Kaum verlässt das Boot den Hafen, glitzert der Atlantik in der Sonne – und dann passiert es: Eine Rückenflosse durchbricht die Wasseroberfläche, kurz darauf taucht eine ganze Gruppe von Delfinen auf. Die Kanaren sind einer der besten Orte in Europa, um Wale in freier Wildbahn zu sehen. Zwischen den Inseln ziehen Grindwale gemächlich ihre Bahnen, Pottwale tauchen in die Tiefen des Ozeans ab, und mit etwas Glück kannst du sogar einen Furchenwal entdecken. Wir stellen fünf Arten vor, die du auf den Kanaren bewundern kannst.
Auch interessant: Überzeugt seit 200 Jahren: Der älteste Markt der Kanaren – hier gibt’s die beste Chorizo!
Alles zum Thema „Wale auf den Kanaren“
5 faszinierende Wale, die du auf den Kanaren beobachten kannst
Laut der offiziellen Webseite der Kanarischen Inseln tummeln sich rund 30 verschiedene Walarten in den Gewässern rund um die Inselgruppe. Der nährstoffreiche Meeresgrund, das kristallklare Wasser und die angenehmen Wassertemperaturen – im Winter durchschnittlich 19 Grad, im Sommer 25 Grad – machen die Region zu einem idealen Lebensraum für diese faszinierenden Meeresbewohner.
Ein besonderer Vorteil der Kanaren im Vergleich zu anderen Orten für Wal- und Delfinbeobachtungen: Viele der Tiere sind hier das ganze Jahr über heimisch. Fünf Arten, die du bewundern kannst, stellen wir vor:
1. Der Delfin
Delfine gehören zu den häufigsten Meeressäugern, die man rund um die Kanaren beobachten kann. Besonders der Große Tümmler (Tursiops truncatus) und der Gemeine Delfin (Delphinus delphis) ziehen oft neben Booten her und springen aus den Wellen. Sie sind neugierig, sozial und in Gruppen unterwegs – ein echtes Highlight für jede Whale-Watching-Tour.
Gut zu wissen: Was ist der Unterschied zwischen Walen und Delfinen? Kurz gesagt: Jeder Delfin ist ein Wal, aber nicht jeder Wal ist ein Delfin. So gehört der Langflossen-Grindwal beispielsweise zu den Delfinen.
2. Der Grindwal
Grindwale (Globicephala macrorhynchus) sind die größten Delphine. Sie leben das ganze Jahr über in den Gewässern rund um die Kanaren, vor allem zwischen Teneriffa und La Gomera. Du erkennst sie an ihrem bulligen Kopf und der dunklen Färbung. Meist ruhen sie tagsüber an der Wasseroberfläche und tauchen erst nachts in große Tiefen, um nach Kalmaren zu jagen.
3. Der Pottwal
Der Pottwal (Physeter macrocephalus) ist der größte Zahnwal der Welt und berühmt für seine spektakulären Tauchgänge – er kann bis zu 3.000 Meter tief tauchen! Männliche Pottwale sind regelmäßig vor den Kanaren zu sehen, besonders im Frühjahr. Mit ihrem riesigen Kopf und der asymmetrischen Blasöffnung sind sie leicht zu erkennen. Pottwale ernähren sich vor allem von Riesenkalmaren, die sie in den tiefen Gräben des Atlantiks aufspüren.
4. Der Furchenwal
Zu den selteneren, aber beeindruckenden Besuchern der Kanaren gehören verschiedene Arten von Furchenwalen, darunter der Finnwal (Balaenoptera physalus). Diese Bartenwale können bis zu 25 Meter lang werden und sind nach den Blauwalen die zweitgrößten Tiere der Erde. Ihr Name kommt von den charakteristischen Längsfurchen am Bauch. Sie sind eher scheu, doch mit etwas Glück lassen sie sich bei ihren Wanderungen beobachten.
5. Der Blauwal
Obwohl er nur selten gesichtet wird, gehört der Blauwal (Balaenoptera musculus) zu den spektakulärsten Besuchern der Kanaren. Mit bis zu 30 Metern Länge ist er das größte Tier der Erde und passiert die Inseln gelegentlich auf seinen langen Wanderungen durch den Atlantik. Besonders im Frühjahr und Herbst gibt es vereinzelte Sichtungen, wenn die sanften Riesen auf der Suche nach Nahrung durch die tiefen Gewässer rund um die Kanaren ziehen. Wer einen Blauwal erblickt, erlebt einen echten Glücksmoment – denn diese majestätischen Tiere sind weltweit nur an wenigen Orten zu sehen.
Walbeobachtungsboote haben das Abzeichen „Barco Azul“
Die Boote zur Wal- und Delfinbeobachtung, erkennbar an dem „Barco Azul“-Abzeichen, stehen für nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus. Dieses Qualitätssiegel garantiert, dass die Betreiber die geltenden Vorschriften einhalten, um den Schutz des marinen Lebensraums zu gewährleisten und einen respektvollen Umgang mit den Meeresbewohnern rund um die Kanarischen Inseln sicherzustellen.
Um die Meeressäuger nicht zu stören, solltest daher nur bei zertifizierten Touranbietern buchen. Motorboote sollten einen respektvollen Abstand zu den Tieren einhalten und sie nicht umkreisen oder verfolgen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Kanaren: Ein guter Spot, um Wale zu beobachten
Die Kanaren sind ein Paradies für Walbeobachtungen. Ob verspielte Delfine, majestätische Grindwale oder riesige Pottwale – hier kannst du Meeressäuger in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Eine Bootstour lohnt sich zu jeder Jahreszeit und bietet dir einen unvergesslichen Einblick in die faszinierende Welt dieser Meeressäuger.
