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Nur 3 Minuten: Flughafen setzt knallhartes Zeitlimit für Umarmungen – was dahinter steckt

Am Flughafen Dunedin in Neuseeland dürfen sich Reisende nur drei Minuten verabschieden. Das steckt dahinter.

Am Flughafen Dunedin dürfen sich Reisende nur 3 Minuten verabschieden.
© Jacob Lund - stock.adobe.com

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Am Flughafen Dunedin in Neuseeland ist es offiziell: Verabschiedungen dürfen nicht länger als drei Minuten dauern. Was zunächst absurd klingt, hat einen ganz pragmatischen Hintergrund. In der Drop-off-Zone des Flughafens sorgen neue Schilder für klare Verhältnisse: „Maximale Umarmungszeit: drei Minuten. Für längere Verabschiedungen benutzen Sie bitte den Parkplatz“, heißt es auf der offiziellen Webseite des Flughafens Dunedin. Was dahinter steckt und ob andere Flughäfen nachziehen könnten.

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Flughafen in Neuseeland: Reisende dürfen sich nur 3 Minuten verabschieden

„Es ist schwer, sich zu verabschieden, also machen Sie es kurz“, lautet ein weiterer Hinweis auf den Schildern, die seit kurzem an der Abgabezone des Flughafens prangen. Doch warum setzt ein Flughafen solch ein Limit?

Die Antwort liegt im Verkehrsfluss. Wie viele Flughäfen weltweit kämpft auch Dunedin mit überlasteten Abfertigungsbereichen, in denen lange Abschiedszeremonien oft zu Verzögerungen führen.

Passagier:innen, die in aller Ruhe verabschiedet werden, sorgen schnell für Rückstau, der den gesamten Ablauf behindert. Die Lösung des Flughafens: Zeitlimits.

Wer sich länger verabschieden möchte, muss zu einem der 1.200 Parkplätze weiterfahren. Foto: Getty Images

„Dieser Bereich soll es Passagier:innen ermöglichen, von ihren Freund:innen, Verwandten oder Kolleg:innen am Flughafen abgesetzt zu werden. Um sicherzustellen, dass alle unsere Kunden dies tun können, versuchen wir, das Absetzen so effizient wie möglich zu gestalten“, erklärt Megan Crawford, General Manager Business Development des Flughafens Dunedin, im Gespräch mit Stuff Travel.

Die drei Minuten gelten dabei nur für den unmittelbaren Abgabe-Bereich des Terminals. Wer mehr Zeit für den Abschied braucht, kann auf einen der 1.200 Parkplätze ausweichen und dort in aller Ruhe Umarmungen und Tränen freien Lauf lassen.

Und was passiert nach den drei Minuten? Auf die Frage, ob dann eine „Umarmung-Polizei“ kommt, muss auch der Flughafenchef schmunzeln: „Das wäre eigentlich ziemlich lustig. Aber tatsächlich bittet man die Menschen lediglich, zum Parkplatz weiterzufahren.“

Auch in Deutschland gibt es Zeitlimits

Das Konzept ist nicht neu. Am Flughafen Düsseldorf gibt es in der sogenannten Kiss&Fly-Zone bereits seit Jahren strikte Zeitlimits. Hier haben Reisende sieben Minuten Zeit, um anzukommen, Gepäck auszuladen, sich zu verabschieden und wieder zu fahren, heißt es auf der offiziellen Webseite des Flughafens.

Wer dieses Zeitfenster überschreitet, muss zahlen: Fünf Euro für jede weitere fünf Minuten. Auch hier steht die Effizienz im Vordergrund – langgezogene Abschiede führen oft zu Verkehrschaos und Verdruss bei anderen Passagier:innen.

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Ein Modell für die Zukunft?

Maßnahmen wie diese könnten anderen Flughäfen weltweit als Vorbild dienen. Schließlich löst die Drei-Minuten-Regel einige logistische Probleme. Für die Passagier:innen bleibt jedoch nur der Trost, dass der Abschied zwar kürzer, aber nicht minder herzlich ausfallen kann – und wer Zeit braucht, hat ja immer noch den Parkplatz.