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Job: Wer hier arbeitet, kämpft ein Leben lang mit Schlafstörungen 

Sechs Millionen Deutsche kämpfen mit Schlafstörungen. Eine US-Studie lässt vermuten, dass ihr Job dafür verantwortlich sein könnte.

Porträt einer Frau, die am Schreibtisch sitz. Hier Spiegelbild spiegelt sich in ihrem Laptop.
© Getty Images/Fiordaliso

Laut Studie: In diesem Job mangelt es an Frauen!

Manche Jobs sind richtig Männerdomänen. DIESER Job gehört auch dazu. Dabei machen ihn laut einer Studie Frauen mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Schlaf ist ein grundlegendes Bedürfnis für unsere körperliche und geistige Gesundheit. Doch für viele Menschen ist er nicht selbstverständlich – vor allem, wenn ihr Job unregelmäßige Arbeitszeiten, hohe Stresslevels oder körperliche Belastung mit sich bringt. Bestimmte Berufe können langfristig zu Schlafstörungen führen, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf verschiedene Berufsgruppen, die besonders anfällig für Schlafprobleme sind.

Sitztätigkeiten steigern das Risiko für Schlafstörungen

Menschen, die vor allem sitzend arbeiten, haben ein höheres Risiko für Schlafstörungen als andere Berufsgruppen, das sagt zumindest eine US-Studie namens Designing work for healthy sleep. Demnach haben diese Personen ein um 37 Prozent höheres Risiko für Schlafprobleme. Etwa 80 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in den USA könnten davon betroffen sein.

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In Deutschland berichteten 2020 etwa die Hälfte der Männer und Frauen, dass ihre Arbeit überwiegend im Sitzen erfolgt. Laut dem Bericht der Deutschen Krankenversicherung aus dem Jahr 2023 verbringen die Deutschen im Durchschnitt 554 Minuten pro Werktag im Sitzen. Das entspricht mehr als neun Stunden täglich. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark sitzende Tätigkeiten den Alltag vieler Menschen beeinflussen.

Schlafverhalten im Arbeitsalltag: Drei Gruppen und ihre typischen Muster

In einer langjährigen US-Studie wurden über zehn Jahre hinweg die Schlafgewohnheiten von mehr als 1.000 Arbeitnehmern unter die Lupe genommen. Diese Teilnehmenden waren zu Beginn im Schnitt 46 Jahre alt. Der spannende Fokus lag auf der Frage, wie die Gestaltung des Arbeitsplatzes das Schlafverhalten beeinflusst. Dabei wurden sechs wichtige Aspekte untersucht: Wie lange und regelmäßig die Teilnehmer schlafen, ob sie an Schlaflosigkeit leiden, ob sie tagsüber Nickerchen machen, wie müde sie sich tagsüber fühlen und wie schnell sie nachts einschlafen.

Dabei teilten die Forschenden die Teilnehmenden in drei unterschiedliche Gruppen ein:

  • Die entspannten Schläfer: Diese Gruppe hatte das Glück, fast immer erholsam zu schlafen. Sie wiesen regelmäßige Schlafzyklen auf, fühlten sich tagsüber kaum müde und gingen mit viel Energie durch den Tag. Etwa 57 Prozent der Teilnehmer gehörten zu dieser beneidenswerten Gruppe.
  • Die Schlafgeplagten: Ein Viertel der Befragten (18 Prozent) hatte mit echten Schlafproblemen zu kämpfen. Ihre Nächte waren meist zu kurz und sie klagten über Müdigkeit, die sie tagsüber begleitete.
  • Die Nachholer: Rund 25 Prozent der Befragten fielen in diese Kategorie. Sie hatten eher unregelmäßige Schlafgewohnheiten und brauchten oft ein Nickerchen, um die Energiereserven aufzuladen – vor allem am Wochenende wurde der Schlaf nachgeholt.

So zeigte sich: Die Art und Weise, wie wir schlafen, ist nicht nur eine persönliche Angelegenheit, sondern auch stark vom Arbeitsumfeld geprägt.

Schlafstörungen: Diese Berufsgruppe ist besonders betroffen

Arbeitnehmende, die viel sitzen, kämpften zu 37 Prozent häufiger mit Schlafstörungen – wie Einschlafproblemen, unruhigem Schlaf und ständiger Müdigkeit tagsüber. Besonders auffällig war das Risiko bei Menschen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, etwa Nachtschichten: Hier war die Wahrscheinlichkeit, als „Nachholschläfer“ zu gelten, um satte 66 Prozent höher.

Spannend dabei: Bei den meisten der Teilnehmer (60 bis 90 Prozent) blieb das Schlafmuster über das gesamte zehn Jahre andauernde Beobachtungsfenster konstant. So gaben 90 Prozent der Schlaflosen an, auch nach einem Jahrzehnt noch von denselben Problemen betroffen zu sein.

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