Die Energiepreise in Deutschland werden von Jahr zu Jahr immer teurer. So mussten Verbraucher:innen im vergangenen Jahr Weltrekordpreise für ihre Stromrechnungen bezahlen – mit weitreichenden Folgen. Denn wie die Daten des Statistischen Bundesamtes nun offenbarten, fehlten Millionen Deutschen für eine warme Wohnung schlichtweg das Geld. In anderen EU-Ländern sind noch mehr Menschen von Energiearmut betroffen. Alle Details.
Energiearmut: Millionen Deutsche konnten 2022 ihre Wohnung nicht richtig heizen
Die im vergangenen Jahr drastisch angestiegenen Energiepreise führten dazu, dass 5,5 Millionen Menschen in Deutschland ihre Wohnungen nicht angemessen heizen konnten. Das entsprach einem Anteil von 6,6 Prozent der Bevölkerung. Damit hat sich die Prozentzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Diese Zahlen wurden am Dienstag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht und basieren auf einer Umfrage zu Einkommen und Lebensbedingungen.
Alleinerziehende sind insbesondere von Energiearmut betroffen
Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind insbesondere Menschen in Alleinerziehenden-Haushalten von Energiearmut betroffen. So gaben rund 14 Prozent von ihnen an, aufgrund finanzieller Einschränkungen ihre Wohnung nicht ausreichend heizen zu können. Ebenso zeigte sich eine überdurchschnittliche Betroffenheit bei Familien mit zwei erwachsenen Mitgliedern und mindestens drei Kindern sowie bei Alleinlebenden.
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Jede:r Fünfte in Bulgarien hat kein Geld fürs Heizen
Deutschland liegt mit einem Bevölkerungsanteil von 6,6 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU): Im vergangenen Jahr gaben rund 9,3 Prozent der EU-Bevölkerung an, finanziell nicht in der Lage zu sein, ihre Wohnung ausreichend warmzuhalten. Damit waren im Vergleich zu 2021 deutlich mehr Menschen in Europa von Energiearmut betroffen. Denn zu diesem Zeitpunkt lag der Anteil bei 6,9 Prozent.
Am häufigsten gaben Einwohner Bulgariens an, ihre Wohnungen nicht ausreichend heizen zu können: Dort war ungefähr jede oder jeder Fünfte betroffen (22,5 Prozent). Danach folgten Zypern (19,2 Prozent) und Griechenland (18,7 Prozent). Der Anteil war hingegen am geringsten in Finnland (1,4 Prozent) sowie in Luxemburg (2,1 Prozent) und Slowenien (2,6 Prozent).