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Familienfrieden dank Achtsamkeit: So klappt achtsame Kommunikation wirklich

Gerät deine Familie bei jedem Treffen aneinander? Eine achtsame Kommunikation kann der Schlüssel zum Frieden sein. So kann es funktionieren.

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© Nadezhda1906 via Canva.com

8 Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag

In Familien treffen verschiedene Generationen aufeinander, die Charaktere können sich sehr ähnlich oder komplett gegensätzlich sein – das birgt Potenzial für Diskussionen und Streit. Doch auch wenn wir andere Ansichten vertreten als unsere Verwandten, können wir uns auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen. Gar nicht so leicht, wenn die Lage erst mal festgefahren ist, oder? Eine achtsame Kommunikation zu etablieren, kann der Schlüssel für entspannte Familientreffen sein, aber auch eine Herausforderung. Vielleicht schafft ihr es mit unseren Tipps?

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Foto: tanya lopez photography

Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.

Achtsame Kommunikation – aber wie?

Es ist immer eine Sache, selbst den Wunsch nach achtsamer Kommunikation innerhalb der Familie zu hegen und eine andere, diesen auch durchzusetzen. Viele unserer Eltern und Großeltern haben selbst nie gelernt, die eigenen Bedürfnisse richtig zu äußern. So kommt es, dass sich Emotionen oft anstauen und wir irgendwann wegen einer Kleinigkeit scheinbar grundlos aneinander geraten. Der Klassiker sind Missverständnisse zwischen den Generationen, die schlichtweg auf unterschiedliche Weise gelernt haben, zu kommunizieren.

Achtsame Kommunikation: In 4 Schritten zu mehr Achtsamkeit in der Familie

Nun haben wir den Knoten eigentlich schon gefunden, aber wie lösen wir ihn? Achtsame Kommunikation kann sich auf vielseitige Weise positiv auf das familiäre Miteinander auswirken. Wir rechnen allerdings auch mit anfänglichem Gegenwind. Die folgenden vier Tipps könnten dir den Weg ein bisschen leichter machen:

1. Aktives Zuhören üben

Oft hören wir nur mit einem halben Ohr zu oder haben schon unsere Antwort parat, bevor unser Gegenüber überhaupt ausgeredet hat. Versucht doch mal wirklich zuzuhören und eine Pause zwischen Reiz und Reaktion einzulegen. Scheue dich auch nicht vor Nachfragen, selbst wenn du den Satz akustisch verstanden hast. Das gibt dem/der anderen auch die Gelegenheit, die eigenen Worte zu reflektieren.

2. Pausen und bewusste Reaktionen

Bevor du das nächste Mal Gegenargumente abfeuerst, nimm dir einen Moment, atme tief durch und gib dir Zeit, das Gesagte zu verarbeiten. Wenn du merkst, dass du länger brauchst, um dir zu überlegen, wie du mit der Situation umgehen möchtest, dann kommuniziere das auch. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich bin gerade etwas überfordert mit dem, was du gesagt hast, und brauche Zeit, das zu verarbeiten.“ Das kostet Überwindung, aber gibt dir den Raum, den du brauchst, um bewusst zu reagieren.

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Es ist völlig in Ordnung, sich Raum zu schaffen und Bedürfnisse zu äußern. Foto: Foto: imago images/Westend61

3. Bedürfnisse klar äußern

Niemand kann dir in den Kopf gucken, also ist es an dir, deine Bedürfnisse auch klar zu äußern. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der achtsamen Kommunikation, ohne den es nicht funktioniert. Gerade in so engen Beziehungen wie in der Familie gehen wir gerne mal davon aus, dass alle wissen, was man möchte – in den seltensten Fällen ist das so. Auch im engen Kreis sind wir nicht vor dem Pinguin-Effekt sicher.

Ein hilfreicher Satz, um das zu ändern, kann sein: „Ich glaube, dass wir uns manchmal missverstehen, weil wir nicht klar sagen, was wir brauchen. Ich würde gerne versuchen, unsere Wünsche und Bedürfnisse direkter zu äußern.“

4. Gemeinsame Kommunikationsregeln aufstellen

Je nach aktueller Situation kann es viel Überwindung kosten, das Thema so konkret anzusprechen. Vielleicht musst du hier ein bisschen hartnäckiger sein, aber es lohnt sich doch, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Sprich an, was genau dazu führt, dass du dich nicht wohlfühlst und dass du dir eine achtsame Kommunikation wünschst. Schlage vor, dass ihr gemeinsam die Regeln festlegt, sodass jede:r seinen Beitrag leisten kann.

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Achtsame Kommunikation: Gebt euch Zeit

Die oben genannten Punkte können dir als Orientierung dienen, wenn du eine achtsamere Kommunikation in deiner Familie etablieren möchtest. Halte dich dennoch nicht zu sehr daran fest, sondern versuche, mit dieser Inspiration einen individuellen Weg zu finden.

Ganz wichtig: Achtsamkeit in Beziehungen, ob romantisch, freundschaftlich oder familiär sind immer ein Gemeinschaftsprojekt und sollten niemals nur in die Verantwortung einer einzelnen Person fallen. Der erste Schritt ist schon getan, wenn du es schaffst, deine Bedürfnisse zu äußern und ihr beginnt, euch wirklich zuzuhören.