rüde sein sollte. Die Argumente sprachen einfach mehr für einen männlichen Hund. Doch welche Argumente gibt es allgemein? Oder woher weiß man, ob ein Rüde oder eine Hündin besser zu einem selbst und dem jeweiligen Lebensstil passt? Was sind die Vor- und Nachteile der Hundegeschlechter? All das beantworten wir dir im Folgenden.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Rüde oder Hündin: Geschlechtsspezifische Unterschiede

Um für sich selbst herauszufinden, ob ein Rüde oder eine Hündin besser zu einem passt, muss man erst einmal die geschlechtsspezifischen Unterschiede und Besonderheiten wissen und erkennen. Fakt ist allerdings, dass tief sitzende Vorurteile wie die Rüpelhaftigkeit von Rüden und die ‚einfachere‘ Erziehung von Hündinnen vergessen werden sollten.

Hunde sind vor allem Individualisten und zeigen, je nach Rasse, unterschiedlich ausgeprägte Charaktereigenschaften, die an sich nichts mit dem Geschlecht der Fellnase zu tun haben. Eine Dobermann-Hündin kann natürlich dominanter sein als ein Windhund-Rüde; das kommt alles auf die Rasse des jeweiligen Vierbeiners an.

Im Folgenden schauen wir uns die ‚wahren‘ geschlechterspezifischen Merkmale an, über die du dir vor der Wahl zwischen Rüden und Hündin im Klaren sein solltest. Diese gehen im Grunde genommen auf die tierischen Vorfahren der Hunde, die Wölfe, zurück und sind trotz der Emanzipation der Hunde oft noch immer tief im Sein des Tieres verankert.

Hund im Frühling
Rüden sind nicht immer schwieriger zu erziehen als Hündinnen. Foto: Kate – stock.adobe.com

1. Der Rüde

Die Rüden in einem frei lebenden Wolfsrudel sind dafür verantwortlich, die Grenzen des Reviers zu markieren und dieses vor Feinden zu verteidigen. Zudem halten sie das Rudel zusammen, sorgen für Nahrung und Reproduktion und helfen bei der Erziehung der Welpen. Kurz gesagt: Der Job eines Rüden ist ziemlich vielfältig und anstrengend. In einem größeren Rudel müssen sie sich außerdem gegenüber anderen Rüden behaupten und sich im besten Fall gegen diese durchsetzen.

Einige dieser genetisch bedingten Verhaltensweisen kann man auch noch in domestizierten Rüden wiederfinden. So markieren männliche Vierbeiner „ihr“ Revier durch das Heben des Beinchens und dem Absetzen von Urin. Zudem wollen viele junge Rüden ihre Kraft mit anderen messen, um Dominanz zu zeigen und ihren Anspruch auf Hündinnen zu markieren. All dies bedeutet allerdings nicht, dass Rüden von Natur aus starrköpfig, unbelehrbar oder gar aggressiv sind.

2. Die Hündin

Kommen wir nun zum weiblichen Vierbeiner-Pendant. In einem frei lebenden Hunderudel hat die Hündin bei der Nahrungsbeschaffung zu helfen, bringt den Nachwuchs auf die Welt und sorgt für diesen. Zwischen dem sechsten und zehnten Monat setzt die Geschlechtsreife der Hündin und damit ihre erste Läufigkeit ein, die drei bis vier Wochen andauern kann.

Die Zeit der Läufigkeit ist für viele Menschen der „Hauptgrund“, sich für einen Rüden zu entscheiden. In diesem Zeitraum sind Hündinnen häufig unkonzentriert, nervös und gereizter als sonst – die Läufigkeit kann ungefähr mit der Periode einer menschlichen Frau verglichen werden. Mit dem Eisprung beginnt bei den Hündinnen die Paarungsbereitschaft – die Zeit, in der sich für sechs bis zehn Tage alles nur um Rüden dreht.

Leseempfehlung: Läufigkeit beim Hund: Können die Fellnasen ihre Tage bekommen?

Eine noch so folgsame und erzogene Hündin vergisst in dieser Zeit oft alle Verhaltensregeln und geht auf „Wanderschaft“. Gleichzeitig könnte die Hündin gegenüber anderen Geschlechtsgenossinnen besonders rüde oder bissig sein. Dominate Hündinnen markieren sogar ihr Revier mit einem erhobenen Bein.

Scheinträchtigkeit bei Hündinnen

Wenn die Hündin nicht trächtig ist, wird sie einige Wochen nach der Hitze scheinträchtig – ein Erbe von ihrer Vorfahrin, der Wölfin. Die Scheinträchtigkeit kann ohne das Bemerken der Besitzer:innen vorbeigehen, kann aber auch zum Problem für einige Hündinnen werden, da sie keine sinnvolle Erfüllung ihrer „Mutterpflichten“ finden.

In dieser Zeit ist die Hündin mitunter unruhig, gereizt oder appetitlos. Auch körperliche Symptome können sich bemerkbar machen: Milchproduktion, Wehen oder sogar eine Scheingeburt. Als Scheinersatz kann man als Besitzer:in ein Spielzeug anbieten, um welches sich die Hündin „kümmern“ kann. In der Regel wird eine Hündin nur zwei oder sogar nur einmal im Jahr läufig. Die Blutungen sind in diesem Zeitraum unterschiedlich stark.

Rüde vs. Hündin: Und welcher Hund passt nun zu mir?

Ob Rüde oder Hündin: Vor deiner Wahl solltest du dich von den dir bekannten Vorurteilen lösen. Es gibt kleine, aber feine Unterschiede, die biologisch und genetisch bedingt sind und für dich als Individuum vielleicht die Wahl zwischen Rüde oder Hündin machen. Die Verhaltensweisen des Vierbeiners sind allerdings meistens rassespezifisch, weshalb du dir neben dem Geschlecht auch unbedingt gut überlegen solltest, welche Rasse am besten zu dir und deinem Leben passt.

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