Um schönes, gesundes und langes Haar zu haben, ist eine umfangreiche Pflege unerlässlich. Aber es kann mühsam sein, viele verschiedene Produkte im Badezimmer aufzubewahren. Aus diesem Grund hat sich der neue Trend der Haarseife entwickelt, die eine Alternative zum Shampoo darstellt. In diesem Artikel erfährst du, ob Haarseife tatsächlich besser ist und welche Vorteile sie bietet.
Warum kann Shampoo schädlich sein?
Shampoo kann schädlich für die Haare sein, wenn es zu häufig verwendet wird oder wenn es eine zu starke Reinigungswirkung hat. Shampoos enthalten Tenside, die das Fett und den Schmutz aus dem Haar entfernen sollen. Wenn diese Tenside zu stark sind, können sie auch das natürliche Öl entfernen, das das Haar und die Kopfhaut schützt. Dies kann zu Trockenheit, Juckreiz und Schuppenbildung führen.
Haarseife: 5 Gründe, warum du sie benutzen solltest
Im Vergleich zu Shampoo hat Haarseife etliche Vorteile. Trotzdem war sie für lange Zeit aus den Regalen der Drogeriemärkte verschwunden. Dabei wurde Haarseife Jahrtausende lang von Menschen genutzt. Aus diesen Gründen ist sie die bessere Alternative zu Shampoo:
- Haarseife verursacht weniger Verpackungsmüll.
- Die Seife für das Haar ist preiswert, denn sie hält länger als eine Flasche Shampoo.
- Shampoo enthält viele Chemikalien, die nicht in Haarseife drin sind.
- Haarseife enthält nur natürliche Stoffe und ist daher auch für Allergiker:innen geeignet.
- Das Seifenstück ist einfach zu transportieren und daher z. B. auch für den Urlaub geeignet.
6 typische Fehler bei Haarseife
Wer einfach die erstbeste Seife holt, sich damit einschäumt und sie wieder auswäscht, wird merken, dass die Haare sich danach matschig, strähnig und wachsig anfühlen. Jetzt musst du deinen Seifenbrocken nicht mutlos in den Mülleimer schmeißen, du hast ihn einfach nicht richtig benutzt.
1. Einfach irgendeine Haarseife kaufen
Du kaufst doch auch nicht einfach irgendein Shampoo oder irgendeine Gesichtscreme. Die Seife sollte auf deine Kopfhaut und Haare abgestimmt sein. Wenn die Drogerie zu wenig Angebot hat, kannst du dich online umschauen.
Es gibt viele kleine Seifenmanufakturen in Deutschland wie Soaparella, Wolkenseife, Bonsai Seifen oder Steffies Hexenküche. Oder du bestellst bei größeren Marken für Haarseife wie Speick oder Savion.
2. Haarseife mit Solid Shampoo verwechseln
Bei dm gibt es seit ein paar Monaten das feste Shampoo Foamie, welches gern fälschlicherweise als Haarseife bezeichnet wird. Das ist allerdings nicht korrekt, da Trockenshampoo für gewöhnlich die gleichen Inhaltsstoffe wie Shampoo enthält.
Bei Seifen ist der Hauptbestandteil Pflanzenfett wie Kokos-, Oliven- oder Arganöl. Die Fettmoleküle werden durch den Verseifungsprozess auseinandergenommen. Ein Anteil des Pflanzenfettes kann unangetastet zurückbleiben. Diesen Anteil nennt man Verseifungsgrad. Je höher dieser ist, desto pflegender und weicher die Seife.
3. Nicht auf den Verseifungsgrad achten
Manchmal kann eine Seife perfekt für Haare und Körper sein. Wenn diese unterschiedliche Pflege benötigen, allerdings nicht. Als Richtwert solltest du immer auf den Verseifungsgrad achten
- Bis 10 % gut für Haare, die wenig Pflege brauchen oder fettige Haare.
- 10 – 15 % gut für normales Haar & gesunde Haut.
- 15 – 25 % gut für trockene Haare & leicht trockene Haut.
- 25 – 40 % gut für sehr trockene Haare & Haut.
Achtung: Einen Verseifungsgrad gibt es nur bei natürlichen Seifen. Nicht aber von Chemischen. Du solltest dir nur mit natürlichen Seifen die Haare waschen.
4. Nicht auf den Schaum warten
Ja, Seifen schäumen auch, aber nicht so viel wie Shampoos, trotzdem solltest du den Schaum abwarten. Vor dem Einseifen solltest du deine Seife nass machen und erst einmal mit den Händen aufschäumen, dann kannst du sie ganz leicht über den Kopf rubbeln.
Jetzt sollte Schaum entstehen. Jede Seife schäumt leicht, wenn also kein Schaum da ist, dann musst du den Schritt noch einmal wiederholen, bis es zumindest leicht schäumt. Wenn du deine Haarseife nicht aufschäumst, kommen am Ende strähnige Haare aus der Dusche.
5. Nicht Rinsen nach dem Waschen
Wer in einem Gebiet wohnt, welches sehr kalkhaltiges Wasser hat, sollte immer die Haare nach der Wäsche rinsen. Die sogenannte saure Rinse dient gleichzeitig als Haarkur und sorgt für ordentlichen Glanz im Haar.
Du kannst eine saure Rinse mit Essig, Zitronensaft oder Apfelessig machen. Nimm zwei Esslöffel Essig und mixe diese auf einen Liter Wasser. Damit spülst du dir am Ende noch einmal die Haare durch, um alle Seifenreste zu entfernen.
Ihr könnt sie auch kurz einwirken lassen. Dann wird sie wieder ausgespült.
6. Den Haaren keine Umgewöhnungszeit geben
Du steigst von Head&Shoulders auf Haarseife um? Das ist prima. Aber bei so einem großen Schritt, werden Haare und Kopfhaut Umgewöhnungszeit brauchen, bis sie die Seife annehmen und deine Haarschuppen komplett von dem alten Shampoo befreit sind.
Weitere Haar-Artikel?
– Das machen Frisöre beim Haare kämmen anders als du
– Dünnes Haar: Diese Pflege-Fehler solltest du meiden
– Geniale Föhntechnik: So bekommen deine Haare mehr Volumen
Fazit: Für Haarseife braucht man etwas Übung
Wer gern auf Seife für seine Haarwäsche umsteigen will, der braucht etwas Geduld und muss seine Routine umstellen. Aber es lohnt sich, denn deine Haare werden ihre Struktur verändern, wenn erst alle Silikone und Parabene ausgewaschen sind.
Außerdem ist es natürlich sehr gut für die Umwelt, denn die Stoffe sind alle abbaubar. Wenn du gern öfter auf natürliche Produkte setzt, solltest du auf Naturkosmetik Siegel achten.