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Zahlen schockieren: So viele Deutsche erhalten eine Rente von unter 1300 Euro

Mit einer hohen Rente den gewohnten Lebensstandard sichern? Für viele bleibt dies eine Traumvorstellung. Denn viele Deutsche erhalten trotz jahrzehntelanger Arbeit nur eine magere Rente.

Eine Person hält mehrere 50-Euro-Scheine in der Hand.
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Rettung der Rente: „Wir müssten eigentlich nur bei den Schweden abschauen“

Was die Schweden bezüglich Rente besser machen, erklärt Blogger und Rentenexperte Helmut Achatz.

Nach jahrzehntelanger Arbeit endlich den wohlverdienten Ruhestand genießen und die freie Zeit dafür nutzen, um noch die eine oder andere Reise anzutreten: So stellen sich die meisten Menschen in Deutschland ihre Zeit nach dem Arbeitsleben vor. Doch für viele dürfte dies eine reine Wunschvorstellung bleiben. Denn trotz 45 Jahren harter Arbeit erhalten viele Deutsche lediglich eine Rente von unter 1300 Euro. Wie viele es genau sind und in welcher Region Deutschlands die meisten Deutschen betroffen sind, erfährst du hier.

Rente von unter 1300 Euro: So viele Deutsche erhalten sie

Trotz jahrzehntelanger Einzahlungen in die Rentenkasse müssen Millionen von Menschen in Deutschland mit niedrigen Renten rechnen. Ungefähr 6,91 Millionen sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte könnten nach 45 Jahren durchgehender Beitragszahlungen auf Basis ihres jetzigen Einkommens eine Rente von maximal 1300 Euro erhalten. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten und BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.

Das Bundesarbeitsministerium weist jedoch darauf hin, dass die Annahme eines über die gesamte Erwerbsdauer gleichbleibenden Lohnniveaus, wie es in der Anfrage zugrunde gelegt wurde, unrealistisch ist.

Große Regionale Unterschiede bei Renten

Die regionalen Unterschiede bei der Höhe der Rente sind erheblich. Besonders in Ostdeutschland könnte vielen nach einem kompletten Arbeitsleben in Vollzeit eine Rente von weniger als 1300 Euro drohen. Bundesweit wäre fast jeder dritte Vollzeitbeschäftigte betroffen, im Osten sogar fast jeder zweite.

Seit 2012 wird das Renteneintrittsalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Um eine Altersrente für langjährig Versicherte zu erhalten, sind 35 Beitragsjahre erforderlich. Für die Altersrente für besonders langjährig Versicherte benötigt man 45 Beitragsjahre. Angehörige bestimmter Jahrgänge können vor dem 67. Lebensjahr ohne Abschläge in Rente gehen, wenn sie 35 Jahre Beiträge gezahlt haben.

Für Personen, die 1964 oder später geboren wurden, bleibt das Renteneintrittsalter nach 35 Beitragsjahren bei 67 Jahren. Wer 45 Beitragsjahre erreicht, kann in der Regel früher ohne Abschläge in Rente gehen. Diese Regelung ermöglicht einen vorzeitigen Ruhestand für besonders langjährig Versicherte.

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Wagenknecht übt Kritik an der SPD

Angesichts dieser Zahlen übt Wagenknecht indirekt Kritik am für die Rente zuständigen Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). „Seit 1998 stellt die SPD mehr als 20 Jahre die für die Rentenpolitik zuständigen Minister“, sagte Wagenknecht der dpa. „Im Ergebnis erwartet jeden dritten Arbeitnehmer in Vollzeit eine Rente von weniger als 1300 Euro. Das ist eine Respektlos-Bilanz gegenüber der hart arbeitenden Mehrheit im Land.“

Sie verlangte, dass die Sozialdemokraten nach der Bundestagswahl die Verantwortung für die gesetzliche Rente abgeben sollten, „um sie nicht länger herunterwirtschaften zu können.“

Wagenknecht kündigte an, mit ihrem Bündnis eine Rentenversicherung nach österreichischem Vorbild einzuführen, in die alle Berufstätigen, einschließlich Politiker, einzahlen. In Österreich erhalten langjährig Versicherte durchschnittlich etwa 800 Euro pro Monat mehr als in Deutschland.