Früher mussten Kunden den Weg zur Bankfiliale auf sich nehmen, um persönlich vor Ort ein Bankkonto zu eröffnen. Doch heutzutage hat sich dieser Prozess grundlegend verändert. Ganz gleich, ob es um die Sparkasse, die ING oder andere Banken geht: Die Kontoeröffnung kann nun problemlos von zu Hause aus online durchgeführt werden. Doch künftig dürfte sich die Kontoeröffnung für manche nicht mehr so problemlos gestalten. Denn Bundesregierung hat einen wichtigen Online-Dienst für das Girokonto für Verbraucher:innen gestrichen. Alles Infos hier.
Ampel streicht wichtige Funktion beim Girokonto
Die Online-Eröffnung eines Bankkontos vom Sofa aus war bisher unkompliziert dank der E‑Ident (eID), die es ermöglichte, sich ohne das Haus zu verlassen zu identifizieren. Allerdings könnte dies nun für Personen, die die Funktionen ihres Online-Ausweises selten nutzen, komplizierter werden.
Denn die Bundesregierung hat aus Kostengründen beschlossen, eine Funktion des digitalen Personalausweises einzustellen, mit der sich die PIN leicht zurücksetzen ließ. Diese Maßnahme könnte die Identifizierung für zukünftige Kontoinhaber:innen erschweren. Denn einen Pin kann man schnell einmal vergessen. Insbesondere dann, wenn man diesen selten nutzt.
Behördengang bei vergessenem Pin notwendig
Bislang konnten Personen, die ihre PIN vergessen hatten, diese problemlos zurücksetzen und eine neue Nummer per Brief beantragen. Wer bei einer künftigen Online-Kontoeröffnung müssen Personen, die feststellen, dass der digitale Personalausweis nicht aktiviert ist oder die ihre PIN vergessen haben, nun einen Termin bei der zuständigen Behörde vereinbaren.
Dort wird ihnen ein neuer Pin zugeteilt. Dies kann zu längeren Wartezeiten führen, was von vielen Banken stark kritisiert wird, da dies die Kontoeröffnung erschwert. Wem dies allerdings zu kompliziert ist, kann alternativ die Möglichkeit, ihr Konto direkt in einer Bankfiliale zu eröffnen. Hierfür ist lediglich der gängige Personalausweis erforderlich.
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Banken sprechen von „Rückschlag“
Wie das Handelsblatt berichtet, planen etwa 80 Prozent der 350 Sparkassen in Deutschland, die digitale Ausweisfunktion bei der Kontoeröffnung anzubieten. Die Entscheidung der Ampel-Koalition, die Option zur Online-PIN-Anforderung zu entfernen, stößt bei Joachim Schmalzl, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), auf großen Unmut.
„Die Einstellung des PIN-Rücksetzdienstes per Brief ist ein Rückschlag für die digitale Transformation in Deutschland“, sagte Joachim Schmalzl gegenüber dem Handelsblatt. Laut seiner Aussage hätten etwa die Hälfte der Kunden bei der Onlineausweis-Legitimation aufgrund vergessener PINs Schwierigkeiten gehabt.
Trotzdem betonte er, dass die Streichung dieses Services keinen Einfluss auf den Ausbau der eID-Funktion bei der Sparkasse habe. „Wir werden selbstverständlich weiterhin an unserem neuen Kontoeröffnungsprozess festhalten, da er entscheidend zur Digitalisierung und zur Verbesserung der Kundenerfahrung beiträgt“, fügte der Vorstand hinzu.“
Quellen: Handelsblatt, Münchner Merkur und T-Online