Auf der Arbeit kann manchmal ganz schön viel los sein – insbesondere dann, wenn sich ein wichtiges Projekt dem Ende neigt. Damit die Headline ja auch eingehalten wird, schiebt man nach Feierabend die eine oder andere Überstunde. Wenn es sich hierbei um eine Ausnahme handelt, werden die meisten von uns nichts dagegen haben. Doch es gibt auch Berufe, bei denen es schon fast zum guten Ton gehört länger zu arbeiten. In welchen Branchen die meisten Überstunden drohen, liest du hier.
Fast jede:r zehnte Beschäftige in Deutschland arbeitet länger
In Deutschland leisten über zehn Prozent der Beschäftigten Überstunden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelte im Mikrozensus 2023, dass etwa 4,6 Millionen Arbeitnehmer mehr arbeiteten als vertraglich festgelegt. Dies entspricht einem Anteil von zwölf Prozent aller abhängig Beschäftigten. Männer sind davon etwas stärker betroffen als Frauen – allerdings gibt es besonders zwischen den verschiedenen Branchen deutliche Unterschiede.
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In diesen Branchen werden die meisten Überstunden gemacht
Doch in welchen Branchen kommen Überstunden am häufigsten vor? Laut Statistischem Bundesamt waren 2023 in den Sektoren Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Energieversorgung jeweils 17 Prozent der Beschäftigten von Mehrarbeit betroffen. Damit liegen diese Branchen an der Spitze.
Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberater mit durchschnittlich 4,7 zusätzlichen Stunden pro Woche die meisten Überstunden leisten. Allerdings erhielten nur 20 Prozent aller Beschäftigten einen Ausgleich dafür. Die wenigsten Überstunden fielen bei Mitarbeitenden in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung an.
Am wenigsten Mehrarbeit gab es im Gastgewerbe, wo nur 6 Prozent der Beschäftigten Überstunden leisteten. Auch bei wirtschaftlichen Dienstleistungen wie Sicherheits- und Reinigungsdiensten war der Anteil mit 8 Prozent relativ gering.
Je höher das Gehalt, desto mehr die Überstunden
Ein auffälliger Zusammenhang besteht zwischen Gehalt und Überstunden. Geringverdiener:innen, die bis zu 20.000 Euro im Jahr verdienen, arbeiten im Durchschnitt lediglich 1,7 Stunden pro Woche mehr. Bei einem Gehalt von 40.000 bis 60.000 Euro sind es bereits etwa 2,7 zusätzliche Stunden.
Fachkräfte, die über 120.000 Euro jährlich verdienen, leisten sogar rund 6 Überstunden pro Woche. Diese Zahlen zeigen, dass ein höheres Einkommen oft mit einer höheren Anzahl an Überstunden verbunden ist.
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Quellen: Stern, Capital.de und Statistisches Bundesamt