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Geld verdienen mit der Pandemie: Corona-Schnelltests als Business

Machen private Anbieter für Corona-Schnelltests die Pandemie zum Business? Preise, Werbung & Versprechungen sprechen dafür.

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Geld verdienen kann man in der Pandemie wohl auch an Schnelltests. Foto: imago images/photonews.at /

Manchmal kostet er nur 25 €, manchmal wieder bis zu 50 €. Der Corona-Schnelltest wird derzeit an vielen verschiedenen Stellen angeboten und es kommen immer mehr private Anbieter dazu. Das ist auch gut so, denn die Krankenhäuser sind allein mit zu den testenden Personen so überlaufen, dass niemand mehr hinterherkommt.

Diese privaten Schnelltestzentren, die innerhalb von 15 Minuten auf das Coronavirus testen können, sind aber Fluch und Segen zugleich. wmn erklärt, wo und wie die Schnelltest-Verfahren absurd werden. 

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Sich testen zu lassen geht nicht so schnell, wie man sich wünschen würde. Da viele Testzentren überlastet sind, kommen private Anbieter ins Spiel.(Photo: imago images/Hollandse Hoogte)

Private Corona-Schnelltestzentren schießen überall aus dem Boden

Berlin. Meine Wahlheimat scheint gerade nicht nur ein Corona-Hotspot zu sein, sondern auch eine Schnelltest-Fabrik. Überall sprießen private Testzentren aus dem Boden. Morgen beginnt beispielsweise auch der berühmte Fetisch-Club KitKat damit, seine Pforten für Corona-Testende zu öffnen. Für den Test braucht man keine ärztliche Überweisung, die Kosten bis zu 60 € muss man selbst übernehmen. 

Die Schnelltestzentren werben mit bunten Plakaten in der Stadt: „Ohne Termin, einfach reingehen!“

Sie versprechen schnelle Ergebnisse: “Innerhalb von 30 Minuten bekommst du dein Ergebnis!” 

Sie werben mit exzellentem Service: “Ganz einfach Zuhause auf das Ergebnis warten. Wir schicken dir eine E-Mail!”

Und mit einem unschlagbaren Preis: “Nur 49,99€! Jetzt zuschlagen!”

Coronaland wird zu Absurdistan 

Die Pandemie hat uns alle sehr erfinderisch gemacht. Geld zu verdienen ist in den letzten Monaten viel schwieriger geworden, denn die Schulden der Bundesrepublik und ihrer Bürger türmen sich immer höher und ein Ende ist einfach nicht in Sicht. Da ist es nur logisch, dass versucht wird, auch mit den Corona-Schnelltests Geld zu verdienen. Gegen eine Aufwandsentschädigung wird ja auch niemand etwas haben. 

Absurd wird es nur, sobald der Corona-Schnelltest zum Lifestyle-Produkt wird. Sich coole Werbeslogans auszudenken, um die Menschen dazu zu bringen, nicht beim Nachbarn testen zu gehen, klingt doch irgendwie falsch. Corona ist noch immer eine gefährliche Pandemie und die Angst der Menschen ist real und macht sie manipulierbar.

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Sobald der Impfstoff da ist, brauchen wir die Tests nicht mehr. Oder doch? Das sind die bekannten Nebenwirkungen.

Zuhause selbst testen: Ist das die Alternative?

Bislang verbietet allerdings das Infektionsschutzgesetz Heimtests; Apotheken dürfen keine Coronatests an Privatpersonen verkaufen. Wer sich nicht an die Richtlinie hält, muss mit einer Strafe von bis zu 30.000 Euro rechnen. Schnelltests sind eine tolle Sache, doch die Lösung unserer Probleme sind sie nicht, denn das Ergebnis eines Schnelltests stellt immer nur eine Momentaufnahme dar. 

Den Test Zuhause durchführen ist außerdem nur dann sinnvoll, wenn man genau weiß, wie es geht. Der Abstrich muss tief im Rachen (an der hinteren Rachenwand) oder in der Nase sorgfältig durchgeführt werden, ansonsten war alles für die Katze. Schon deswegen ist medizinisches Fachpersonal die sicherere Variante.

Andere Maßnahmen? Die WHO empfiehlt uns ab jetzt dauerhaft die Alltagsmakse zu tragen. Auch zu Hause. 

Die Lockdownregeln wurden gerade wieder verlängert. Wo die Maßnahmen Sinn ergeben und wo nicht, erfährst du hier.