Der Job macht keinen Spaß, ist langweilig, frustrierend oder hat an Bedeutung verloren. Viele Menschen sind mit ihrer Arbeit unzufrieden. Einige verharren in ihren Positionen, obwohl sie innerlich bereits gekündigt haben. Diese innere Kündigung kann zu einem Gefühl der Stagnation führen. Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte Job Crafting sein. Was sich genau dahinter verbirgt, erfährst du hier.
Job Crafting: Was ist das?
Der Begriff „Job Crafting“ kommt aus dem Englischen und lässt sich als „Gestaltung der Arbeit“ ins Deutsche übersetzen, wie LMU München berichtet. In der Organisationsforschung beschreibt er eine Methode, die Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, ihr Arbeitsumfeld aktiv zu verändern. Dies umfasst sowohl die Anpassung von Beziehungen zu Kollegen als auch die Optimierung von Arbeitsabläufen. Ziel des Job Craftings ist es, den Mitarbeitenden zu helfen, weniger Frustration zu erleben und mehr Freude an ihrer Arbeit zu finden.
Kleine Veränderungen können große Wirkung haben
Die Vorgehensweise beim Job Crafting beginnt damit, dass man sich Zeit nimmt, um über den eigenen Job nachzudenken, erklärt Karrierecoach Volker Klärchen gegenüber dem Münchner Merkur. Dabei sollte man sich fragen, was einem wichtig ist und was einem fehlt. Zudem geht es darum, welche Aufgaben man lieber übernehmen und welche man abgeben möchte. Oft können schon kleine Veränderungen eine große Wirkung haben.
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Die Hamburger Karriereberaterin und Psychologin Ragnhild Struss, die sich intensiv mit dem Thema des Job Craftings auseinandergesetzt hat, nennt hierzu ein anschauliches Beispiel: Mitarbeitende, die im Großraumbüro nicht zur Ruhe kommen und dadurch gestresst sind, könnten durch einen Umzug in einen ruhigeren Büroraum oder das Arbeiten im Homeoffice eine Erleichterung finden. Manchmal sind die Probleme vielschichtiger. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die eigene Lebenssituation ganzheitlich zu betrachten.
Job Crafting ist nicht immer die Lösung bei Unzufriedenheit
Job Crafting ist jedoch nicht immer die optimale Lösung. „In manchen Fällen ist die Situation so eingefahren, dass auch ein noch so gut geplanter und durchgeführter Job-Crafting-Prozess nicht zur Steigerung der Zufriedenheit führt“, so Struss. In solchen Fällen bleibt oft nur eine Kündigung als Option. Dennoch ist Job Crafting insgesamt vorteilhaft. Denn laut Struss hilft es dabei zu lernen, was nötig ist, um zufrieden und gesund zu arbeiten.
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