Der Wechsel des Arbeitsplatzes gilt oft als großer Schritt in der Karriere. Neue Chancen, mehr Verantwortung und vielleicht auch ein höheres Gehalt – die Gründe für einen Jobwechsel sind vielfältig. Doch was ist, wenn der neue Job sich nicht so anfühlt, wie man es sich erhofft hat und den Arbeitsplatzwechsel bereut? Dann könnte es sich um das Phänomen des „Shift Shock“ handeln. Aber was genau steckt dahinter?
Was ist Shift Shock?
Der Begriff „Shift Shock“ bezieht sich auf das Gefühl der Unsicherheit, des Bedauerns oder der Enttäuschung, das nach einem Jobwechsel auftreten kann. Ähnlich wie beim „Kulturshock“ nach einem Umzug in ein neues Land, beschreibt Shift Shock die mentale und emotionale Belastung, die durch die Anpassung an neue Arbeitsumfelder, -prozesse und -kulturen entsteht. Für viele Arbeitnehmer:innen ist der Übergang von einem vertrauten Arbeitsumfeld zu einem neuen Job schwieriger als erwartet, was dazu führen kann, dass sie ihren Entscheidungsprozess hinterfragen und den Wechsel bereuen.
Lesetipp: An diesen 5 Merkmalen erkennst du einen guten Arbeitgeber
Warum tritt Shift Shock auf?
Es gibt mehrere Gründe, warum Shift Shock nach einem Jobwechsel auftreten kann. Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Unrealistische Erwartungen: Vor dem Wechsel haben viele Arbeitnehmende hohe Erwartungen an ihren neuen Job – sei es in Bezug auf die Aufgaben, das Arbeitsumfeld oder das Team. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, kann Enttäuschung auftreten.
- Andere Unternehmenskultur: Jedes Unternehmen hat eine eigene Unternehmenskultur. Die Anpassung an eine neue Arbeitsweise, unterschiedliche Kommunikationsstile und andere interne Prozesse kann eine erhebliche Herausforderung darstellen, insbesondere wenn die neue Arbeitskultur stark von der vorherigen abweicht.
- Fehlende soziale Bindungen: In einem neuen Job gibt es noch keine vertrauten Kolleg:innen oder Netzwerke. Das Fehlen dieser sozialen Verbindungen kann zu einem Gefühl der Isolation und Einsamkeit führen.
- Überforderung durch neue Aufgaben: Ein neuer Job bringt oft neue Herausforderungen mit sich. Wenn die Einarbeitung unzureichend ist oder die Aufgaben nicht klar definiert sind, kann das zu Stress und Unsicherheit führen.
Die Auswirkungen von Shift Shock
Shift Shock zeigt sich oft in einem Gefühl der Überforderung und Unsicherheit. Oft fühlt man sich überfordert und unsicher, was zu Stress und Angst führt. Man hat vielleicht die Befürchtung, den Anforderungen im neuen Job nicht gerecht zu werden oder fragt sich, ob man die falsche Entscheidung getroffen hat. Diese Unsicherheit kann schnell in Frustration umschlagen, besonders wenn der neue Job nicht mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt.
In dieser Phase kommen auch Selbstzweifel auf: Viele beginnen an sich selbst zu zweifeln und fragen sich, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Diese negativen Gedanken können die eigene Leistung beeinträchtigen. Die Unsicherheit und der ständige Stress blockieren einen vielleicht so sehr, dass man nicht in der Lage ist, das volle Potenzial abzurufen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Wie du Shift Shock überwinden kannst
Shift Shock ist unangenehm, aber zum Glück gibt es einige Strategien, wie du damit umgehen kannst:
- Sei geduldig mit dir selbst: Veränderungen brauchen Zeit. Es ist völlig normal, dass du anfangs Schwierigkeiten hast, dich einzugewöhnen. Gib dir selbst die Zeit, die du brauchst, um dich anzupassen.
- Sprich offen darüber: Wenn du dich überfordert fühlst, sprich mit deinen Vorgesetzten oder Kolleg:innen darüber. Sie können dir helfen, dich besser zurechtzufinden und dir Feedback geben, das dir hilft, dich sicherer zu fühlen.
- Setze dir kleine Ziele: Anstatt dich von der ganzen neuen Situation überrollen zu lassen, setze dir kleine, erreichbare Ziele. So kannst du dich Schritt für Schritt an deinen neuen Job gewöhnen und Erfolge feiern, die dir Vertrauen geben.
- Knüpfe soziale Kontakte: Lerne neue Kolleg:innen kennen und baue dir ein Netzwerk auf. So fühlst du dich weniger isoliert und bekommst gleichzeitig Unterstützung bei deiner Eingewöhnung.
- Reflektiere deine Erwartungen: Überlege, ob deine Erwartungen vielleicht zu hoch waren. Die Realität ist oft weniger perfekt als unsere Vorstellung davon. Erkenne an, dass auch der beste Job Herausforderungen mit sich bringt.