Wenn du durch die riesige Auswahl an K-Beauty scrollst, leuchten dir Schlagwörter wie 100% natürlich und bio entgegen. Aber was bedeuten diese Begriffe überhaupt und was sagt uns das wirklich über die Produkte, die wir auf unsere Haut auftragen? Ist natürlich immer besser als synthetisch?
Beginnen wir mit dem Wort natürlich – ein Begriff, der in der Welt der Kosmetik viel verwendet und trotzdem noch sehr undefiniert ist. Auch wenn etwas als „natürlich“ deklariert ist und Reinheit vermitteln soll, hat die FDA (Food and Drug Administration) keine klare Definition in der Kosmetikindustrie etabliert.
Marken haben freie Hand, diesen Begriff nach ihrem eigenen Ermessen zu benutzen und Produkte entsprechend zu vermarkten. Für einige Brands ist „natürlich“ gleichbedeutend mit gentechnikfreien Inhaltsstoffen, bei anderen Marken wird lediglich einem Standardprodukt eine Spur Pflanzenextrakt beigefügt und dann als „natürlich“ beworben.
Synthetisch vs. natürlich: So einfach ist es nicht
Was also ist wirklich besser für deine Haut – natürliche oder synthetische Inhaltsstoffe? Die einfache Antwort ist, dass es nicht so einfach ist. Ein 100% natürliches Produkt ohne jegliche synthetische Substanzen ist generell eine Seltenheit. Ein „natürliches“ Label ist außerdem keine Garantie für die Wirksamkeit oder Sicherheit eines Produkts, und selbst der natürlichste Wirkstoff bringt dir wenig, wenn er nicht sicher oder nahrhaft für deine Haut ist. Viele natürliche Inhaltsstoffe können sogar problematisch sein – zum Beispiel Alkohol, der trotz seiner Natürlichkeit deine Haut stark austrocknen kann.
Während es durchaus natürliche Inhaltsstoffe gibt, die deine Haut nähren, ist die Annahme, dass sie per se „besser“ oder „sicherer“ sind, trügerisch. Synthetische Varianten können genauso effektiv sein, denn für die Haut macht es keinen Unterschied, ob ein Vitamin-C-Molekül aus einer Orange oder aus dem Labor kommt.
Es gilt also Vorsicht für beide Stoffe: Eine sorgfältige Recherche deiner Hautpflege ist daher unerlässlich. Die INCI (Ingredients-Liste von Kosmetik) vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e. V. gibt dir eine ausführliche Übersicht.
Gängige Inhaltsstoffe und ihre Bedeutung:
- Aqua = Wasser
- Sodium Laureth Sulfate = Tensid – PEG/PEG-Derivat (Tensid)
- Acrylates Copolymer = synthetischer Kunststoff
- PEG-7 Glyceryl Cocoate = PEG/PEG-Derivat auf Kokosöl-Basis
- Parfum = nicht genauer spezifizierte Duftstoffe
- Helianthus Annuus Seed Oil = Sonnenblumenkernöl
- Glycerin = Zuckeralkohol
- PEG-40 Hydrogenated Castor Oil = PEG/PEG-Derivat auf Rizinusöl-Basis
- Sodium Chloride = Kochsalz
- PEG-200 Hydrogenated Glyceryl Palmate = PEG/PEG-Derivat auf Palmöl-Basis
- Lactose = Milchzucker
- Ethylparaben, Methylparaben = Parabene (Konservierungsstoffe)
- Linalool, Citronellol, Citral = Duftstoffe (aus der Liste der 26 besonders allergenen Duftstoffe)
- CI 77492, CI 10316, CI 42090 = Farbstoffe
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Generell ist es wichtiger, Produkte zu wählen, die sicher und ungiftig sind, als sich an dem schwammigen Begriff „natürlich“ festzuklammern. Ein Produkt wird nicht durch sein natürlichen oder synthetischen Inhalt definiert, sondern durch wissenschaftliche Nachweise wie Sicherheit und Wirksamkeit.
Lass dich also nicht immer gleich durch trickreiche Marketingfloskeln täuschen. Sei lieber selbst informiert und kritisch, und wähle immer bewusst, was das Beste für deine Haut ist.
Quelle: littlewonderland, utopia