„Warum denn ausgerechnet Sylt? Es gibt doch es viele Inseln, die deutlich günstiger und charismatischer sind“ – so oder so ähnlich waren die Reaktionen fast immer, wenn ich davon erzählte, dass ich mit meiner Familie Urlaub auf der Nordseeinsel mache. Und natürlich: Wer Geld ausgeben möchte, kann das auf der Insel tun. Von exklusiven Restaurants bis zu exquisiten Unterkünften wirst du auf Sylt alles finden, was das Herz begehrt. Doch die Insel bietet noch viel mehr und ist keineswegs nur eine „Insel der Reichen“. Erfahre hier, warum Sylt sehr wohl charismatisch ist und es sich auch mit kleinerem Geldbeutel lohnen kann. Außerdem: 5 Tipps, mit denen du auf Sylt Geld sparen kannst.
Urlaub auf Sylt: 4 gute Gründe für die Nordseeinsel
Kilometerlange Strände, wilde Dünen und gemütliche Reetdachhäuser: Wer sich auf die Insel einlässt, wird schnell in ihren Bann gezogen. Kritiker:innen würden jetzt wohl einbringen: ja gut, das gibt es auch auf anderen Inseln – also was unterscheidet Sylt von anderen Nordseeinseln?
Bevor ich zu den vier Hauptgründen komme, hier noch zwei FunFacts: Wusstest du, dass auf Sylt die kleinste Molkerei Deutschlands steht? In Morsum gibt es einen Ein-Mann-Betrieb mit lediglich 30 Milchkühen – oder hast du schonmal von dem „Sylter Tide Whiskey“ gehört? Dieser reift in Eichenfässern, die tief auf dem Meeresboden verankert sind.
Doch die Gründe, warum es jedes Jahr unzählige Menschen auf die Insel zieht, sind natürlich weder die Molkerei noch der Whiskey. Die drei wichtigsten haben wir dir zusammengestellt:
1. Die Strände
40 Kilometer feiner Sandstrand, malerische Leuchttürme und eine imposante, 50 Meter hohe Steilküste; die Sylter Strände laden zum Verweilen ein. Ob Entspannung im Strandkorb oder ausgedehnte Spaziergänge am Meer – hier kommt jeder auf seine Kosten. Über 12.000 Strandkörbe stehen in den Sommermonaten bereit, während im Herbst und Winter die frische Brise Gelegenheit bietet, den Kopf einmal richtig durchzulüften.
Wer es ruhiger mag, ist am Lister Ellenbogen gut aufgehoben. Wegen starker Strömung ist Schwimmen hier verboten, sodass du statt Menschen eher auf Schafe, Robben und Vögel triffst. Weit und breit gibt es hier keine Strandkörbe, nur Dünen, Heide und einen endlosen, weißen Sandstrand.
Und auch Wassersportfreunde kommen auf Sylt auf ihre Kosten. Neben Wind- oder Kitesurfen, wird auf Sylt auch Segeln oder Stand-Up-Paddeling angeboten.
Mein Tipp: Vom 27. September – 06. Oktober 2024 findet der Citroën Windsurf World Cup Sylt in Westerland statt! Über 100 Teilnehmer:innen, unter anderem der deutsche Windsurf-Star Philip Köster, kämpfen in verschiedenen Disziplinen um den Sieg und Worldcup-Punkte.
2. Die Heidelandschaft
Sylt bietet mehr als nur Strand: Die Insel zeichnet sich auch durch ihre malerische Heidelandschaft aus. Sie umfasst über 2.900 Hektar und damit mehr als die Hälfte der Heidegebiete in ganz Schleswig-Holstein. Zwischen Mai und September erstrahlt sie in lila und rosa Blüten – rund 2.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier.
Besonders beeindruckend sind zudem die Wanderdünen im Norden: Sie sind 30 Meter hoch und zwei Kilometer lang. Die Heidelandschaft lässt sich hier auf Wanderwegen oder auch hoch zu Pferd erkunden.
Mein Tipp: Schaue dir die Heidelandschaft zwischen Braderup und Kampen an, sie wächst auf einer Fläche von 137 Hektar. Hier kannst du nicht nur die bunten Blüten begutachten, sondern hast auch einen guten Blick auf das endlose Wattenmeer.
3. Die Radwege
Teure Autos ziehen sicher Blicke auf sich, doch das beste Fortbewegungsmittel auf Sylt ist vielmehr das Fahrrad. Auf 300 Kilometern gut ausgebauter Wege sind die Distanzen auch für Anfänger:innen leicht zu bewältigen, und Räder gibt es fast überall zu mieten.
Egal, ob du die Inselmitte erkundest oder von List bis Hörnum radelst – eine Radtour ist der beste Weg, die Insel kennenzulernen.
Mein Tipp: Auf der offiziellen Website von Sylt.de findest du eine Übersicht der verschiedenen Fahrradvermietungen und kannst diese vergleichen oder sogar direkt online buchen.
4. Das Essen
In puncto essen gehen ist Sylt einzigartig! Ob kleine, traditionelle Fischbude oder exklusives Restaurant: Auf der Nordseeinsel hast du die Qual der Wahl. Es erwartet dich eine Auswahl an rund 300 Restaurants – von gemütlichen Strandbistros bis hin zu Lokalen mit Michelin-Stern.
Überall dominieren Fisch und Meeresfrüchte die Speisekarten. Besonders beliebt: Die seit 1986 gezüchteten Sylter Royal-Austern sowie Miesmuscheln, Krabben und Schollen, die aus den umliegenden Gewässern stammen.
Mein Tipp: Du bist auf der Suche nach einem guten Fischbrötchen? Dann schaue mal bei dem Sylter Traditionsunternehmen „Fisch Blum Sylt„, „Fisch Matthiesen„, Wattnrauch „Gelbe Hütte“ oder „Salatkogge“ vorbei. Auch „Gosch Sylt“ ist natürlich ein echter Klassiker!
5 Spartipps für Sylt
Du bist doch etwas auf den Geschmack gekommen? Damit du deinen Urlaub auf Sylt auch mit einem kleineren Budget genießen kannst, haben wir 5 Spartipps für dich:
1. Günstige Unterkünfte finden
Es stimmt, Sylt hat einige sehr teure Hotels. Doch es gibt auch viele bezahlbare Alternativen. Schau dich nach Ferienwohnungen oder privaten Pensionen um, die oft deutlich günstiger sind als die großen Hotels. Besonders, wenn du etwas außerhalb der Touristenhochburgen suchst, kannst du echte Schnäppchen machen. Orte wie Hörnum oder Morsum sind ruhiger und bieten dennoch schnellen Zugang zu den schönsten Stränden.
2. Mit dem Fahrrad die Insel erkunden
Ein Auto auf Sylt zu haben, kann teuer werden – von den Fährkosten bis hin zu den Parkplatzgebühren. Doch Sylt lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden! Es gibt viele gut ausgebaute Radwege, die dich an alle wichtigen Orte der Insel bringen. Außerdem sparst du dir so den Stress des Verkehrs und erlebst die Natur aus einer ganz anderen Perspektive.
3. Selbstverpflegung statt Restaurantbesuche
Natürlich gibt es auf Sylt eine beeindruckende Auswahl an erstklassigen Restaurants. Aber wenn du nicht jeden Tag essen gehen möchtest, lohnt sich ein Besuch in den örtlichen Supermärkten. Viele Ferienwohnungen bieten dir die Möglichkeit, selbst zu kochen. Ein Picknick am Strand mit Blick auf den Sonnenuntergang ist ohnehin unbezahlbar – und kostet dich viel weniger als ein Abendessen im Restaurant.
4. Kostenlose Aktivitäten nutzen
Die Natur ist der größte Luxus auf Sylt – und sie ist umsonst. Lange Spaziergänge am Strand, Wanderungen durch die Dünen oder ein Besuch im Wattenmeer kosten nichts. Auch der Besuch des Hörnumer Leuchtturms ist relativ günstig. Und einen Spaziergang entlang des Ellenbogens, der nördlichsten Spitze Deutschlands, sollte man sich auch nicht entgehen lassen.
5. Reise außerhalb der Hochsaison
Wenn du flexibel bist, solltest du versuchen, außerhalb der Sommermonate nach Sylt zu reisen. Frühling und Herbst sind wunderbar ruhig, und die Preise für Unterkünfte und Fähren sind deutlich günstiger. Die Insel hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz – und oft kannst du die Natur im Frühling oder Herbst sogar noch intensiver genießen, weil weniger Tourist:innen unterwegs sind.
Auch hier hast du die Wahl: Es gibt viel Orte, die im Winter sehr ruhig sind und andere, an denen auch in der kalten Jahreszeit etwas los ist. Viele Restaurants haben im Winter Heizstrahler, sodass es du es dir auch mit einem warmen Getränk draußen gemütlich machen kannst.
Fazit: Sylt lohnt sich auch bei kleinem Budget
Sylt ist weit mehr als eine Luxusinsel für die Reichen. Mit ein paar Spartipps und der richtigen Planung kannst du die Schönheit und den Charme der Insel auch mit einem kleineren Budget voll auskosten. Die Natur, die endlosen Strände und das besondere Flair der Insel machen Sylt zu einem idealen Ziel für jeden, der sich nach Ruhe und Erholung sehnt.
