„Wie lange wird mein Hund wohl leben …“ Diese Frage stellen sich Hundebesitzer:innen mehrmals im Leben – und das unter anderem aus Angst, dass sie bald nicht mehr mit ihrem Vierbeiner zusammen sein werden. Vor allem bei älteren Hunden ist es schwer, vorauszusagen, wie viel Zeit uns noch mit ihnen bleibt. Genau da setzt ein neuer Test an, der anscheinend herausfinden will, ob der Hund innerhalb der nächsten sechs Monate versterben wird. Wir haben uns das Ganze genauer angeschaut.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Wie lange lebt ein Hund“:
Wie lange lebt ein Hund?
Im Durchschnitt wird ein Hund zehn bis 15 Jahre alt. Hierbei spielen allerdings viele Faktoren eine wichtige Rolle: der Gesundheitszustand des Vierbeiners, die Rasse und auch die individuelle Aktivität der Fellnase. So wurde bewiesen, dass Hunde, die einer größeren Rasse angehören, nicht so alt werden, wie ihre kleineren Artgenossen.
Mehr dazu kannst du auch hier lesen: Lebenserwartung von Hunden: Warum große Hunde früher sterben & Gewusst? Diese Faktoren beeinflussen die Lebensdauer deines Hundes
Neuer Test kann vorhersagen, ob dein Hund in den nächsten 6 Monaten stirbt
Die Wissenschaft entwickelt sich immer weiter und bringt ungewöhnliche Ergebnisse an den Tag. So ist es zum Beispiel Forscher:innen gelungen, einen Test zu entwickeln, der voraussagen kann, ob dein Hund in den nächsten sechs Monaten versterben wird. Entstanden ist dieser im Rahmen einer neuen Studie der North Carolina State University.
Das entwickelte Tool soll Tierhalter:innen und Tierärzt:innen helfen, die tatsächliche Gebrechlichkeit älterer Hunde einzuschätzen, wie schon PETBOOK berichtet. Auf diese Weise können Unsicherheiten bei der ohnehin schon sehr schwierigen Entscheidung beseitigt werden. Zudem können sich Halter:innen so besser auf den Tod ihres geliebten Fellbüschels vorbereiten.
Mithilfe des Tests und in Kombination mit einer tierärztlichen Beurteilung sollen auf diese Weise der Körper und der Muskelzustand bewertet werden, sodass daraus dann die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Sterblichkeit (der Zeitraum von einem halben Jahr) des Hundes vorausgesagt werden kann.
Beim Menschen korreliert Gebrechlichkeit mit Einschränkungen und Sterblichkeit, und wir verfügen über Instrumente zur Bewertung der Gebrechlichkeit beim Menschen. Bei Hunden ist dies jedoch ein neues Feld, und es besteht ein Bedarf an Screening-Tools, die einfach anzuwenden sind.
Mitautorin Natasha Olby, Professorin für Gerontologie am NC State.
„Wie lange lebt mein Hund“: Das könnte das Tool den Tierhalter:innen bringen
Der Test und das von den Forschenden entwickelte Tool könnte dabei mehrere Vorteile haben. So könnte dieses Hundehalter:innen von älteren Vierbeinern helfen, schwierige Entscheidungen zu treffen; z. B. ob man einem Senioren-Hund eine aggressive Behandlung noch zumuten kann und sollte, oder ob dieser so gebrechlich ist, dass man Palliativmaßnahmen oder eine Einschläferung in Betracht ziehen sollte.
Die Erkenntnisse, die man aus dem Test gewonnen hat, könnten zu mehr Klarheit und weniger Schuldgefühlen führen, wenn man sich für das Einschläfern der Fellnase entscheidet. Immerhin weiß man dann, dass die Lebensqualität des Hundes einfach nicht mehr gut genug ist und man ihn in Liebe gehen lassen sollte.
Denn laut Natasha Olby sei eine der häufigsten Fragen von besorgten Hundehalter:innen an Tierärzt:innen: „Wie lange wird mein Hund noch leben?“. Die Forscher:innen entwarfen basierend darauf einen Fragebogen, der von Tierhalter:innen ausgefüllt wurde, um die Gebrechlichkeit von älteren Hunden zu ermitteln. In diesem wurden Fragen zum Ernährungszustand, zur Erschöpfung, zur Muskelschwäche, zur sozialen Aktivität und zur Mobilität des Hundes gestellt. Die Fragen basierten auf fünf Kategorien, die man auch bei der Beurteilung menschlicher Gebrechlichkeit verwendet:
- Ernährungszustand
- Erschöpfung
- Mobilität
- Muskelzustand
- soziale Aktivität
Man weiß im Endeffekt nie, wie lange der Hund noch leben wird
Laut den Forschenden haben Hunde, die in drei von den oben erwähnten fünf Bereichen beeinträchtigt sind, ein fast fünfmal höheres Risiko, innerhalb der nächsten sechs Monate zu versterben, als andere Hunde.
Natürlich weiß man in der Realität nie genau, wie lange ein Hund leben wird. Aber dieser Fragebogen in Verbindung mit den Körper- und Muskelwerten eignet sich gut zur Vorhersage der sechsmonatigen Sterblichkeit.
Natasha Olby
Allerdings sagen die Autor:innen der Studie selbst, dass dies erst der erste Schritt von vielen ist. Die Forschenden hoffen nun, die Forschung dahingehend ins Rollen zu bringen, um ein allgemeines, besseres Verständnis für die Gebrechlichkeit von Hunden und wie diese angezeigt werden, zu bekommen.
Weitere Informationen findest du in dieser Studie.
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