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Re-Editionen: Das steckt hinter dem coolen Vintage-Möbel-Trend

Re-Editionen liegen richtig im Trend. Doch warum macht man keine neuen Möbelentwürfe und orientiert sich an Vergangenem?

Re-Editionen
© Getty Images / imaginima

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Wenn man sich auf Möbelmessen umschaut, fragt man sich manchmal: Ist das eine Messe oder ein Museum? Der Grund für diese Frage ist schnell erklärt. Auf vielen Möbelmessen findet man bekannte Designs in neuer Interpretation und alte Möbelentwürfe neu aufgelegt – sogenannte Re-Editionen. Doch warum entscheiden sich Designer:innen dafür, alten Entwürfen, die nie verwirklicht worden sind oder einfach ein modernes Update brauchen, neues Leben zu schenken und nicht auf neue, noch nie da gewesene Designs zu setzen? Wir haben uns den Trend rund um die Re-Editions mal genauer angeschaut.

Anika liebt alles, was mit Deko und Co. zu tun hat. Foto: Privat

Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.

Re-Editionen: Viel mehr als nur Zeitzeugen

Dass Vintage Deko und Vintage Interior wieder angesagt ist, wissen sicherlich die meisten. Immerhin sieht man in vielen Einrichtungsstilen zahlreiche Einflüsse vergangener Zeiten und Epochen, die sich mit modernen Möbeln ausbalancieren und abwechseln. Genau in diesem Trend spielen auch die Re-Editionen mit.

Die alten Entwürfe, die oft die neuen überstrahlen, sind viel mehr als Möbel, sondern Zeitzeugen. Und das vor allem, weil sie in ihrem Design oft ihren Dekaden voraus waren, wie Elle erklärt. Re-Editionen, die jetzt auf den Markt gebracht werden, wurden damals oft für ein konkretes Projekt realisiert und gingen selten in Serie – es waren also oft (unbezahlbare) Einzelstücke. Zudem waren die Designs für ihre Zeit oft zu mutig und zu speziell für die breite Masse – oder einfach zu aufwendig in der Produktion.

Die Magie von Re-Editionen

Re-Editionen erzählen Geschichten. So entwarf Charlotte Perriand eine Chaiselongue mit dem Namen „Indochine“ während eines kriegsbedingten Asien-Aufenthalts im Jahr 1943. Und nicht aus einem zufälligen Grund, sondern weil sie diese als Ruheliege in ihrer Schwangerschaft brauchte. Die ausladenden geschwungenen Armlehnen fügte sie dem Möbelstück hinzu, um weiterhin zu lesen, zu schreiben und zeichnen zu können.

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Diese Geschichten, die eng mit den Möbelstücken verbunden sind, machen die Magie der Re-Editionen aus. Ihr Design erzählt eine charaktervolle Geschichte, sie haben beinahe schon eine Art von Lebenserfahrung und machen in diesem Sinne unseres schöner, einfacher und viel gemütlicher.

Da sich der Geschmack, das Komfortempfinden und die Trendrichtungen über die Jahre hinweg allerdings ändern und geändert haben, bekommen Re-Editionen oft auch noch eine moderne Neuüberarbeitung oder einen modernen Twist, damit sie in die Interior-Trendlandschaft passen.

So bekamen die Re-Editionen einen neuen, modernen „Anstrich“

Doch wie schaffen Designer:innen, die älteren Möbelentwürfe auf ein modernes Level zu bringen? Die Ansätze dafür sind zahlreich: Bei den Stühlen hob man die Sitzhöhe, die Bezüge sind weicher und die Farben wurden dem aktuellen Zeitgeist angepasst. Zudem hat man mehr darauf geachtet, dass die genutzten Materialien nachhaltiger sind und man sie sogar als Outdoor-Version nutzen kann.

Außerdem verknüpft die Zeitschrift „Elle“ den Hype rund um die Re-Editionen mit der aktuellen Retromania: „Je unsicherer die Zeiten, umso mehr sehnen wir uns nach Sicherheit und Bekanntem. Wichtig dabei – à la Re-Edition: nur das Gute von früher konservieren – und sich trotzdem weiterentwickeln.“

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