Die Drogeriemarktkette Budnikowsky, besser bekannt als Budni, ist in Norddeutschland eine feste Institution. Doch das Traditionsunternehmen hat ehrgeizige Pläne: Es will sich deutschlandweit etablieren und dabei mit Großen wie dm und Rossmann konkurrieren. Doch was steckt hinter dem Aufstieg des einst kleinen Familienunternehmens, und welche Strategien verfolgt Budni?
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Von Hamburg in die Welt: Budnis Geschichte
Budnikowsky wurde 1912 in Hamburg von dem Ehepaar Elsbeth und Johann Hermann Wöhlke gegründet. Ursprünglich als Seifen- und Waschmittelgeschäft gestartet, entwickelte sich Budni zu einem Vorreiter im Drogeriemarktsegment. „Das inhabergeführte Unternehmen wird heute in Hamburg in der dritten und vierten Generation der Familie Wöhlke geführt und von Christoph Wöhlke gemeinsam mit Geschäftsführer Carsten Neumann geleitet. Julia Wöhlke war bis 2019 Mitglied der Geschäftsführung und ist jetzt Vorstandsvorsitzende der Budnianer Hilfe e.V.“, so die unternehmenseigene Website.
Mit mehr als 180 Filialen und rund 1.950 Mitarbeitern ist Budni vor allem im Großraum Hamburg Marktführer unter den Drogeriemarktunternehmen, wie der Verbund Edeka berichtet.
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Expansionspläne: Mit Edeka in die Breite
Um den Platzhirschen dm bzw. Rossmann das Geschäft nicht komplett zu überlassen – hatte Edeka sich mit Budni zusammengetan und wichtige Bereiche (Einkauf, Marketing, Werbung, IT-Dienste) in einem Joint-Venture gebündelt, wie der supermarktblog berichtete.
Der entscheidende Schub für die Expansion kam also durch die Kooperation mit dem Lebensmittelkonzern Edeka. Seit 2017 arbeitet Budni mit Edeka zusammen, um den Sprung aus dem regionalen Markt zu schaffen. Diese Partnerschaft ermöglicht es Budni, auf die Infrastruktur und das Filialnetzwerk von Edeka zurückzugreifen. Besonders das Shop-in-Shop-Konzept, bei dem Budni-Produkte direkt in Edeka-Märkten angeboten werden, soll das Wachstum vorantreiben.
In Berlin wurde im August 2024 die zehnte Budni-Filialen eröffnet, doch das Unternehmen plant, diese Zahl in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen.
Sortiment und Strategie: Was Budni von der Konkurrenz unterscheidet
Eines der Alleinstellungsmerkmale von Budni ist das vielseitige Sortiment. Neben den klassischen Drogerieartikeln wie Körperpflegeprodukten, Haushaltswaren und Kosmetik legt Budni besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Budni bietet Eigenmarken wie „Blütezeit“ (auch bei Edeka erhältlich) oder „Joolea“, die die Nachfrage nach umweltfreundlichen und naturnahen Produkten bedienen sollen. Zudem bietet Budni exklusive Produkte an, die bei den großen Konkurrenten nicht zu finden sind.
Laut Statista konnte die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky im Jahr 2022 einen Umsatz von mehr als 456,8 Millionen Euro erwirtschaften. Ein Beweis für den Erfolg der Bemühungen, eine nachhaltige und regionale Alternative zu etablieren? Dennoch bleibt die Konkurrenz mit Branchengrößen wie dm oder Rossmann eine große Herausforderung.
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Herausforderungen und Chancen bei Budni
Die Expansion birgt jedoch auch Risiken. Der deutsche Drogeriemarkt ist hart umkämpft, und etablierte Player dominieren in vielen Regionen. Gleichzeitig sind die Kosten für die Eröffnung neuer Filialen und die Anpassung an neue Märkte hoch. Zudem muss Budni weiterhin an seiner Markenbekanntheit arbeiten, insbesondere außerhalb Norddeutschlands, wie Branchenexpert:innen betonen.
Budni: Eine Marke im Aufbruch
Budni ist mehr als eine regionale Drogeriekette – es ist ein Unternehmen mit ehrgeizigen Zielen und einer klaren Vision. Die Expansion in neue Märkte, gepaart mit einem nachhaltigen und innovativen Sortiment, könnte Budni zu einem ernsthaften Herausforderer der Marktgiganten machen. Der Erfolg wird davon abhängen, wie geschickt Budni seine Strategie umsetzt. Mit dem starken Rückenwind durch die Kooperation mit Edeka und einer klaren Markenidentität hat Budni Chancen, sich überregional zu etablieren.