Es gibt Tage, an denen möchtest du dich am liebsten einigeln. Tage, an denen du grundlos schlechte Laune hast oder Tage, an denen du von allem und jedem einfach nur genervt bist. Diese Gefühle sind auch vollkommen normal und gesund – schließlich müssen deine Emotionen irgendwo hin. Im Job sind sie jedoch nicht gern gesehen und können von deinen Kolleg:innen schnell missverstanden werden. In diesem Artikel erfährst du daher, warum du deine Gefühle nicht unterdrücken musst und wie du es schaffst mit deinen Emotionen bei der Arbeit angemessen umzugehen.
Du musst deine Gefühle auch bei der Arbeit nicht unterdrücken
Gefühle unterdrücken: Emotionen gelten als unangemessen
Deine Laune kann wegen der verschiedensten Dinge im Keller sein. Meist wird es dir bei der Arbeit dann schwerfallen, deine privaten Sorgen zu verdrängen und dich voll und ganz auf deinen Job zu konzentrieren. Besonders dann, wenn dein:e Kolleg:in schon wieder ein Meeting vergessen hat und die Aufgaben von gestern auch nicht mehr erledigt wurden. Doch was kannst du tun, wenn dich deine Sorgen, dein Frust oder deine Traurigkeit bis an den Schreibtisch begleiten?
Grundsätzlich müssen wir erst einmal festhalten, dass das Zeigen von Gefühlen im Job oft als unangemessen oder Schwäche gesehen wird. Nicht selten werden dein:e Chef:in oder dein:e Kolleg:innen dich darauf hinweisen, dass „wir jetzt doch mal sachlich bleiben sollten“ oder „du aus einer Mücke einen Elefanten“ machst. Geht es um Frauen, dann sind sie außerdem schnell „hysterisch“ oder „zickig“.
Sicher wirst du aus genau diesem Grund immer wieder versuchen, deine Gefühle am Arbeitsplatz zu unterdrücken. Auch verbergen viele ihre Emotionen hinter scheinbar rationalen Argumenten – und dann wird endlos über sinnlose Dinge diskutiert – umso wichtiger ist es, dass Emotionen am Arbeitsplatz mehr Raum gegeben wird.
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3 Tipps, wie du mit deinen Emotionen im Job richtig umgehen kannst
Es ist wichtig, dass du deine Gefühle nicht unterdrückst, nur weil sie bei der Arbeit nicht erwünscht sind. Aber du solltest lernen, mit ihnen umzugehen und sie auf eine faire Art zu kommunizieren. Wir erklären dir, wie dir das gelingt.
1. Tipp: Bereite dich auf die Begegnung vor
Die Hälfte der Aufgaben, die du verteilt hast, wurden nicht erledigt? Dann kann das ziemlich frustrierend sein. Insbesondere dann, wenn du eh schon mit dem falschen Fuß aufgestanden bist. Bevor du dir die zuständigen Kolleg:innen jetzt vorknöpfst, ist es hilfreich, einmal tief durchzuatmen und dich zu sortieren.
Überlege dir vorab, was du sagen willst und versuche, auf eine faire und neutrale Art zu erklären, wo das Problem liegt. Sicher werden deine Kolleg:innen Gründe dafür haben, warum sie dir Arbeit nicht beendet haben. Es lohnt sich in den meisten Fällen also, sich erst einmal die Meinung der anderen anzuhören bevor du sie völlig genervt zur Rede stellst.
wmn Tipp: Stelle dir die Situation in deinen Gedanken schon einmal vor. Und überlege, was deine Kolleg:innen vermutlich sagen werden, bzw. wie du darauf reagieren möchtest. So vermeidest du, dass ihr euch am Ende in endlosen Diskussionen verliert und zu keiner hilfreichen Lösung kommt.
2. Tipp: Konzentriere dich auf andere Aufgaben
Bist du emotional angeschlagen und kannst gerade nichts dagegen tun, dann versuche dich abzulenken. Widme dich deinen Aufgaben, suche das Gespräch mit deinen Kolleg:innen und konzentriere dich auf das hier und jetzt. Bei Situationen, die du nicht ändern kannst, hilft es, sie erst einmal zu akzeptieren und dich abzulenken. Häufig wirst du etwas später klarer sehen können und eine Lösung finden – oder verlierst dich zumindest nicht in einem Gedankenkarussell.
wmn Tipp: Nicht alles ist so schlimm, wie es sich im ersten Moment anfühlt. Schlägt dir eine Aufgabe gerade aufs Gemüt, dann lege sie erst einmal beiseite und konzentriere dich auf andere Aufgaben – sofern das möglich ist. Hast du dich wieder etwas gefangen, dann kannst du dich der ersten Aufgabe noch einmal widmen. Falls du über längere Zeit hinweg in deinem Job unglücklich bist, dann kann dir ein Jobwechsel guttun.
Du bist gestresst und weißt nicht, wie du all die Aufgaben schaffen und dabei noch gelassen sein sollst? Dann schaue dir dieses Video an und erfahre, welche 6 Tipp, gegen Stress helfen.
3. Tipp: Kommuniziere deine Gefühle
Gab es in deiner Familie einen Todesfall oder hast du eine schlimme Trennung hinter dir, dann wird niemand von dir verlangen, dass du lächelnd durchs Büro läufst. Damit dein:e Chef:in und dein:e Kolleg:innen deine emotionale Lage jedoch verstehen können, ist ratsam ihnen davon zu erzählen.
Natürlich nicht jedes Detail, aber ein kurzer Hinweis, der dein Verhalten erklärt, wird ein angenehmes Miteinander fördern und dir guttun. Schließlich musst du dich dann nicht hinter deiner Trauer verstecken.
wmn Tipp: Spreche nur mit deinen direkten Kolleg:innen oder Chef:innen darüber. Wissen zu viele über deine Gefühlslage Bescheid, dann ist es möglich, dass du immer wieder darauf angesprochen wirst – und das kann sich genau gegenteilig auswirken.
4. Tipp: Hole dir eine zweite Meinung ein
Du bist dir unsicher, ob du überreagierst? Dann hole dir eine zweite Meinung ein. Das wird dir dabei helfen, die Situation realistisch einzuschätzen zu können und dementsprechend darauf zu reagieren. Bist du ohnehin schon etwas angeschlagen, dann ist es möglich, dass du Probleme als schwerwiegender einschätzt, als sie eigentlich sind.
wmn Tipp: Wende dich an jemanden, der Ahnung von der Thematik oder dem Problem hat. Hier ist es auch ratsam, nicht deine:n Lieblingskolleg:in zu fragen. Sie oder er wird dich sehr wahrscheinlich in deiner Ansicht bestärken. Wirft jemand einen neutralen Blick auf das Problem, dann kannst du dir sicher sein, dass ihr gemeinsam eine passende Lösung finden werdet.
5. Tipp: Nehme dir einen Tag frei
Wenn dir alles über den Kopf wächst und du nicht weißt, wohin mit all deinen Sorgen, Gedanken und Problemen, dann nehme dir einen Tag frei. Es kann helfen, für ein paar Stunden Abstand zu gewinnen und die Probleme dann mit einem frischen Blick anzugehen.
Aus unserer Erfahrung in der Redaktion hilft es in so einer Situation am besten, sich etwas Schönes vorzunehmen, bei dem du auf andere Gedanken kommst. Schnappe dir einen deiner Lieblingsmenschen und lasse die Arbeit einfach mal Arbeit sein. Falls ihr ohnehin flexible Arbeitszeiten habt, dann verlege deinen Arbeitsplatz für eine gewisse Zeit einfach wieder ins Homeoffice.
wmn Tipp: Um den Kopf freizubekommen, hilft es, die Kunst des Meditierens zu lernen oder einen Kurzurlaub einzuschieben. Falls du eine längere Auszeit brauchst, dann schaue dir unseren Artikel über die Jakobsweg Erfahrungen an und pilgere dir deine Sorgen einfach weg.
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Du musst deine Gefühle nicht unterdrücken – auch nicht bei der Arbeit
Niemand verlangt von dir, dass du jeden Tag bester Laune bist und alle mit deinem Optimismus ansteckst. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du müde bist, traurig oder überfordert. Wichtig ist nur, dass du einen Weg findest, über deine Gefühlslage zu sprechen und deinen Kolleg:innen gegenüber fair zu sein. All deinen Frust bei ihnen abzuladen kann sich langfristig negativ auf die Zusammenarbeit auswirken.
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