In der schnelllebigen Welt auf Social Media entstehen jeden Tag neue Trends, die viral gehen. Aktionen der Nächstenliebe finden dort besonders viele Fans. Der „She Deserved The Purse“-Trend auf TikTok zeigt, wie eine kleine Geste der Anerkennung eine Welle der Großzügigkeit auslösen kann. Was Katja Krasavice damit zu tun hat, erfährst du hier.
„She Deserved The Purse“: Der Ursprung
Eine zufällige Entdeckung wird zum Symbol: Alles begann mit einem einfachen Video der 28-jährigen Mutter DeNaesha Gonzalez. In einem großen Supermarkt entdeckte sie eine glänzende, silberne Handtasche zwischen Kinderprodukten. Für DeNaesha war es in diesem Moment aber mehr als nur ein falsch einsortiertes Produkt. Eine Mutter musste sich möglicherweise hier für das Wohl des Kindes entscheiden und stellte ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten an und ließ die Handtasche zurück. Es war nicht mal eine teure Handtasche. DeNaeshas sah es als Symbol für die Opfer, die Eltern für ihre Kinder jeden Tag bringen.
In ihrem TikTok-Video, das sie Anfang September postete, schreibt sie „SHE DESERVED THE PURSE“, auf Deutsch „Sie hat die Handtasche verdient“.
She Deserved The Purse: Video geht viral
Diese simple Aussage traf einen Nerv bei vielen Zuschauer:innen. Seit der Veröffentlichung am 4. September hat das Video von DeNaesha über 20 Millionen Aufrufe erreicht. Es löste eine Bewegung weltweit aus, bei der Menschen begannen, Geld oder Geschenkkarten in Windelpaketen, Babynahrung und anderen Familienprodukten zu verstecken.
„Es gab einfach Zeiten, in denen ich nicht hatte oder in denen ich bestimmte Dinge zurückstellen musste, damit mein Sohn haben konnte“, erklärte Gonzalez gegenüber dem US-Sender NBC News. „Und ich denke, es war einfach ein Moment, in dem ich dachte: ‚Oh mein Gott, das kommt mir so bekannt vor.'“
Der Trend hat eine breitere Online-Diskussion darüber ausgelöst, wie Eltern oft ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse opfern, um ihren Kindern mehr zu geben. Viele Eltern berichten, dass sie sich durch die Bewegung weniger isoliert in ihren Erfahrungen als Eltern fühlen.
Katja Krasavice und andere Frauen verstecken Geld
Nach dem viralen Video ließen sich auch andere Influencer:innen von der Idee anstecken und verstecken Geld und Gutscheine. Cecily Bauchmann, eine TikTok-Creatorin mit 2,2 Millionen Followern, war eine der ersten, die nach Gonzalez‘ Video aktiv wurde. Sie kaufte eine 100-Dollar-Target-Geschenkkarte und versteckte sie unter einer Packung Windeln im Geschäft.
„Ich hoffe, dass durch diesen Trend Eltern, Betreuer, Mütter und Väter für einen Moment das Gefühl haben, dass eine finanzielle Last von ihren Schultern genommen wird.“
Die Sängerin und ehemalige DSDS-Jurorin Katja Krasavice ist selbst in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sie beteiligt sich an dem Trend. Sie filmte sich dabei, wie sie in einem unbekannten Supermarkt mehrere 100- und auch 200-Euro-Scheine in Babynahrung, Tampon- und Windel-Packungen versteckt.
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Missgunst und Hass im Netz lässt nicht lange auf sich warten
Kurz danach tauchten allerdings auch Videos auf, in denen Männer Babyabteilungen von Supermärkten nach Geld durchsuchten. Einige behaupteten, es sei ein Scherz, während andere offen zugaben, dass sie das Geld „mehr verdienen“ würden. Diese Aktionen führten in diversen Läden in den USA bereits zu Diebstahl, Beschädigung von Produkten und Unordnung in den Geschäften.
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Das besonders Fiese dabei: Einige Männer fühlen sich mal wieder nicht repräsentiert und ärgern sich, dass Frauen sich untereinander was Gutes tun wollen. Sie schienen nicht auf das Geld angewiesen zu sein, sondern wollten eher den Trend sabotieren und ihre Ablehnung gegenüber der Unterstützung von Müttern zum Ausdruck bringen. Je mehr Männer ihrer wilden Zerstörungswut nachgehen, desto weniger Frauen werden sich an der ursprünglich gut gemeinten Aktion beteiligen.
Der „She Deserved The Purse“-Trend zeigt, wie eine einfache Geste der Anerkennung zu einer Bewegung der Großzügigkeit und des Mitgefühls werden kann. Er erinnert uns daran, dass hinter jedem Elternteil eine Geschichte von Opfern und Hingabe steckt – und dass manchmal eine kleine Geste einen großen Unterschied machen kann. Und es zeigt uns auch, dass das Gute schnell von Neidern schlecht gemacht werden muss. Ein erneutes Armutszeugnis für einige Männer.
Wie ist die rechtliche Lage in Deutschland?
Die Versuchung ist groß, das Geld, dass du bei dieser Aktion findest, einfach einzustecken. Rechtlich gesehen ist die Sache klar: Funde über 10 Euro musst du melden, sonst drohen ernsthafte Konsequenzen.
Eine Fundunterschlagung kann in Deutschland sogar mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Stattdessen solltest du den Fund beim Fundbüro oder der Polizei melden. Das mag im ersten Moment enttäuschend sein, kann sich aber lohnen: Nach sechs Monaten kannst du das Geld möglicherweise behalten, und bei wertvolleren Funden winkt sogar ein Finderlohn. Informiere dich also genau bei der Polizei oder beim Fundbüro, welche Rechte du hast und stecke das Geld nicht einfach ein.