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Hundefutter-Rückrufe weltweit: Die 5 häufigsten Gründe für Probleme bei der Produktion

Immer wieder hört man von diversen Hundefutter-Rückrufen. Doch wo liegt das Problem und wie kommen diese Rückrufe zustande?

Hundefutter
© Zkolra - stock.adobe.com

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Hundefutter-Rückrufe sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit – und ohne diese würden einige Hunde ihre Gesundheit riskieren. Doch welche Probleme gibt es bei der Produktion, dass es überhaupt zu solchen Rückrufen kommen muss? Wir haben uns auf die Suche nach den häufigsten Gründen für Produktionsfehler bei Hundefutter gemacht und wissen, worauf man besonders achten muss.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Hundefutter-Rückrufe weltweit: So schlimm können Produktionsfehler sein

Rückrufe sind eine gute Idee, um Verbraucher:innen auf Produktionsfehler hinzuweisen, die vermutlich negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Konsument:innen haben können. Wie schlimm solche Produktionsfehler sein können, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2019, wo mehrere Hunde aufgrund eines zu späten Rückrufs starben.

Die größtenteils aus den USA stammenden Vierbeiner nahmen das Spezialfutter für Hunde mit gesundheitlichen Problemen der Marke Hill’s zu sich, litten danach unter Durchfall, wirkten lethargisch und tranken übermäßig viel Wasser, wie der stern damals berichtete. Der Grund: eine erhöhte Konzentration an Vitamin D. Diese kann im schlimmsten Fall zu einer eingeschränkten Nierenfunktion führen – die auch den Tod mit sich bringen kann. Zudem führt zu viel Vitamin D zu einem Ungleichgewicht des Kalziumhaushalts eines Hundes.

Rückruf Hundefutter
Hundefutter-Rückrufe sind keine Seltenheit. Foto: Vince Scherer / adobe stock, mezuna / dzul kifli's Images via canva [M]

Hundefutter-Rückruf: Wie kann es zu den Produktionsfehlern kommen?

Doch wie ist es überhaupt in erster Linie möglich, dass sich Produktionsfehler bei der Herstellung von Hundefutter einschleichen, die dann zu den Rückrufen führen?

Leider sind Menschen und auch Maschinen noch immer nicht perfekt, weshalb es bei dem komplexen Prozess der Hundefutterherstellung immer mal wieder zu Fehlern kommen kann. Wir haben dir die häufigsten Gründe für einen Hundefutter-Rückruf zusammengesucht und wissen, worauf du achten musst.

1. Ungleichgewicht in den Nährstoffen

  • Fehlende Nährstoffe: In manchen Futtersorten ist nicht die richtige Menge an essenziellen Nährstoffen enthalten, die dem Hund dann in der Nahrungsaufnahme fehlen. Das Gleichgewicht gerät durcheinander und ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen, wie Wachstumsstörungen, Hautproblemen oder Organversagen.
  • Überdosierung von Nährstoffen: Auch eine zu hohe Konzentration bestimmter Nährstoffe, wie Vitamin D oder Kalzium, kann fatal sein, wie das Beispiel rund um Hill’s zeigt. Eine Überkonzentration bestimmter Nährstoffe kann toxisch sein und zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen.
Hund mit Futternapf
Bestimmtes Hundefutter kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen – aufgrund von Produktionsfehlern. Foto: Yakobchuk Olena – stock.adobe.com

2. Verunreinigungen und schlechte Hygiene

  • Kontamination durch Bakterien: Ein Hauptgrund für den Hundefutter-Rückruf von Nassfutter sind Salmonellen oder Listerien. Diese Verunreinigungen können sowohl für Hunde als auch für Menschen gefährlich sein. Diese Bakterien entstehen unter anderem durch schlechte Hygiene im Produktionsprozess oder durch kontaminierte (und oft auch minderwertige) Rohstoffe.
  • Schimmel und Mykotoxine: Futtermittel können bei unsachgemäßer Lagerung oder Verarbeitung mit Schimmelpilzen kontaminiert werden. Einige Schimmelarten produzieren Mykotoxine, die für Hunde giftig sind.
  • Schwermetalle und Chemikalien: Auch das Vorhandensein von Schwermetallen wie Blei oder Cadmium ist oft ein Grund für den Hundefutter-Rückruf. Durch kontaminierte Rohstoffe oder Produktionsanlagen mit Schwermetallen kann das Futter mit den chemischen Rückständen belastet sein, was zu Langzeitschäden führen kann.

3. Fehler in der Verarbeitung

  • Übermäßige Hitze bei der Zubereitung: Zu hohe Temperaturen während des Herstellungsprozesses können Nährstoffe, insbesondere hitzeempfindliche Vitamine und Proteine, zerstören und die Nährstoffqualität des Futters verringern.
  • Unzureichende Kochzeiten: Wird das Hundefutter in der Produktion nicht ausreichend gekocht, werden Krankheitserreger nicht vollständig abgetötet, was das Risiko einer Kontamination erhöht.

4. Mangelnde Qualitätskontrolle

  • Fehlende oder unzureichende Tests: Häufig passieren Produktionsfehler bei Hundefutter, weil die Qualitätskontrolle mangelhaft war. Eine strenge Überwachung der Inhaltsstoffe und des Endprodukts ist notwendig, um sicherzustellen, dass das Futter sicher und nahrhaft ist. Fehlen entsprechende Tests auf Nährstoffgehalte, Verunreinigungen oder Frische, kann dies zu minderwertigen Produkten führen.
  • Unzureichende Überprüfung von Rückständen: Nicht alle Hersteller testen das Futter auf Rückstände von Pestiziden, Antibiotika oder Hormonen, was die Sicherheit beeinträchtigen kann.

5. Fehler bei der Anpassung an spezielle Ernährungsbedürfnisse

  • Ungeeignetes Futter für spezielle Rassen oder Altersgruppen: Einige Futtersorten sind nicht auf die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Welpen, älteren Hunden oder Hunden mit bestimmten Erkrankungen wie Nieren- oder Herzproblemen abgestimmt.
  • Fehlende Anpassung für Allergien: Hunde mit Allergien oder Unverträglichkeiten können gesundheitliche Probleme entwickeln, wenn das Spezial-Futter bestimmte Allergene wie Weizen, Mais oder bestimmte Fleischsorten enthält.

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