Sie haben genau so viel gelernt, genauso hart gearbeitet und genau die gleichen Noten geschrieben. Trotzdem bekommen Frauen in der Regel ein geringeres Einstiegsgehalt nach dem Studium als Männer. Doch nicht nur das: Eine Studie zeigt, dass Frauen sogar erwarten, weniger zu verdienen. Wie du diesen Glaubenssatz ablegst und für dich einstehst, erfährst du hier.
Das erfährst du über „Einstiegsgehalt nach dem Studium“:
Einstiegsgehalt nach dem Studium: Das sind die Unterschiede
Eine Umfrage der Beratungsfirma McKinsey hat ergeben, dass sich erfolgreiche Uni-Absolventinnen durchschnittlich 50.300 Euro Einstiegsgehalt nach dem Studium wünschen.
Das sind 11.500 Euro weniger als Männer, die die gleichen Qualifikationen aufweisen können. Sogenannte High Potentials- Absolvent:innen erwarten zusammen genommen rund 55.800 Euro Einstiegsgehalt nach dem Studium.
Für die Umfrage hat McKinsey über 6.500 Stipendiat:innen des Karrierenetzwerks e-fellows befragt, die zu den besten zehn Prozent ihres Fachbereichs gehören.
Der Gender-Pay-Gap beginnt direkt nach dem Studium
„Die Befragung zeigt, dass trotz der jahrelangen Diskussion um das Thema Gender-Pay-Gap die Topstudentinnen immer noch zu niedrigere Gehaltserwartungen haben„, sagte Julia Kieler, die an der Regensburger Uni doziert und selbst McKinsey-Partnerin ist.
Der Gender-Pay-Gap stellt die Lücke zwischen den Gehältern von Frauen und Männern dar und wird seit Längerem politisch und gesellschaftlich stark diskutiert – zu Recht.
Frauen verdienen 20 % weniger als Männer
Im März 2020 meldete das Statistische Bundesamt, dass der Gender-Pay-Gap im Jahr 2010 ganze 20 Prozent betragen hat, bereinigt 6 %. Und nun stellt sich heraus, dass dieser Unterschied bereits das Einstiegsgehalt nach dem Studium betrifft.
Frauen verdienen im Durchschnitt ein Fünftel weniger als Männer. Auch wenn unterschiedliche Berufsfelder und Arbeitszeitverteilung mit eingerechnet werden, bleibt eine Lücke von sechs Prozent. Und das scheint dazu zu führen, dass Frauen sogar mit weniger Gehalt rechnen als Männer, anders gesagt: weniger erwarten.
Mit diesen Tipps bekommst du dein Traum-Gehalt
Es gibt einige wichtige Dinge, die du beachten solltest, wenn du dein Gehalt aushandelst. Gut vorbereitet zu sein, ruhig und beharrlich zu agieren und eine (ganz) genaue Gehaltsvorstellung zu haben, sind nur einige davon. Weitere Tipps findest du bei unserem Beitrag zur Gehaltsverhandlung.
Außerdem ist es von Vorteil, wenn du in einem großen Unternehmen einsteigst, vielleicht sogar einen Job mit einem Tarifvertrag anstrebst und – das ist leider noch immer so – im Westen Deutschlands arbeitest. Dort wirst du nach wie vor sehr viel besser bezahlt als in Ostdeutschland.
Extra-Arbeitsstunden gehen zurück
Die Umfrage zeigt auch, dass bei beiden Geschlechtern die Erwartungen an das Einstiegsgehalt nach dem Studium steigen. Für mehr Geld sind Männer bereit, mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, Frauen rund 44 Stunden.
Das sind rund drei extra-Stunden Arbeit pro Woche weniger als noch 2015. Ob das eine positive Entwicklung ist, ist fragwürdig, immerhin liegt die gesetzliche Höchstarbeitszeit bei 48 Stunden pro Woche. Da ist der Burn Out nicht mehr weit.
So wie der Arbeitsaufwand hängt auch das Einstiegsgehalt nach dem Studium von der Fachrichtung ab. Nach erfolgreichem Jura-Studium erwarten die Absolven:innen durchschnittlich 54 Prozent mehr Gehalt als Studierende anderer Bereiche.
Frauen dürfen, nein müssen mehr erwarten!
Es scheint, als hätten sich Frauen schon so daran gewöhnt, weniger Geld für die gleiche Leistung zu bekommen, dass sie nicht wagen, von mehr zu träumen. Dabei ist träumen nicht einmal genug. Frauen dürfen oder müssen sogar dasselbe Einstiegsgehalt nach dem Studium erwarten und fordern wie Männer. Im nächsten Schritt wäre es natürlich schön, wenn sie es dann auch gezahlt bekämen.
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