Wie eine Filmkulisse ragt das alte Gefängnis aus dem türkisblauen Wasser. Es ist umgeben von grüner Vegetation, weißen Kalksteinbergen und Überbleibseln aus der Zeit der Sowjetunion. Inzwischen zählt das verlassene Rummu-Steinbruch-Gefängnis zu den beliebtesten Lost Places Estlands und trägt gleichzeitig es eine tragische Vergangenheit in sich. Wir haben die spannendsten Facts!
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Die Geschichte hinter dem Lost Place
Die Überreste des Gefängnisses befinden sich rund um Rummu, einem Dorf in Estland, das bis heute ein dunkles Geheimnis umgibt. Es wurde 1938 gegründet und liegt etwa 40 Kilometer von Tallinn entfernt. Und da in der Hauptstadt ganze Stadtviertel von sozialistischen Plattenbausiedlungen geprägt sind, verwundert es nicht, dass auch unser Lost Place aus der ehemaligen Sowjetunion stammt.
Ursprünglich war das Rummu-Steinbruch-Gefängnis ein Arbeitslager, in dem die Häftlinge zu härtester Strafarbeit gezwungen wurden und Kalkstein abbauen mussten. Etwa 400 Häftlinge arbeiteten anfangs bis zu drei Schichten am Stück. Zunächst lebten sie in einfachen Holzbaracken, später verlegt man die Häftlinge in das eigentliche Gefängnis, das Platz für bis zu 7.000 Insassen bot.
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Erst nach der Unabhängigkeit Estlands in den 1990er Jahren wurde das Gefängnis nicht mehr genutzt und die Natur übernahm das Kommando: Das Grundwasser stieg an und überflutete den Steinbruch und Teile der Gebäude. Heute ragen die Ruinen aus dem smaragdgrünen Wasser – ein ebenso bizarrer wie schöner Anblick.
Offiziell geschlossen wurde es erst am 01. Januar 2013. Seitdem ist es eine morbide Touristenattraktion, die international für Aufsehen sorgt. Familien grillen am Strand, Menschen baden in dem türkisblauen Wasser und Taucher:innen schauen sich das ehemalige Gefängnis von unten an. Immer wieder finden dort auch Festivals statt.
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Praktische Essentials für Lost Place-Fans🛒:
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Den Lost Place besichtigen
Heute zieht der Rummu-Steinbruch vor allem Abenteurer:innen und Fotograf:innen an. Taucher:innen können die unter Wasser liegenden Gebäude erkunden, darunter Werkhallen und alte Gefängniszellen. Auch Schnorcheln ist möglich – die Sicht unter Wasser ist beeindruckend klar. Bis zu 40 Meter tief soll man schauen können.
Auf den trockenen Teilen des Geländes kannst du die verlassenen Ruinen erkunden, doch Vorsicht: Viele Bereiche sind einsturzgefährdet, da sie mit der Zeit stark verfallen sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich einer Tour anschließen, du kannst sie zum Beispiel auf der offiziellen Webseite von urbanexplorer buchen.
Hinweis: Lost Places haben eine besondere Anziehungskraft, bergen aber erhebliche Gefahren. Einstürzende Decken, brüchige Böden und scharfe Gegenstände sind keine Seltenheit. Daher: Besichtige diese Orte niemals ohne Genehmigung oder außerhalb geführter Touren – und halte dich an die Regeln: Nichts mitnehmen, keinen Müll hinterlassen, Brandgefahr vermeiden. Wichtig: Respektiere den Lost Place und bewahre seinen Charme für zukünftige Generationen. Beachte, dass unerlaubtes Betreten strafrechtliche Folgen haben kann.
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