Die Kanaren sind bekannt für ihre beeindruckende Vielfalt – von goldenen Dünen und steilen Klippen bis hin zu grünen Berglandschaften. Doch welche geheimen Juwelen haben die Inseln zu bieten? Wir haben auf der ITB (Internationale Tourismus-Börse) den offiziellen Vertreter des Gran Canaria Tourist Office in Deutschland gefragt und einen kleinen Ort als Antwort bekommen: Gáldar. Diese charmante Gemeinde befindet sich im Norden der Insel und war einst die Hauptstadt der vorspanischen Guanchen-Könige. Alle spannenden Fakten.
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Kanaren: Die Wiege der kanarischen Geschichte
Für alle, die auf der Suche nach einem versteckten Juwel sind, ist Gáldar genau das Richtige, erklärt uns Fernando Arias Texeira. Die Gemeinde gilt als eine der ältesten Siedlungen der Insel.
Bereits vor der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert war sie das politische Zentrum der Guanchen, der Ureinwohner:innen Gran Canarias. Ganze vier Jahre brauchten die spanischen Eroberer, um den Sitz des Guanchen-Königs Tenesor Semidán zu stürzen. 1482 fiel die Stadt und geriet in Vergessenheit.

Erst 1873 entdeckte Orihuela den Eingang zur „Cueva Pintada“, eine bemalte Höhle. Über 100 Jahre später wurde das Höhlensystem systematisch erforscht. Heute ist es ein Freilichtmuseum und eine der wichtigsten Fundstätten Spaniens, die von der Kultur der indigenen Bevölkerung zeugt.
Die gut erhaltenen Felsmalereien in Rot-, Schwarz- und Weißtönen gehören zu den bedeutendsten archäologischen Funden der Kanaren und geben einen seltenen Einblick in das Leben vor der Kolonialisierung. Zudem fanden die Forscher:innen Alltagsgegenstände, Kleidungsstücke und Gefäße, die Tourist:innen heute bewundern können.
Kolonialcharme und lebendiges Zentrum
Das historische Stadtzentrum von Gáldar beeindruckt mit seinen gut erhaltenen Bauwerken und engen Gassen. Besonders sehenswert ist die Kirche Iglesia de Santiago de los Caballeros, eine der ältesten Kirchen Gran Canarias.
Sie thront imposant an der Plaza de Santiago, dem Herzen der Stadt, wo sich Cafés und Restaurants unter Schatten spendenden Lorbeerbäumen reihen. Hier kannst du eine Tasse starken kanarischen Kaffee genießen und das gemächliche Treiben der Einheimischen beobachten.

Ein Paradies für Naturliebhaber:innen
Die Landschaft rund um Gáldar ist ebenso beeindruckend wie die Geschichte der Stadt. Der nahegelegene Montaña de Ajódar bietet Wander-Fans spektakuläre Panoramen über die Nordküste der Insel. Wer sich nach einer Erfrischung sehnt, sollte die Strände in der Umgebung erkunden: Der schwarze Lavastrand Playa de Sardina ist ein echter Geheimtipp für Schnorchler:innen und Taucher:innen, die hier eine faszinierende Unterwasserwelt entdecken können.
Zudem pulsiert das kanarische Leben in Gáldar vor allem während der zahlreichen Feste. Ein besonderes Highlight ist das Fiesta de Santiago Apóstol im Juli, bei dem die ganze Stadt in ausgelassene Feierlaune versetzt wird. Musik, traditionelle Trachten und kulinarische Spezialitäten wie Papas arrugadas mit Mojo-Sauce machen dieses Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Kanaren: Ein Juwel im Norden Gran Canarias
Gáldar ist ein Reiseziel für alle, die Gran Canaria abseits der touristischen Ströme erleben möchten. Ob du dich für Geschichte interessierst, charmante Altbauten genießt oder die Natur erkunden willst – die einstige Guanchen-Hauptstadt hat für jeden etwas zu bieten. Wer sich auf diese Stadt einlässt, erlebt die Kanaren von ihrer authentischsten Seite.