Wenn du Vollzeit arbeitest hast du meist eine 40-Stunden-Woche. Und neben den beruflichen Aufgaben warten dann noch all die privaten Verpflichtungen, die es zu erfüllen gilt. Kein Wunder, dass sich viele Berufstätige gestresst fühlen oder ab einem bestimmten Punkt sogar einen Burn-out erleiden. Was gegen ständige Überforderung und Zeitmangel helfen soll, ist die 30-Stunden-Woche. Hier erfährst du, ob das wirklich eine Lösung sein kann!
30-Stunden-Woche: Das sind die Vorteile
Vollzeit zu arbeiten bedeutet meistens: 40 Stunden Arbeit pro Woche – Überstunden nicht mit einberechnet. In experimentellen Studien, aber auch in der realen Umsetzung zeigt sich immer wieder: Die 30-Stunden-Woche könnte die 40-Stunden-Woche ablösen.
Dabei wird die Arbeitszeit um 10 Stunden verringert – oftmals bei gleicher Bezahlung und Urlaubsanspruch. Denn das moderne Job-Konzept hat einige Vorteile:
1. Weniger Stress
Job, Haushalt, Familie: Das alles unter einen Hut zu bringen, ist für Vollzeit-Berufstätige manchmal eine Herausforderung. Zeit für sich selbst? Fehlanzeige! Darunter kann auch der Lebensstil leiden.
Wer nur 30 Stunden pro Woche arbeitet, hat 10 Stunden mehr Zeit zur freien Verfügung. Diese kann nicht nur für private Verpflichtungen eingesetzt werden, sondern maßgeblich zu einem gesunden Lebensstil beitragen – etwa, in dem man Sport treibt, eine vollwertige Mahlzeit zubereitet oder einem kreativen Hobby nachgeht. Langfristig kann das dafür sorgen, dass Mitarbeiter:innen seltener krank werden und weniger Ausfallzeiten haben – auch ein großer Vorteil für Arbeitgeber:innen.
2. Mehr Konzentration
Kürzere Arbeitszeiten führen zu höherer Produktivität – das haben mehrere Untersuchungen ergeben. So zeigte eine europaweite Studie der Hans-Böckler-Stiftung, dass die Länder, in denen relativ wenige Arbeitsstunden üblich sind, dafür eine besonders hohe Arbeitsproduktivität aufzeigen.
Da man sich in einer kürzeren Zeitspanne erwiesenermaßen besser konzentrieren kann, passieren statistisch gesehen weniger Fehler. Das alles führt zu einer besseren Arbeitsleistung, was wiederum auch den Arbeitgeber:innen zugutekommt.
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3. Keine Benachteiligung von Teilzeit-Positionen
Wer eine 30-Stunden-Woche hat, arbeitet in Teilzeit. Diese Positionen sind häufig von Frauen, insbesondere Müttern, besetzt. Zwar soll das Teilzeit- und Befristungsgesetz schützen, doch die Realität sieht oft anders aus. So haben Teilzeit-Beschäftigte oft schlechtere Aufstiegschancen und weniger Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.
Wäre die 30-Stunden-Woche der Standard, käme es womöglich seltener zu Benachteiligungen von Teilzeit-Positionen.
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3. Beitrag zum Klimaschutz
Sogar der Klimaschutz könnte von der 30-Stunden-Woche profitieren. So zeigte eine Studie aus Schweden, dass eine Verringerung der Arbeitszeit um 1 Prozent den Energieverbrauch und die Emissionen jeweils um 0,7 und 0,8 Prozent herunterfahren würde. Und eine Studie der University of Massachusetts hat ergeben, dass Länder mit kürzeren Arbeitswochen schon jetzt einen kleineren ökologischen Fußabdruck haben, als andere.
Schließlich schadet auch die Arbeit im Büro der Umwelt: Klimaanlagen und technische Geräte sorgen für Emissionen. Noch dazu benötigen viele Menschen ein Auto, um damit zur Arbeit zu fahren. Das Home-Office wirkt diesem Problem bereits jetzt entgegen.
30-Stunden-Woche: Kann das wirklich funktionieren?
Es gibt jedoch ein Problem, denn: Die Arbeitszeit einfach von 40 auf 30 Stunden zu kürzen, ist leichter gesagt, als getan. Denn dieselben Aufgaben in deutlich weniger Zeit zu erledigen, ist meist schlichtweg nicht möglich.
Das könnte deshalb nicht nur den Druck erhöhen, sondern auch die allgemeine Arbeitsleistung verschlechtern. Schließlich hätte man so kaum mehr Zeit für Pausen. Auch das Teambuilding sollte nicht vernachlässigt werden. Es kommt daher vor allem darauf an, dass die 30-Stunden-Woche in der Praxis richtig umgesetzt wird.