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ADAC prüft Nachtzüge in Europa: Nur diese Strecken überzeugen

Der ADAC hat Nachtzüge in Europa unter die Lupe genommen. Hier erfährst du, welche Strecken gut abschneiden und welche du besser meidest.

Mädchen schlafen im Nachtzug
© Getty Images / Natalia Lebedinskaia

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Sie fahren nach Wien, Rom, Paris oder sogar nach Stockholm – Nachtzüge erleben in Europa ein echtes Comeback. Was früher hauptsächlich von eingefleischten Bahnliebhaber:innen genutzt wurde, wird nun zu einer beliebten Option für alle, die gerne umweltfreundlich reisen möchten.

Der ADAC hat die Nachtzüge in Europa genau unter die Lupe genommen und 21 Verbindungen getestet. Welche davon wirklich überzeugen konnten und welche kläglich versagt haben, erfährst du jetzt.

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Warum Nachtzüge in Europa immer beliebter werden

Du steigst Freitagabend in Berlin, Hamburg oder München in den Zug und wachst Samstagmorgen an deinem Reiseziel auf. Dass man dafür eine Nacht nicht in einem kuscheligen Bett, sondern in einem Schlagwagon verbringen muss, scheint viele Menschen nicht zu stören. Laut einer Umfrage des ADAC können sich 42 Prozent der Befragten vorstellen, den Nachtzug für den nächsten Urlaub zu nutzen.

Bei den 18- bis 39-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 52 Prozent. Für die jungen Leute überwiegen damit ganz klar die Vorteile von Nachtzügen: Du sparst dir die erste Übernachtung im Hotel und kannst mehr oder weniger ausgeruht in deinen Urlaub starten. Du hast die Möglichkeit, in einem Liege- oder Schlafwagen zu übernachten. Die Zugstrecken führen dabei quer durch Europa und verbinden einige der schönsten Städte des Kontinents.

Frau Zug Nachtzug Europa
Mit dem Nachtzug durch Europa reisen? In diesen Städten ist es möglich. Foto: imago images/Westend61

Nachtzüge in Europa im Test: Diese Verbindungen schneiden sehr gut ab

Beim ADAC-Nachtzug-Check konnten vor allem die Verbindungen punkten, die ohne Umstiege auskommen. Hier kannst du entspannt schlafen, ohne mitten in der Nacht aus dem Zug zu müssen. Diese sieben Strecken haben im Test sehr gut abgeschnitten:

  • Berlin – Stockholm: In rund 15 Stunden kommst du für knapp 97 Euro von der deutschen Hauptstadt ins schwedische Stockholm.
  • Berlin – Wien: Gute 11 Stunden fährt der Nachtzug von Berlin bis Wien für rund 145 Euro.
  • München – Rom: Für etwa 155 Euro gelangst du von München aus nach Rom. Die Fahrt dauert rund 13 Stunden.
  • München – Amsterdam: 54 Euro kostet eine 12-Stunden-Fahrt von München nach Amsterdam.
  • Stuttgart – Budapest: Diese Verbindung führt dich für nur 54 Euro in knapp 13 Stunden in die ungarische Hauptstadt.
  • Dresden – Brüssel: Für etwa 96 Euro fährst du mit dem Nachtzug in 13 Stunden von Dresden nach Brüssel.
  • Hannover – Wien: 140 Euro kostet der Nachtzug von Hannover nach Wien und fährt circa 11 Stunden.

Gute Nachtzug-Verbindungen mit Umstieg

Nicht alle Verbindungen lassen sich ohne Umstieg realisieren, doch auch hier gibt es laut dem ADAC einige attraktive Optionen. Wichtig ist nämlich, dass der Umstieg zu einer vernünftigen Uhrzeit erfolgt, damit du nicht mitten in der Nacht geweckt wirst. Diese Verbindungen verlangen zum Beispiel einen Umstieg, bieten aber dennoch genügend Zeit zum Schlafen:

  • Hamburg – Paris: In gut 11 Stunden erreichst du die französische Hauptstadt. Der Umstieg erfolgt erst nach 8 Uhr morgens, sodass du genug Schlaf bekommst.
  • München – London: Diese Strecke führt dich in 12 Stunden für rund 208 Euro in die britische Metropole. Auch hier musst du zwar umsteigen, aber nicht zu einer unangenehmen Zeit.
  • Berlin – London: Für 166 Euro fährst du mit Umstieg in 13 Stunden von Berlin nach London.
  • Köln – Budapest: Hier fährst du in knapp 14 Stunden von Köln nach Budapest und zahlst rund 120 Euro. Der Umstieg erfolgt am frühen morgen.

Lange Fahrtzeiten und viele Umstiege: Diese Nachtzüge in Europa überzeugen weniger

Und dann gibt es noch die Verbindungen, die weniger attraktiv sind. Lange Fahrzeiten, mehrere Umstiege oder hohe Preise können die Freude an einer Nachtzug-Reise trüben. Besonders unangenehm sind laut dem ADAC Verbindungen, bei denen du mitten in der Nacht mehrmals umsteigen musst, wie zum Beispiel diese hier:

  • Berlin – Madrid: Diese Strecke dauert fast 24 Stunden und erfordert gleich drei Umstiege.
  • Hamburg – Rom: Hier musst du für die Hinfahrt über 600 Euro zahlen und zudem zwei Mal umsteigen.
  • Hamburg – Barcelona: Circa 23 Stunden Fahrtzeit für 321 Euro.
  • Köln – Florenz: Gute 13 Stunden unterwegs für satte 225 Euro.
  • Dresden – Paris: In 12,5 Stunden für 297 Euro.
  • Köln – Barcelona: Knappe 17 Stunden Fahrtzeit für 226 Euro.
  • Hannover – Florenz: 16,5 Stunden im Zug für 268 Euro.

Nachtzüge in Europa: Was du bei der Buchung beachten solltest

Auch wenn die Nachtzug-Verbindungen in Europa immer besser werden, solltest du bei der Buchung ein paar Dinge beachten. Der ADAC-Test hat gezeigt, dass es je nach Strecke und Saison Unterschiede in der Verfügbarkeit geben kann. Manche Verbindungen sind nur zu bestimmten Zeiten im Jahr buchbar. Deshalb solltest du vor der Reiseplanung immer den aktuellen Stand prüfen.

Die Buchung erfolgt in der Regel über Online-Portale wie Nightjet.com, wobei es wichtig ist, auf versteckte Kosten zu achten. Manchmal sind Liegewagen teurer als erwartet, oder es gibt Zuschläge für bestimmte Strecken. Wenn du flexibel bist, kannst du allerdings oft günstigere Tickets ergattern.

Quelle: ADAC