Leichtigkeit, damit wird oftmals ein Aquarell-Bild verbunden, was sicherlich an den sanften Verläufen und dem transparenten Farbauftrag liegt. Was an kreative Wasserfarb-Sessions aus Kindertagen erinnert, erfordert in Wahrheit verschiedene Maltechniken. Mehr dazu und DIY-Anleitungen zu zwei abstrakten Aquarell-Bild-Ideen.
Alles zum Thema „Aquarell-Bild“:
Aquarell vs. Wasserfarben: Was zeichnet ein Aquarell aus?
Wofür Aquarell als Maltechnik wohl am bekanntesten ist, sind die transparent schimmernden Farben und das Verblenden von Übergängen mit Wasser. Die wasserlösliche Eigenschaft erlaubt es Künstler:innen, mit unterschiedlichen Wassermengen zu experimentieren, um Farbverläufe und Texturen zu beeinflussen.
Doch was ist eigentlich der Unterschied zu Wasserfarbe? Wir alle haben schon einmal mit Wasserfarben als Kind gemalt, sind daher vertraut mit wasserlöslichen Farben, wie es auch bei Aquarell der Fall ist. Auch wenn beide Farbpaletten aus der gleichen Familie stammen, sind Wasserfarben weniger pigmentiert als Aquarellfarben. Im Gegensatz zu Watercolor Bildern wird für Aquarell ein spezielles Papier genutzt, das sich ohne Probleme dem Wasser annimmt. Es gibt verschiedene Texturen des Aquarellpapiers, die raueren sind eher für Fortgeschrittene.
3 Aquarell-Techniken für effektvolles Malen
Aquarellmalerei bietet eine Vielzahl von Techniken, mit denen du dein Motiv maßgeblich beeinflussen kannst. Während die Nass-in-Nass-Technik für schöne Verläufe sorgt, kann man mit der Nass-in-Trocken-Technik detaillierter arbeiten. Und dann gibt es noch die Lavur, eine Technik, mit der man transparente Farbhintergründe kreieren kann. Und so geht’s …
1. Nass-in-Nass-Technik
Bevor es ans Malen geht, wird bei dieser Methode zunächst das Papier mit Wasser befeuchtet. Dann den Pinsel in die angemischte Farbe tauchen und diese auf das nasse Papier übertragen. Kommt der Pinsel mit dem noch feuchten Papier in Berührung, verschmilzt die Farbe mit dem Wasser und es entsteht ein sanfter Verlauf.
2. Nass-in-Trocken-Technik
Bei der Nass-in-Trocken-Technik wird direkt mit der Farbe gearbeitet. Tauche den Pinsel in die angemischte Farbe und fahre dann mit diesem über das trockene Papier. Dadurch entstehen klare Umrisse, weshalb sich die Technik sehr gut für Detailarbeiten und klare Kanten eignet. Tipp: Es gibt auch Aquarell-Stifte, mit denen sich besonders gut Details malen lassen, perfekt für Anfänger:innen. Mehr dazu im DIY „Abstraktes Aquarell-Motiv“.
3. Lavur-Technik
Die Maltechnik Lavur lässt sich besonders gut für transparente und nahtlose Farbverläufe verwenden. Neben jeder Menge Wasser empfiehlt sich beim Lavieren ein Verwaschpinsel. Dieser wird in die mit Wasser verdünnte Farbe getaucht und dann über das vorher angefeuchtete Papier geführt. Tipp: Das Papier muss nicht unbedingt mit einem Pinsel angefeuchtet werden, es eignet sich auch ein Schwamm.
1. Idee monochromes Aquarell-Painting: DIY-Anleitung mit Aquarellkasten
Materialliste für monochromes Aquarell-Painting:
- Aquarellkasten
- Aquarellpapier
- zwei Wassergläser
- Küchenrollenpapier oder anderes Tuch
- größeren Verwaschpinsel
- Unterlage
- ggf. Bleistift
- ggf. Schwamm
1. Vorbereitung für das Aquarell-DIY
Bevor es losgeht: alles bereitlegen und das Aquarellpapier auf der Unterlage platzieren. Mische nun erstmal verschiedene Gelbtöne mithilfe von Wasser oder auch anderen Farben wie Orange. Am Ende sollte es ausreichend Farbmischungen geben, in unserem Fall vier verschiedene. Natürlich kann dein monochromes Aquarell auch in einer anderen Farbe sein, lass deinen Vorstellungen freien Lauf.
Tipp: Du kannst den Farbverlauf vorab mit einem Bleistift skizzieren.
2. Lavieren für einen transparenten Hintergrund
Jetzt kann es losgehen. Bei diesem Kunstwerk nutzt du für schöne Verläufe am besten die Nass-in-Nass-Technik. Befeuchte also die Papierfläche, auf der du beginnen möchtest. Dies gelingt mit einem ausgewaschenen Pinsel oder einem Schwamm.
Fange mit dem hellsten Verlauf an. Hier kannst du perfekt auf die Lavur-Methode zurückgreifen. Tauche den Pinsel in dein hellstes Gelb und male dann damit auf die noch nasse Fläche des Papiers. Wenn du beim Auftragen der hellen Farbe merkst, dass diese eventuell zu stark pigmentiert ist, einfach den Pinsel auswaschen und mit klarem Wasser nachhelfen.
Tipp, um den Pinsel von jeglicher Farbe zu befreien: Diesen erst im ersten Wasserglas auswaschen. Irgendwann verfärbt sich das Wasser darin, dann den Pinsel anschließend nochmal in das zweite Wasserglas tauchen. Möchtest du eine Papierstelle mit Wasser befeuchten, nutze das klare Wasser.
3. Mit der Nass-in-Nass-Technik dunklere Verläufe schaffen
Bist du zufrieden mit der hellen Fläche, machst du dich an die nächst dunklere Fläche. Wie auch zuvor feuchtest du das Papier an der entsprechenden Stelle an, etwas weniger als beim ersten Mal. Jetzt die angemischte Farbe darauf verteilen. Diesen Schritt wiederholst du bist du mit dem dunkelsten Gelb am Rand angekommen bist. Tipp: Möchtest du eine stärkere Abgrenzung zwischen den verschiedenen Gelbtönen, kannst du mit der Nass-in-Trocken-Technik arbeiten.
Nur noch trocknen lassen und fertig ist dein monochromes Aquarell-Bild.
2. Idee abstraktes Aquarell-Motiv: DIY-Anleitung mit Aquarellstiften
Materialliste für abstraktes Aquarell-Motiv:
- Aquarellstifte inkl. Wassertankstift
- Aquarellpapier
- ein Wasserglas
- Küchenrollenpapier oder anderes Tuch
- ggf. Unterlage
- ggf. Bleistift
1. Vorbereitung für das Aquarell-DIY
Alles bereitlegen und das Aquarellpapier nach Bedarf auf einer Unterlage platzieren. Dem Aquarellstift-Set sollte ein Wassertankstift beiliegen, diesen befüllst du mit Wasser. Besonders für Anfänger:innen eignen sich Aquarell-Stifte, sie ermöglichen das Malen sowohl auf nassem als auch trockenem Aquarellpapier. Natürlich kannst du das Bild auch mit herkömmlichen Aquarellfarben malen.
2. Motiv, finde deine Komposition
Überlege dir gern vorab ein ungefähres Farbkonzept und suche die entsprechenden Stifte heraus. Wenn du dein abstraktes Motiv lieber nicht frei kreieren möchtest, sondern planen, dann skizziere dieses mit einem Bleistift an.
3. Beginne mit Halbkreisen
Ziehe zunächst mit dem Stift deiner Wahl die Outline eines Halbkreises. Von der Outline ausgehend schraffiere Richtung Kreisinneres. Nimm nun den Wassertankstift und verblende die Schraffierung. Du kannst auch mit dem Wassertankstift an der Outline entlangfahren und den Kreis vollenden. Es gilt: An den Stellen, wo du mit dem Stift ansetzt, sind Schattierungen. Willst du Stellen farbintensiver, male mit dem jeweiligen Farbstift einfach auf die noch feuchte Fläche.
4. Tropfen kreieren
Wähle einen Startpunkt für den Tropfen, am besten an einer Bubble Outline. Um den Tropfenfluss gut sichtbar abzubilden, bietet es sich an, diesen vorab mit dünnen Linien zu skizzieren. Dann mithilfe des Wassertankstifts diese Linie zu einem Tropfen verblenden.
5. Ausgefranste Outline
Fahre einfach mit dem Wassertankpinsel mehrfach über die Bubble Outline, gegebenenfalls danach nochmal mit dem Farbstift.
Bist du zufrieden mit deinem Motiv, dann lass das Bild einfach trocknen.
Schon hast du ein abstraktes Aquarell-Bild zum Verschenken oder Aufhängen.
Der Artikel stammt im Original von Judith Püschner.
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