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Lost Places: Gruorn, das vergessene Dorf auf der Schwäbischen Alb

Das Geisterdorf Gruorn gehört zu den beliebtesten deutschen Lost Places. Wir haben die spannendsten Facts für dich!

Gruorn: Lost Places
© imago images/Arnulf Hettrich

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Eingebettet in die sanften Hügel der Schwäbischen Alb liegt Gruorn, ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart auf eindringliche Weise vereint. Das verlassene Dorf erzählt die Geschichte einer erzwungenen Aufgabe, militärischer Nutzung und einer langsamen Rückkehr zu Ruhe und Besinnung. Heute gehört Gruorn zu den beliebtesten deutschen Lost Places! Wir haben die spannendsten Facts für dich.

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Lost Places: Die Zwangsräumung eines Dorfes

Gruorn, erstmals 1254 urkundlich erwähnt, war über Jahrhunderte ein lebendiges Bauerndorf. Doch Mitte der 1930er Jahre änderte sich alles. Das Deutsche Reich plante, den nahegelegenen Truppenübungsplatz Münsingen zu erweitern.

Die Folge: 1937 mussten die rund 665 Einwohner:innen ihr Zuhause verlassen. Häuser, Scheunen und Höfe wurden dem Militär überlassen. Nur das ehemalige Schuhhaus blieb noch teilweise erhalten, der Rest des Dorfes fiel Übungen und Verfall zum Opfer. Später wurde auch die Stephanuskirche wieder aufgebaut.

Die Stephanuskirche gilt als das Wahrzeichen des Ortes Gruorn. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Die Geschichte dieser Vertreibung ist kein Einzelfall, aber Gruorn hat eine Besonderheit: Der Ort wurde nie wieder besiedelt. Stattdessen blieb er ein stummer Zeuge der Geschichte – bis heute.

Die Rückkehr der Natur

2005 wurde der Truppenübungsplatz Münsingen aufgelöst, und das Gebiet wurde Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Gruorn wurde zugänglich, aber die Natur hatte längst begonnen, sich das Gelände zurückzuholen.

Wacholderheiden, Blumenwiesen und sanfte Hügel prägen die Umgebung. Der langsame Verfall der Ruinen harmoniert mit der wilden Schönheit der Landschaft und macht Gruorn zu einem Ort, der gleichzeitig melancholisch und friedlich wirkt.

Das alte Schulhaus ist teilweise zu einem Museum umfunktioniert worden. Foto: imago/Eibner

Stephanuskirche und Museum: Die Seele von Gruorn

Das Herz des verlassenen Dorfes ist die bereits genannte Stephanuskirche. Der spätgotische Bau mit seinem schlichten Inneren zieht viele Besucher:innen an. An den Wänden erzählen Fresken aus dem 14. Jahrhundert von einem anderen Zeitalter.

Neben der Kirche steht das ehemalige Schulhaus, das heute als kleines Museum dient. Hier erfahren Besucher:innen mehr über das Leben der einstigen Dorfbewohner:innen und die dramatische Umsiedlung.

Ein besonderes Highlight: Von Ostern bis Allerheiligen werden an allen Sonn- und Feiertagen um 14.30 Uhr Führungen zu der Geschichte des Ortes und der Kirche angeboten. Interessierte Gruppen können darüber hinaus Führungen über die Touristik Information Münsingen buchen.

Wer zwischendurch eine Stärkung benötigt, findet in dem alten Schulhaus einige kulinarische Köstlichkeiten – schwäbische Spezialitäten und ofenfrischer Kuchen versüßen den Besucher:innen den Ausflug.

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Tipps für Besucher:innen

Der Weg nach Gruorn beginnt meist am Parkplatz Trailfinger Säge. Von dort führt ein etwa zwei Kilometer langer Wanderweg durch das Biosphärengebiet zum Dorf. Am Wegesrand sind noch wenige Häuserreste und Straßen zu erkennen. Auch für Fahrradtouren eignet sich die Gegend hervorragend. Wichtig: Besucher sollten sich an die ausgeschilderten Wege halten, denn in der Umgebung können noch Munitionsreste aus der Zeit des Truppenübungsplatzes liegen.

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