Im Jahr 2023 entschieden sich mehr Personen als im Vorjahr dafür, frühzeitig und ohne Abschläge in den Ruhestand zu gehen. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Arbeitnehmer, die trotz Abschlägen in Rente gingen. Wie viele Deutsche die Rente mit 63 letztes Jahr in Anspruch nahmen, erfährst du hier.
So viele Deutsche nahmen 2023 die Rente mit 63 in Anspruch
Die vorgezogene, abschlagsfreie Altersrente für besonders langjährig Versicherte wird weiterhin stark genutzt: Im Jahr 2022 waren es noch 262.000 Versicherte, was einen Anstieg um 17.000 bedeutet. Diese Informationen gehen aus aktuellen, noch unveröffentlichten Daten der Deutschen Rentenversicherung hervor, die im Vorfeld der Bundesvertreterversammlung am 11. Juni bekannt gegeben wurden.
Auch die Zahl der älteren Arbeitnehmer:innen, die für einen vorzeitigen Rentenbeginn Abschläge in Kauf nahmen, stieg weiter an. 2023 gingen 243.862 Menschen vorzeitig mit Abschlägen in Rente, während es im Vorjahr 223.580 waren – ein Unterschied von etwa 20.000.
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Bundesregierung hat die Zahl der Anspruchsberechtigten unterschätzt
Die Möglichkeit zur abschlagsfreien, vorzeitigen Rente nach 45 Versicherungsjahren wurde Mitte 2014 eingeführt, um Menschen, die oft schon im Teenageralter ins Berufsleben eingestiegen sind, den Übergang in den Ruhestand zu erleichtern. Die Bundesregierung hatte jedoch die Zahl der Anspruchsberechtigten unterschätzt, die fast jedes Jahr um mehrere Zehntausend höher ausfiel als erwartet.
Angesichts des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels wird die „Rente mit 63“ heute von vielen Ökonom:innen und Wirtschaftsvertreter:innen kritisiert. Während die FDP die Abschaffung dieser Regelung fordert, lehnt die SPD dies ab. Die Koalition plant jedoch, das freiwillige Arbeiten über das Rentenalter hinaus attraktiver zu gestalten, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken.
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