Endlose Sandstrände, der Ozean rauscht leise vor sich hin und die Sonne brennt auf der Haut. Jedes Jahr ziehen die Kanaren unzählige Tourist:innen an. Was viele nicht wissen: Neben den bekannten Spots und kulinarischen Köstlichkeiten gibt es auch verlassene Gebäude mit einer bewegten Vergangenheit. Eines davon ist die Leprakolonie im Süden Teneriffas. Inzwischen zählt sie zu den beliebtesten Lost Places der Kanaren. Wir haben die spannendsten Facts für dich!
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Lost Places: Das Sanatorio de Abades auf Teneriffa
Lepra ist eine durch Bakterien verursachte chronische Infektionskrankheit. Sie kommt heute noch teilweise in Indien, Südamerika und Südostasien vor. Da sie mit Antibiotika behandelt wird, ist sie in der Regel heilbar. Wichtig ist jedoch eine frühzeitige Behandlung.
In den 1030er Jahren war die Situation noch anders. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg gab es auf Teneriffa etwa 200 Leprakranke. Da es noch kein Heilmittel gab, mussten die Kranken isoliert werden.
Aus diesem Grund wurde auf der kanarischen Insel eine Leprakolonie errichtet, in der die Erkrankten unter Quarantäne gestellt wurden. Man glaubte, dass die Seeluft helfen könnte, die Krankheit in Schach zu halten. 1943 wurde mit dem Bau eines Sanatoriums begonnen.
Geplant waren 40 Gebäude
Darunter eine Kirche im typischen Franco-Stil, ein Krankenhaus, ein Krematorium und einige Wohnhäuser. Gerade als die Bauarbeiten nach zwei Jahren zur Hälfte abgeschlossen waren, wurde ein wirksames Mittel zur Behandlung von Lepra gefunden – das Sanatorium wurde überflüssig. Die Gebäude wurden daraufhin sich selbst überlassen.
Danach blieben sie 20 Jahre lang ungenutzt, bis das spanische Militär das Gelände in den 1960er Jahren übernahm. Später erwarb ein italienischer Investor das Sanatorium, mit dem Ziel, eine Ferienanlage zu errichten – diese wurde jedoch nicht genehmigt.
Inzwischen ist das Gelände zu einer beliebten Attraktion, vor allem für Lost-Place-Fans geworden. Bunte Graffiti zieren die Wände und von Zeit zu Zeit finden kleine Festivals statt.
Wichtig zu wissen: Es ist keine offizielle Touristenattraktion, aber die Stadt hat nichts abgesperrt und so ist der Ort öffentlich zugänglich. Wie bei allen Lost Places ist Vorsicht geboten!
Praktische Essentials für Lost Place-Fans🛒:
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Neugierig geworden? Anreise zum Sanatorio de Abades
Der Lost Place ist am besten mit dem Auto zu erreichen. Über die Autobahn TF-1 kommst du bis nach Abades. Eine kleine Stadt mit weißen Häusern. Dort kannst du parken und dann zu Fuß hinaufgehen, das dauert etwa 10 Minuten. Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst, nimm die Buslinie 111 oder 430, die Fahrpläne findest du auf der offiziellen Webseite von TITSA. Da der Lost Place in der Sonne liegt, solltest du unbedingt an Sonnenschutz und ausreichend Wasser denken.
Hinweis: Lost Places haben eine besondere Anziehungskraft, bergen aber erhebliche Gefahren. Einstürzende Decken, brüchige Böden und scharfe Gegenstände sind keine Seltenheit. Daher: Besichtige diese Orte niemals ohne Genehmigung oder außerhalb geführter Touren – und halte dich an die Regeln: Nichts mitnehmen, keinen Müll hinterlassen, Brandgefahr vermeiden. Wichtig: Respektiere den Lost Place und bewahre seinen Charme für zukünftige Generationen. Beachte, dass unerlaubtes Betreten strafrechtliche Folgen haben kann.
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