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Achtsamkeit lernen: 5 einfache Tipps, die nichts mit Meditation zu tun haben

Viele von uns scheuen vor bewusster Achtsamkeit zurück, weil sie oft mit Meditationen verbunden ist. Dabei geht es auch ganz ohne Lotussitz.

Achtsamkeit Meditation
© doidam10 via Canva.com

8 Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag

Bevor ich verstanden habe, was Achtsamkeit wirklich bedeutet, war das für mich ein Riesending. Ich dachte, dafür braucht man doch unendlich viel Zeit und Ruhe – dabei sind das genau die Dinge, die uns ein achtsames Leben schenken kann. Dafür müssen wir nicht gleichzeitig mit Yoga anfangen und täglich meditieren, auch wenn das eine hervorragende Kombination ist, wie ich finde. Lass uns doch mal gemeinsam schauen, wie wir Achtsamkeit ganz ohne Spiritualität und Asanas in unseren Alltag integrieren können.

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Foto: tanya lopez photography

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.

Achtsamkeit ganz nüchtern betrachtet

Häufig betrachten wir Achtsamkeit in Assoziation mit Meditation oder irgendeiner Form von Spiritualität. Natürlich gibt es da einen großen Zusammenhang und die eine Praxis kann die andere unterstützen. Doch auch für all jene, die sich lieber auf Fakten verlassen, ist ein achtsames Leben eine Möglichkeit. Denn im Grunde geht es allein darum, die Dinge so wahrzunehmen, wie sie sind. Wir lenken den Fokus auf das Wesentliche: unseren Atem, Routinen, Verhaltensweisen, Situationen. Wer achtsam ist, schaut und spürt genau hin – also könnten wir Achtsamkeit vielleicht auch ganz nüchtern als Check-up unseres Befindens und Tuns betrachten, oder?

5 unkomplizierte Tipps für mehr Achtsamkeit

Wir wollen den Einstieg in ein Leben voller Achtsamkeit so einfach wie möglich machen. Daher kommen hier unsere 5 Tipps, wie das ganz ohne Meditation klappt:

1. Achtsam in den Tag starten

Wie wir unseren Tag beginnen, legt nicht selten den Grundstein für seinen weiteren Verlauf. Um Achtsamkeit bereits beim Aufstehen zu praktizieren, musst du nicht um 5 Uhr aufstehen. Aber überlege vielleicht einmal, ob du morgens im Bett zwei bis drei Seiten in einem Buch liest, statt direkt zum Handy zu greifen und die Nachrichten zu checken. Eine meiner liebsten Achtsamkeitsübungen ist das Aufschreiben von drei Dingen, für die ich dankbar bin – morgens und abends.

2. Bewusste Pausen

Wir haben alle viel zu tun, oder? Gerade im Arbeits- oder Unialltag vergessen wir gerne mal, richtig Pause zu machen. Und damit meine ich nicht, statt auf den Laptop aufs Handy zu starren und statt am Schreibtisch auf dem Sofa zu sitzen. Warst du danach jemals erholter oder konntest dadurch Energie tanken? Ich weiß, es ist nicht einfach, Raum für bewusste Auszeiten zu schaffen. Aber zwischendurch mal aufstehen, den Kopf aus dem Fenster strecken oder eine Runde um den Block spazieren? Das kriegen wir hin!

Achtsamkeitstraining MBSR Stressbewältigung
Einfach mal kurz frische Luft atmen – eine der leichtesten, aber effektivsten Übungen. Foto: Masha Raymers via Canva.com

3. Achtsamkeit beim Essen

Diesem Thema haben wir bereits einen ganzen Artikel gewidmet. Wenn du die Achtsamkeit beim Essen genauso ausgiebig wie in der Rosinenübung beschrieben praktizieren kannst und möchtest, ist das ganz wunderbar. Für die meisten von uns ist es im Alltag allerdings viel realistischer, sich das bildschirmfreie Essen vorzunehmen und sich dabei mit wichtigen Nährstoffen statt Geschmacksverstärkern zu versorgen. Schau doch mal bei diesen Meal-Prep-Rezepten vorbei – die machen es dir schon mal ein bisschen leichter: Mit diesem einfachen Plan kommst du lecker und entspannt durch die Woche.

4. Good News statt Läster-Talk

Der kleine Plausch in der Kaffeeküche oder in der Mensa gehört irgendwie schon dazu, oder? Aber: Gerade unter Kolleg:innen und Kommiliton:innen neigen wir gerne dazu, uns gemeinsam über Dinge zu beschweren. Das verbindet zwar auch, aber wie wäre es, wenn du beim nächsten Mal eine schöne Erfahrung teilst, statt über den Dienstplan zu meckern? Klingt ein bisschen banal, aber kann unsere Gedanken in eine ganz andere Richtung lenken!

Arbeitskollegen Winter verliebt
Worüber sprichst du mit deinen Arbeitskolleg:innen? Foto: Getty Images/ milanvirijevic

5. Umweltbewusstsein

Achtsamkeit für unsere Umwelt fängt beim Verlassen der Toilette an und geht über die Mülltrennung bis hin zur Materialbestellung und anderem Konsum. Trage deinen Teil dazu bei, dass der Ort, an dem du und vielleicht auch die Kolleg:innen viel Zeit verbringen, auch einladend ist. Räume deine Tasse in den Geschirrspüler, sorge für einen aufgeräumten Schreibtisch und putz mal wieder über den Bildschirm. Spüre in dich hinein, was für einen Unterschied das für dein Befinden macht.

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Achtsamkeit ist eigentlich ganz leicht…

… und geht ganz ohne Meditation. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn du nicht alle fünf Tipps auf einmal umsetzt. Sieh einfach als Einladung, die kleinen Momente mal bewusst zu beobachten und die Richtung selbst zu bestimmen. Denn auch wenn wir es gewohnt sind, keine Pause zu machen oder in den Tratsch einzusteigen: Wir können ganz allein entscheiden, was wir aus dieser Situation machen.