Wer in ein Hotel eincheckt, den überkommt meist ein wohliges Gefühl. Die Betten sind gemacht, im Bad hängen frische Handtücher und kleine Aufmerksamkeiten heißen einen willkommen. Endlich beginnt der lang ersehnte Urlaub. Doch ein Hotelaufenthalt kann auch anders verlaufen. Laut Expert:innen lauern gerade in Hotelzimmern viele Viren und Bakterien. Der Epidemiologe Brian Labus weist in diesem Zusammenhang auf einen ganz bestimmten Gegenstand hin: den Eiskübel. Was dahinter steckt und wie man sich schützen kann.
Norovirus-Ausbruch wegen Eiskübeln
„Das Ekelhafteste, was man in einem Hotelzimmer tun kann, ist, den Eiskübel ohne den Einsatz zu benutzen“, sagt Brian Labus, Assistenzprofessor für Epidemiologie und Biostatistik an der University of Nevada Las Vegas, im Gespräch mit Travel + Leisure. Was auf den ersten Blick harmlos klingt, hat in der Vergangenheit zu erheblichen Gesundheitsproblemen geführt.
„Vor einigen Jahren hatten wir in einem Hotel einen Norovirus-Ausbruch, der unter anderem über Eiskübel verbreitet wurde“. Gäste, die an Durchfall und Erbrechen litten, griffen in ihrer Not zum nächstbesten Behälter – dem Eiskübel.
Das Problem: „Diese wurden oft nur ausgespült und nicht gründlich gereinigt“, erklärt Labus weiter. Der nächste Gast, der sich nichtsahnend Eis in sein Getränk füllte, hatte wenig Glück – und mehr Kontakt mit Krankheitserregern, als ihm lieb war.
Gäste können sich nur bedingt schützen
Doch wie kann man sich im Hotelzimmer wirklich vor solchen Risiken schützen? Das sei schwierig, gibt Labus gegenüber Travel + Leisure zu. Zwar könne man durch kleine Maßnahmen – wie etwa die Desinfektion von Oberflächen – ein gewisses Wohlbefinden schaffen, aber vor unsichtbaren Gefahren schütze das nicht.
„Das eigentliche Risiko geht von den Dingen aus, die man nicht sehen kann“, erklärt er. Und leider kann der durchschnittliche Gast dagegen nur wenig unternehmen. Der Epidemiologe selbst achtet in Hotels auf die allgemeine Sauberkeit oder auffällige Gerüche.
Reinige den Eiskübel vor dem Gebrauch
Sein Rat an Reisende lautet daher: Ruhe bewahren, aber wachsam sein. Man solle sich nicht von der Angst vor Krankheiten überwältigen lassen, denn nicht alles, was eklig aussieht, sei auch gefährlich.
Aber man sollte sich das Zimmer genau anschauen und sich gut überlegen, ob man den Eiskübel ohne Einsatz benutzt – schlimmstenfalls kann er zum ekelhaftesten Gegenstand werden, den man in einem Hotelzimmer findet, erklärt Labus.