Frauen werden häufig aufgrund ihres Alters im Beruf benachteiligt: mit 20 Jahren gelten sie als zu jung, während sie in ihren mittleren 40ern als zu alt angesehen werden. Dieses Problem betrifft nicht nur die Frauen selbst, sondern hat auch Auswirkungen auf die Arbeitskultur. Eine neue Kampagne wurde gestartet, um diesem Problem entgegenzuwirken und eine gerechtere Arbeitsumgebung zu schaffen. Alle Details.
Altersdiskriminierung: Ältere Frauen werden in der Arbeitswelt oft benachteiligt
Stereotypen gegenüber älteren Menschen sind in Deutschland weit verbreitet: Sie werden oft als verbraucht, kompliziert und starrsinnig wahrgenommen. Frauen haben besonders in der Arbeitswelt mit diesen Vorurteilen zu kämpfen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge erleben 14 Prozent der Frauen im Alter von 45 bis 54 Jahren Diskriminierung am Arbeitsplatz, was mehr ist als in jeder anderen Altersgruppe. Doch es gibt auch einen positiven Trend: In den vergangenen 20 Jahren haben Frauen zwischen 55 und 64 Jahren den größten Zuwachs bei der Erwerbsbeteiligung verzeichnet.
Auch wenn es in gewissen Bereichen positive Trends gibt, möchte Ferda Ataman, de Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, sich stärker gegen Altersdiskriminierung einsetzen. Schließlich gibt es in Deutschland rund zwölf Millionen Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. „Wir sind da und wir sind bereit“, unterstreicht die 45-Jährige. Gleichzeitig verweist sie jedoch auf zwei Hindernisse, die Frauen dieser Altersgruppe daran hindern könnten, im Beruf und im Privatleben ihr volles Potential zu entfalten: Altersdiskriminierung und die Phase der Wechseljahre.
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Neue Kampagne soll das Problem sichtbar machen
Um die Situation älterer Frauen im Berufsleben öffentlich stärker ins Bewusstsein zu rücken, unterstützt die Antidiskriminierungsstelle die neue Initiative des Online-Magazins „Palais F*luxx“ mit dem Titel: „Ohne mich würdet ihr alt aussehen“. Die Kampagne zielt darauf ab, die Kompetenzen älterer Frauen durch Videoclips und Social-Media-Beiträge sichtbar zu machen.
Zwölf Frauen im Alter zwischen 47 und 64 Jahren, die in verschiedenen Positionen und Berufen arbeiten, wurden dafür porträtiert. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der thematischen Auseinandersetzung mit den Wechseljahren, da viele Frauen aufgrund typischer Beschwerden wie Schlafmangel Einschränkungen am Arbeitsplatz erfahren.
Die Initiator:innen der Kampagne setzen sich daher unter anderem für ein breiteres Angebot an Teilzeitstellen ein. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Anja Lüthy äußert die Hoffnung, dass durch die Kampagne „ein neues Bild von Alter in der Berufswelt von Frauen 47plus geschaffen wird“.
Quellen: Antidiskriminierungsstelle des Bundes und Tagesschau