Es ist bereits bekannt, dass der Finanzminister Christian Lindner als Alternative zur Riester-Rente ein Altersvorsorgedepot plant. Jetzt äußert sich Lindner auch zu den Einzelheiten der geplanten staatlichen Förderung der privaten Altersvorsorge. Wie diese genau aussehen soll, erfährst du hier.
Lindner-Vorschlag: Bis 600 Euro Förderung für private Altersvorsorge
Bundesfinanzminister Christian Lindner plant, die private Altersvorsorge über Aktiendepots mit einer staatlichen Förderung von bis zu 600 Euro pro Jahr zu unterstützen. „Die Menschen können in Wertpapiere ihrer Wahl investieren“, erklärte der Finanzminister gegenüber der Rheinischen Post. „Der Staat fördert jeden angelegten Euro mit 20 Cent bis zu einer Größenordnung von 3.000 Euro im Jahr.“ Sparer:innen könnten somit maximal 600 Euro zusätzlich vom Staat für ihre Altersvorsorge erhalten.
Doch nicht nur das. Des Weiteren sollen die Erträge im Depot nach Lindners Vorstellung steuerfrei bleiben. „So kann der Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte voll wirken. Erst bei der Auszahlung im Alter wird wie bei der gesetzlichen Rente Steuer fällig.“
Vorhaben soll Anfang 2026 starten
Im Mai wurde das Rentenpaket II vorgestellt, das in den kommenden Monaten vom Bundestag verabschiedet werden soll. Christian Lindner und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) kündigten weitere Reformschritte für die laufende Legislaturperiode an. Lindner erwähnte dabei das Altersvorsorgedepot, dessen Details er nun präsentierte.
Es bleibt jedoch unklar, ob das Vorhaben vor der Bundestagswahl im nächsten Jahr realisiert werden kann. Laut einer Sprecherin der FDP-Fraktion soll das Ziel sein, das Gesetz Mitte nächsten Jahres im Amtsblatt zu veröffentlichen. Dadurch könnte das Projekt am 1. Januar 2026 starten. Aus Lindners Ministerium hieß es, der Gesetzentwurf befinde sich derzeit in der internen Abstimmung. Weitere Informationen dazu stehen noch aus.
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Sozialverband kritisiert Lindners Vorhaben zur privaten Altersvorsorge
Wie Lindner bereits des öfteren erklärte, soll das Vorsorgedepot eine Alternative zur sogenannten Riester-Rente werden. Der Sozialverband SoVD äußert Bedenken gegenüber dem Vorhaben und fordert, dass die staatlichen Fördermittel der gesetzlichen Rente zugutekommen.
„Wir bezweifeln, dass der Aktienmarkt der richtige Weg ist, da vor allem Geringverdiener nichts zum Anlegen übrighaben“, sagte SoVD-Chefin Michaela Engelmeier der Deutschen Presse-Agentur. „Außerdem wird bei Lindners Vorschlag die Arbeitgeberseite – anders als bei der gesetzlichen Rente – nicht in die Verantwortung genommen“, so Engelmeier.