Weibliche Helden sind in den Geschichtsbüchern eher dürftig vertreten. Das ist auf verschiedene gesellschaftliche und historische Faktoren zurückzuführen. Männer beanspruchten sogar teilweise den Erfolg einer Frau für sich, wie Leonie Schöler in ihrem Buch Beklaute Frauen eindrucksvoll aufdeckt. Währenddessen wurden weibliche Leistungen oft nicht dokumentiert oder schlichtweg nicht anerkannt. Zum Weltfrauentag schauen wir uns die Geschichten von drei starken Frauen an, die unser Mindset für immer verändern werden.
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Von John Strelecky über Brianna Wiest bis Stefanie Stahl: Sarah beschäftigt sich intensiv mit Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Alle Tipps hat sie natürlich selbst ausprobiert und sucht immer weiter nach neuer Inspiration für ein bewusstes und erfülltes Leben.
Weltfrauentag: Diese Frauen inspirieren uns
Es gibt viele inspirierende Frauen, die uns begeistern. Einige von ihnen haben große Berühmtheit erlangt, wie zum Beispiel Frida Kahlo, Simone de Beauvoir oder Marie Curie. Doch es gibt Namen, die kaum jemand kennt – obwohl diese Frauen zu den mutigsten Pionierinnen ihrer Zeit zählen. Ich möchte dir zum Weltfrauentag drei Frauen vorstellen, deren Geschichten meiner Ansicht nach viel zu unbekannt sind. Denn mich haben sie nachhaltig geprägt.
Dorothea Christiane Erxleben: die erste promovierte Ärztin Deutschlands
Dorothea Christiane Erxleben war die erste Frau in Deutschland, die 1754 offiziell den Doktortitel in Medizin erhielt. Sie wuchs in Quedlinburg auf, wo ihr Vater, ein Arzt, ihr eine fundierte Bildung ermöglichte – etwas, das Frauen damals kaum zugänglich war. Nur dank einer Sondergenehmigung von König Friedrich II. konnte sie ihre Promotion an der Universität Halle ablegen. Neben ihrer Tätigkeit als Ärztin setzte sie sich für den Zugang von Frauen zur akademischen Bildung ein. Ihr Erfolg markierte einen wichtigen Schritt für die Gleichberechtigung im Wissenschaftsbetrieb. Bis heute gilt sie als Pionierin der Frauen in der Medizin. Hast du zuvor schon einmal von ihr gehört?
Katharine Graham: Die Chefin der Washington Post
Katharine Graham war die erste weibliche Verlegerin einer großen US-Tageszeitung und leitete ab 1963 die Washington Post. Sie hatte nicht geplant, das Familienunternehmen zu übernehmen, doch nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes übernahm sie die Führung – in einer von Männern dominierten Medienwelt. Unter ihrer Leitung veröffentlichte die Zeitung die Pentagon-Papers und deckte den Watergate-Skandal auf, was 1974 zum Rücktritt von US-Präsident Richard Nixon führte.
Trotz anfänglicher Selbstzweifel etablierte sie sich als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Journalismus. Ihr Mut und ihre journalistische Integrität setzten neue Maßstäbe für die Pressefreiheit. Bis heute gilt sie als Vorbild für Frauen in der Medienbranche. Ihr wohl wichtigstes Zitat lautet: „Wir drucken„, mit dem sie den Druck der Pentagon-Papiere veranlasste.
Christine de Pizan: Frauenrechtlerin im Mittelalter
Christine de Pizan war eine der ersten Frauen, die im Mittelalter als Schriftstellerin ihren Lebensunterhalt verdienten. Nach dem frühen Tod ihres Mannes um 1390 musste sie sich und ihre Kinder selbst versorgen und begann, Gedichte und politische Schriften zu verfassen. In ihrem bekanntesten Werk Das Buch von der Stadt der Frauen (1405) verteidigte sie die Fähigkeiten und Errungenschaften von Frauen und forderte mehr Anerkennung für ihr Wissen und ihre Talente.
Die Natur hat die Frauen mit ebenso vielen körperlichen und geistigen Gaben ausgestattet wie die weisesten und erfahrensten Männer.
Christine de Pizan
Damit stellte sie sich mutig gegen die frauenfeindlichen Ansichten ihrer Zeit. Ihre Werke machten sie zu einer der ersten feministischen Denkerinnen der Geschichte.
Weltfrauentag 2025 – der Kampf geht weiter
Die Geschichten dieser Frauen reichen bis ins Mittelalter zurück – dennoch sind ihre Herausforderungen immer noch aktuell. Wir kämpfen weiterhin für Gleichberechtigung, gegen Gender Gaps und das Patriarchat. Was wir vor allem aus den Erfolgen dieser Heldinnen lernen können? Das müssen wir alle selbst entscheiden. Für mich ist es die Bestätigung, dass es sich lohnt, für sich einzustehen – und dass wir uns nicht auf den bisherigen Errungenschaften ausruhen dürfen. Die heutigen Rechte von uns Frauen sind hart erkämpft von Frauen, die sich getraut haben, anders zu sein und den Männern Umstände zu machen.
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