In Deutschland gibt es viele Regeln und Gesetze. Verstößt man dagegen, droht in den meisten Fällen irgendeine Art Strafe. Doch das gilt immer nur für eine gewisse Zeit. Denn viele Verstöße und Straftaten verjähren irgendwann. Doch wie ist das, wenn man beispielsweise noch Schulden beim Staat hat, weil man zu wenig Steuern gezahlt hat? In diesem Artikel verraten wir dir, ob auch Steuerschulden irgendwann verjähren können.
Alles zur „Verjährung von Steuerschulden“:
Können Steuerschulden verjähren?
Das Finanzamt hat dich nach dem Einreichen deiner letzten Steuererklärung dazu aufgefordert, noch Steuern nachzuzahlen? Dann solltest du dem am besten direkt nachkommen und die in dem Schreiben geforderten Fristen einhalten. Oder etwa nicht?
Steuerschulden können zwar grundsätzlich nach fünf Jahren verjähren, das gilt jedoch nur, wenn du seit dem letzten Steuerbescheid nichts mehr vom Finanzamt gehört hast. Mit jedem Schreiben, das du vom Finanzamt bekommst, beginnt die Frist quasi erneut. Du müsstest demnach mindestens fünf Jahre lang keine Post vom Finanzamt mehr erhalten, damit deine Steuerschulden verjähren.
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Übrigens gilt das nicht für Schulden, die durch Steuerhinterziehung, Schmuggel oder Hehlerei entstanden sind. Diese verjähren nämlich erst nach zehn Jahren.
Diese Arten der Verjährungen gibt es
Grundsätzlich lassen sich dabei nochmal verschiedene Formen der Verjährungen im Steuerrecht unterscheiden. Zum einen gibt es die sogenannte Zahlungsverjährung. Wie der Name bereits erahnen, geht es dabei darum, wie lange das Finanzamt Zeit hat, einen zuvor festgesetzten Steueranspruch einzufordern. Die Frist liegt hierbei in der Regel bei fünf Jahren, kann aber bei Straftaten auf bis zu zehn Jahre verlängert werden.
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Die Festsetzungsverjährung bestimmt, wie lange das Finanzamt Zeit hat, eine Steuererklärung anzufordern. Die Frist liegt hier bei vier Jahren
Zuletzt gibt es noch die Strafverfolgungsverjährung, die beispielsweise bei der Steuerhinterziehung zum Einsatz kommt. Auch hier liegt die Verjährungsfrist bei fünf Jahren. Handelt es sich um besonders schwere Fälle, kann sie jedoch bis zu 15 Jahre betragen.
Fazit: Lass dir nichts zu Schulden kommen
Steuerschulden können also verjähren. Das gilt zumindest in der Theorie. In der Praxis sieht das anders aus. Denn das Finanzamt müsste fünf oder sogar zehn oder 15 Jahre lang vergessen, dass du dem Staat noch Geld schuldest. Die Chance, dass das passiert, ist also verschwindend gering.
Besser ist es daher, wenn du dem Wunsch des Finanzamtes nachkommst, und deine Steuerschulden direkt oder spätestens bis zur angegebenen Frist begleichst. Denn darauf zu hoffen, dass man dich vergisst, könnte böse enden.