Dein Flur wird zur Rennstrecke, die Vorhänge zur Kletterwand – wenn die Katze plötzlich durchdreht und wie ein Blitz durch die Wohnung schießt, ist die Sorge groß, mit ihr könnte etwas nicht stimmen. Welche Gründe dazu führen, dass die Katze hyperaktiv wird und wie du sie schnell wieder beruhigst, erfährst du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Hilfe, meine Katze ist hyperaktiv! Was kann ich tun?
Insbesondere junge Kätzchen treiben ihre Besitzerinnen und Besitzer in den Wahnsinn. Sie klettern die Gardinen hoch, werfen Blumenvasen um oder jagen sich durch die Wohnung. Dass Kitten kleine Energiebündel sind, ist vollkommen normal. Normalerweise schwindet die überschüssige Energie mit dem Älterwerden. Doch was ist, wenn nicht?
Wenn erwachsene Katzen hyperaktiv sind, kaum zur Ruhe kommen und immer in Bewegung sein müssen, muss das nicht zwingend ein Grund zur Sorge sein. Kritisch wird es dann, wenn sich noch weitere Verhaltensauffälligkeiten einschleichen.
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Hyperaktivität erkennen: 7 Anzeichen
Um zu unterscheiden, ob deine Katze hyperaktiv ist oder einfach nur sehr viel Energie hat, solltest du ihr Verhalten einmal ganz genau beobachten. Mit einer Hyperaktivität gehen folgende Anzeichen einher:
- Ständiges Herumrennen und Springen – selbst ohne ersichtlichen Grund
- Übermäßiges Miauen – oft laut und anhaltend
- Ruheloses Verhalten – die Katze kommt selten zur Ruhe, schläft wenig
- Aggressives Spielverhalten – beißt und kratzt mehr als normal
- Jagdverhalten auf unsichtbare Beute
- „Zerstörungswut“ – zerkratzt Möbel, wirft Dinge herunter
- Nächtliche Unruhe
Hyperaktivität bei Katzen hat vielfältige Gründe
Als Erstes sollten wir klarstellen: Rennt deine Mieze gelegentlich wie wild durch die Wohnung, ist das ein ganz „normales“ Katzenverhalten. Die Vierbeiner haben manchmal ihre verrückten 5 Minuten, in denen sie Energie abbauen und ihrer Lebensfreude nachgehen. Lustig anzusehen und nicht weiter tragisch.
Ist der Stubentiger jedoch ständig aufgedreht, kann nicht still sitzen und wirkt regelrecht „unter Strom“, stimmt etwas nicht. Ursachenforschung kann dir helfen, herauszufinden, was ihm fehlt.
Erkrankungen
Wenn die Katze hyperaktiv ist, können tatsächlich ernste Krankheiten dahinterstecken. Zum Beispiel das Rolling Skin Syndrom oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Das liegt daran, dass die Schilddrüsenhormone sich auf die Aktivität der Mieze auswirken. Bei den meisten Tieren tritt diese Überfunktion ab dem achten Lebensjahr auf, weiß Miamor.
Stress
Der Hyperaktivität kann auch eine psychische Ursache wie Unwohlsein oder Stress zugrunde liegen. Vielleicht ist es zurzeit sehr laut oder hektisch bei dir zu Hause, sodass dein Liebling nicht zur Ruhe kommt.
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Langeweile
Zudem kann es sein, dass die Katze hyperaktiv wird, weil sie unterfordert ist und sich langweilt. Gerade Miezen, die nicht hinausgehen können, brauchen viel geistige und körperliche Stimulierung, um sich auszulasten. Um eine Wohnungskatze glücklich zu machen, brauchst du abwechslungsreiches Spielzeug. Wir zeigen dir unsere drei Must-haves aus der Redaktion.
Futter
In seltenen Fällen steckt hinter der Hyperaktivität auch eine Unverträglichkeit gegen ein bestimmtes Futter, warnt katzen-fieber.de. Das findest du am besten heraus, indem du das Futter langsam umstellst und prüfst, ob deine Katze weiterhin hyperaktiv ist. Unser Ratschlag: Artgerechtes Futter sollte reich an tierischen Proteinen sein, möglichst getreidearm und zuckerfrei.
Tierarztbesuch bringt Licht ins Dunkel: Um die genaue Ursache abzuklären und mögliche Krankheiten auszuschließen, solltest du deine Katze tierärztlich untersuchen lassen, wenn die Hyperaktivität mehrere Tage hinweg anhält.
6 einfache Tipps, die Katze zu beruhigen
Unterstütze deinen Vierbeiner dabei, sich zu entspannen und wieder zur Ruhe zu kommen. Dazu braucht es nicht viel, außer ein paar kleiner Änderungen in deinem täglichen Ablauf.
- Festgelegte, intensive Spielzeit, um Energie abzubauen.
- Einen Rückzugsort schaffen, zum Beispiel ein gemütliches Bettchen.
- Routinen einführen, wie Fütterungs- und Schlafenszeiten.
- Natürliche Beruhigungsmittel wie Katzengras oder Baldrian.
- Sanfte Naturgeräusche oder beruhigende Musik für Katzen einschalten.
- Verhaltenstraining mit einem professionellen Trainer/einer professionellen Trainerin.