Im kommenden Jahr ist voraussichtlich mit einer Erhöhung der Beiträge bei zahlreichen Krankenversicherungen zu rechnen. Dies bestätigte kürzlich auch der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Für wen die Krankenkasse 2025 teurer werden könnte, sagen wir dir in diesem Artikel.
Kosten-Explosion: Für wen die Krankenkasse 2025 teurer werden soll
Die privaten Krankenversicherer (PKV) werden voraussichtlich die Beiträge erhöhen. Laut der Süddeutschen Zeitung (SZ) ist für den 1. Januar 2025 eine Anpassung der Prämien geplant. Im Durchschnitt sollen die Beiträge um 18 Prozent steigen.
Dabei werden rund zwei Drittel der 8,7 Millionen Vollversicherten von der Erhöhung betroffen sein. Für viele könnte die Belastung noch deutlich höher ausfallen. Wie die SZ berichtet, werden Erhöhungen von über 30 Prozent keine Ausnahme sein.
Wie viel teurer wird der Beitrag?
Wir wissen nun, dass Privat-Versicherte sich im kommenden Jahr also auf deutlich höhere Beiträge einstellen müssen. Detaillierte Informationen darüber, wie hoch diese genau ausfallen werden, gibt es wohl erst in den nächsten Wochen, wenn die Versicherten über die gestiegenen Preise informiert werden.
Um eine Vorstellung zu erhalten, wie viel mehr Geld Privat-Versicherte zahlen könnten, haben wir ausgerechnet, was eine Kostensteigerung von 18, 20 oder gar 30 Prozent bedeuten würde. Da die Beiträge in der privaten Versicherung stark von Faktoren wie Gesundheit, Alter und Leistungsniveau abhängen, sollte die Rechnung lediglich als eine ungefähre Übersicht betrachtet werden:
Aktuelle Prämie | 18 Prozent Steigerung | 20 Prozent Steigerung | 30 Prozent Steigerung |
350 Euro | +63 = 413 Euro | +70 = 420 Euro | +105 = 455 Euro |
450 Euro | +81 = 531 Euro | +90 = 540 Euro | +135 = 585 Euro |
500 Euro | +90 = 590 Euro | +100 = 600 Euro | +150 = 650 Euro |
600 Euro | +108 = 708 Euro | +120 = 720 Euro | +180 = 780 Euro |
750 Euro | +135 = 885 Euro | +150 = 900 Euro | +225 = 975 Euro |
900 Euro | +162 = 1.062 Euro | +180 = 1.080 Euro | +270 = 1.170 Euro |
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Das sind die Gründe für die Beitragserhöhung der Krankenkassen
Die Erhöhung der Beiträge ist auf signifikante Steigerungen der Kosten für medizinische Leistungen zurückzuführen. „Größter Kostentreiber sind die Behandlungen im Krankenhaus“, heißt es vom Verband der Privaten Krankenversicherung.
Im Jahr 2023 seien die Ausgaben der PKV in diesem Bereich um 13,5 Prozent gestiegen, und dieser Trend werde sich auch im Jahr 2024 fortsetzen. Ein Grund dafür sei, dass während der Corona-Pandemie viele Operationen seltener durchgeführt wurden und diese in den folgenden Jahren nachgeholt werden mussten.
Darüber hinaus spüren die Unternehmen die erhöhten Kosten in der Pflege sowie bei den allgemeinen Krankenhausleistungen, die für sowohl privat als auch gesetzlich Versicherte gleich sind. Von 2021 bis 2023 stiegen die Kosten pro durchschnittlichem Pflegetag im Krankenhaus um 37,5 Prozent. So ist die Betreuung eines Neugeborenen im Schnitt um 18 Prozent teurer geworden. Laut dem Verband sind die stark gestiegenen Tarifgehälter und die erhöhten gesetzlichen Mindestanforderungen für Pflegepersonal dafür verantwortlich.
Wechsel der Krankenkasse kann sich lohnen
Wenn die Beiträge deiner Krankenkasse steigen sollten, kann es sinnvoll sein, über einen Wechsel zu einem anderen Anbieter nachzudenken. Allerdings ist das nicht immer die beste Option. Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betont: „Oft ist beste Lösung, in einen anderen Tarif beim eigenen Versicherungsunternehmen zu wechseln. Das kann zu spürbar niedrigeren Kosten führen, muss es aber nicht.“
Dabei kann ein Wechsel insbesondere für junge und gesunde Versicherte attraktiv sein. Wer darüber nachdenkt, sollte „einen vollständigen Überblick über alle Alternativen“ haben und „sich umfassend über die jeweiligen Vor- und Nachteile informieren“. Zu diesem Thema hat die Verbraucherzentrale eine Checkliste online zur Verfügung gestellt.
Quellen: ZDF, Süddeutschen Zeitung und WirtschaftsWoche