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Arbeitstrend: Darum bringt die Gen Z ihre Eltern mit zum Vorstellungsgespräch 

Die Eltern mit zum Vorstellungsgespräch nehmen? Viele würden das nicht tun. Die Generation Z sieht das allerdings anders. Was hinter dem skurrilen Arbeitstrend steckt.

Eine junge Frau sitzt im Flur auf einer gelben Sitzreihe.
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Ein neuer Trend bei der Generation Z wirft Fragen bei Personalverantwortlichen und Karrierecoaches auf: Immer häufiger lassen sich junge Bewerber:innen von ihren Eltern zu Vorstellungsgesprächen begleiten, und manchmal übernehmen die Eltern sogar die Erstellung der Bewerbungen. Was sich hinter diesem ungewöhnlichen Arbeitstrend verbirgt und ob welchen Einfluss Begleitpersonen auf das Bewerbungsverfahren haben, erfährst du hier.

Gen Z nimmt Eltern immer häufiger zum Vorstellungsgespräch mit 

Mit neuen Ansichten stellt die Generation Z die Arbeitswelt auf den Kopf. Ein besonders umstrittener Trend ist das Mitbringen von Eltern zu Vorstellungsgesprächen. Laut Tammie Christofis Ballis, einer Karriereberaterin aus Australien, nimmt diese Praxis immer mehr zu. Sie berichtet von Fällen, in denen Eltern nicht nur ihre Kinder zu den Gesprächen begleiten, sondern auch deren Bewerbungen selbst einreichen, wie die New York Post berichtet.

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Die US-Zeitung zitiert die Karriereberaterin, die darauf hinweist, dass viele Eltern anscheinend ihre eigenen Erfahrungen bei der Jobsuche vergessen haben. Sie sind überzeugt, dass sie ihren Kindern helfen, erklärt die Karriereberaterin. Arbeitgeber in der Gastronomie und bei Fast-Food-Ketten haben zunehmend festgestellt, dass Eltern während der Vorstellungsgespräche anwesend sind und nicht verstehen, warum ihre Kinder die Stellen nicht bekommen.

Angst vor Bewerbungsgesprächen?

Ballis erklärt, dass die Generation Z Bewerbungsgespräche als stressig und unangenehm empfinden und den direkten Austausch eher vermeiden. Die Begleitung durch die Eltern kann in solchen Situationen eine beruhigende Wirkung haben. Ballis sieht jedoch darin ein Hindernis für die persönliche Entwicklung und Eigenständigkeit.

Sie ist der Meinung, dass Nervosität und Unbehagen im Bewerbungsprozess normal sind. Diese Gefühle bieten laut Ballis eine wertvolle Gelegenheit zum persönlichen Wachstum und Lernen. Doch nicht nur das. Die Anwesenheit der Eltern birgt auch Konfliktpotenzial.

So berichtet die australische Karriereberaterin, dass eine junge Frau ihre Mutter an einem Telefoninterview teilnehmen ließ. Deren Anwesenheit sorgte für Spannungen und führte schließlich zu einem heftigen Streit. Ein Umstand, der bei dem Personalverantwortlichen wohl nicht sehr gut angekommen sein dürfte.

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Begleitpersonen im Vorstellungsgespräch: Werden sie zum Jobkiller?

Doch welchen Einfluss haben Begleitpersonen auf der Bewerbungsverfahren? Eine Studie der Jobplattform Monster in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland hat ergeben, dass Begleitpersonen im Vorstellungsgespräch bei Arbeitgebern gar nicht gut ankommen. So seien bei etwa einem Drittel der befragten Unternehmen Bewerber:innen , die mit Begleitung zum Vorstellungsgespräch erscheinen, sofort aus dem Bewerbungsprozess ausgeschlossen worden.

frau schüttelt hand
Mit Begleitung zum Vorstellungsgespräch? Dies könnte dich den Job kosten. Foto: kerkezz via Adobe Stock

39 Prozent der Unternehmen werten eine Begleitung zum Vorstellungsgespräch als negativ. Nur etwa 10 Prozent der Führungskräfte lassen sich von einer Begleitung nicht beeinflussen. Dies verdeutlicht, dass die Mehrheit der Arbeitgeber solche Unterstützung eher kritisch bewertet.

Wie Business Insider berichtet, zeigen weibliche Führungskräfte hier mehr Nachsicht. Während 33 Prozent der Männer Kandidat:innen mit Begleitung ausschließen würden, sind es bei den Frauen nur 27 Prozent. Ein Drittel der weiblichen Führungskräfte gab an, dass eine Begleitung die Entscheidung zur Einstellung negativ beeinflussen könnte; bei den männlichen Führungskräften teilen 41 Prozent diese Einschätzung.