Wenn ein Ehepartner oder eine Ehepartnerin stirbt, ist dies immer ein tragischer Verlust für die Hinterbliebenen. Neben dem Schmerz über den Verlust tauchen oft auch finanzielle Ängste auf. Die gesetzliche Rentenversicherung gewährt dem überlebenden Ehepartner eine Witwenrente, um zumindest finanzielle Sorgen ein wenig zu mildern. Doch könnte die Witwenrente womöglich bald gekürzt werden? Denn nach Meinung der Wirtschaftsweise Veronika Grimm müsste die Witwenrente dringend reformiert werden. Was sie im Detail fordert, liest du hier.
Wirtschaftsweise Grimm plädiert für Kürzung der Witwenrente
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm spricht sich für eine Reform der Witwenrente aus. In einem Interview mit der Rheinischen Post erklärte sie: „Die Witwenrente gehört auf den Prüfstand. Wenn Frauen sich darauf verlassen, dass sie im Alter von der Rente des Partners leben, senkt das den Anreiz für eigene Erwerbstätigkeit und Vorsorge.“ Grimm schlägt vor, die Hinterbliebenenrente nach dem Tod eines Partners zu kürzen, da kein gemeinsamer Haushalt mehr besteht. Auch ein verpflichtendes Rentensplitting hält sie für sinnvoll, um mehr Eigenverantwortung und Gerechtigkeit in der Altersvorsorge zu fördern.
Kritik an der geplanten Ausweitung der Mütterrente
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt vor den Folgen geplanter rentenpolitischer Maßnahmen und übt deutliche Kritik an der Ausweitung der Mütterrente. „Bei der Rente tickt eine Zeitbombe“, warnte sie gegenüber der Rheinischen Post. Angesichts des demografischen Wandels seien Maßnahmen wie die Rente mit 63 oder zusätzliche Rentenleistungen nicht zukunftsfähig, so die Wirtschaftsweise.
Künftig sollen Mütter unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder drei Rentenpunkte pro Kind erhalten – auch für Kinder, die vor 1992 geboren wurden. Viele Rentnerinnen könnten dadurch mit höheren Zahlungen rechnen. Grimm sieht darin jedoch ein falsches Signal mit Blick auf die langfristige Finanzierbarkeit der Rentenversicherung.
Rente sollte an Lebenserwartung gekoppelt werden
Auch beim Renteneintrittsalter sieht die Wirtschaftswissenschaftlerin dringenden Handlungsbedarf. „Das Renteneintrittsalter muss steigen, sonst ist die Rente mittelfristig nicht mehr finanzierbar. Jedes Jahr zusätzliche Lebenszeit könnte aufgeteilt werden: zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit gehen in Arbeit und ein Drittel in Ruhestand. Dann ergibt sich das höhere Rentenalter von allein, wenn die Lebenserwartung steigt.“
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.