Dass Frauen am liebsten so glatt wie ein Aal daherkommen sollen, ist (leider) immernoch gesellschaftlicher Konsens. Bei Männern sieht das Ganze etwas anders aus. Körperhaare werden bei ihnen weitaus mehr akzeptiert. Im Kosmos der Männerrasur gibt es einen Begriff: Manscaping. Was das genau bedeutet, woher er kommt und warum wir ihn kritisch sehen, liest du hier.
Manscaping: Daher kommt der Begriff
Etymologisch entspringt der Begriff Manscaping der Zusammensetzung aus „man“ (Mann) und „to landscape“ (eine Landschaft gestalten). Verwendet wird diese Wortneuschöpfung in Bezug auf die männliche Körperenthaarung. Um diese zu vollziehen, benötigst du Werkzeuge wie Rasierer und Trimmer.
Denn beim Landscaping der Männer geht es nicht wie bei Frauen um die glatte Rasur von Beinen, Intimbereich und Achseln, sondern auch um andere Areale wie die Brust. Beim Manscaping wird hierbei nicht auf eine Glattrasur, sondern vor allem auf das Stutzen der vorhandenen Körperhaare gesetzt.
Aufgepasst, Beauty-Queen! Jede:r von uns ist einzigartig. Unsere Tipps in Bezug auf äußerliche Veränderungen gelten zur reinen Inspiration. Wir präsentieren dir alles zwischen waxen und wachsen lassen, damit du am Ende entscheidest, womit du dich am wohlsten fühlst. Und jetzt: Viel Spaß beim Weiterlesen.
Frauen glatt, Männer behaart: Daher kommt der Rasur-Wahn
Körperbehaarung ist nicht an ein Geschlecht gebunden: Eine Enthaarungs-Routine jedoch schon. Wie Spektrum berichtet, rührt die Erwartung, Menschen mit biologisch weiblichem Geschlecht müssten über wenig bis keine Körperbehaarung verfügen, aus der Antike. Die Figur der Aphrodite, entsprungen aus den Händen des Bildhauers Praxiteles, verfügt über kein einziges Intimhärchen an ihrer Vulva.
Vermutet wird, dass diese frühe Darstellung von weiblichen Menschen zur Abgrenzung vom männlichen Körper galt. Frauen unterlagen also schon früh dem – auch heute noch vorhandenen – Schönheitsideal der Jugendlichkeit und Reinheit, ganz im Gegensatz zu Männern.
Auch Männer haben eine Routine: So geht Manscaping
Welche Bereich Manscaping genau betrifft, ist umstritten. Einige zählen den Gesichts- und Kopfbereich dazu. Das heißt, dass auch die Pflege von Bart, Nasen- und Ohrenhaaren hinzuzählt.
Andere Definitionen beziehen das Manscaping auf alles, was unter dem Hals losgeht. Dazu zählt das Trimmen oder Rasieren der Brust, das Entfernen der Rückenhaare, das Schneiden der Achselhaare sowie die Pflege von Arm-, Bein- und sogar Fußbehaarung.
Welches Prozedere für welchen Teil des Körpers gewählt wird, ist jedem individuell überlassen. Beim Manscaping geht es darum, Haare zu bändigen und das Erscheinungsbild gepflegter wirken zu lassen. Ob das nun individuell durch eine glattrasierte Brust oder das reine Stutzen der Brusthaare geschieht, ist nicht festgelegt.
Diese Tipps solltest du beim Manscaping beachten
Falls du bei dir Manscaping durchführen möchtest, solltest du einige Tipps beachten.
Hygiene vor allem
Hygiene ist auch hier wie bei der weiblichen Rasur das A und O. Das heißt: Nicht für jeden Bereich das gleiche Werkzeug zu nutzen. Im Intimbereich verstecken sich nämlich andere Bakterien als auf deinen Brust- oder Gesichtshaaren. Das regelmäßige Austauschen der Rasierklingen ist ebenfalls essenziell für eine saubere Routine.
Bereite deine Haut vor
Ein weiterer Tipp ist, ein Shave-Prep-Produkt zu verwenden. Dabei ist ganz egal, ob es Rasierschaum, -gel, oder -öl ist. Die Inhaltsstoffe dessen sollten deine Haut nicht unnötig reizen.
Das richtige Setting
Es ist äußerst wichtig, dass du beim Manscaping über gutes Licht verfügst. Wenn du gerade Linien und eine gründliche Rasur hinbekommen möchtest, solltest du deine Hautpartien perfekt sichten.
Muckis spielen lassen
Lässt du deine Haare beim Trimmen in der Brustmitte länger, vergrößert das deinen Brustbereich optisch. Dies könnte anmuten, du hättest an der Stelle größere Muskeln. Probier’ es doch mal aus!
Gegen harte Stoppel
Wenn du dich einmal rasiert hast, treten kurze Zeit später leider Stoppel auf. Diese kannst du jedoch bei deiner Dusche anhand einer Haarspülung weicher machen. Du trägst dafür den Conditioner dazu einfach auf deiner Körperbehaarung auf.
Manscaping: Auch für Frauen möglich!
Wenn du viel Körperbehaarung hast, fühlst du dich wahrscheinlich wohl damit, diese zu pflegen. Vom Manscaping können sich auch Frauen etwas abschauen. Statt Totalrasur wird es ohnehin empfohlen, etwa den Intimbereich nur zu trimmen statt zu rasieren. Denn: Haare sind nicht zufällig dort, wo wir sie verorten können, sondern haben die Funktion, unsere Haut zu schützen.
Ein universeller Begriff, der kein binäres Verständnis von Geschlecht repräsentiert, fänden wir passender – so ließe sich auch sprachlich verankern, dass Frauen keinen Druck haben müssen, für immer jung auszusehen.