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Kündigung: Diese 9 Fehler solltest du vermeiden

Du überlegst, deinen Job zu kündigen? Dann solltest du vielleicht überlegen, wie du deinen Abgang gestaltest. Wir erklären dir, welche Fehler es geben kann.

Eine junge Frau hält einen Karton in der Hand.
© Canva/IMAGO / Westend61 (M)

Richtig kündigen: Das solltest du beachten!

Du willst kündigen, aber weißt nicht so recht, wie? Bei uns erfährst du hilfreiche Tipps und was du beachten solltest.

Sicherlich bist du dir auch darüber im Klaren, dass du nicht ewig in deinem jetzigen Job bleiben wirst. Schließlich ändern sich Lebensumstände und auch die Anforderungen an den eigenen Job immer wieder. Kündigen gehört deshalb zu unserem Leben dazu, wie eine Trennung von Lebensabschnittgefährt:innen. Allerdings unterlaufen vielen gravierende Fehler beim Kündigen des Jobs. Eine Personalexpertin erklärt, welche Fehler einem dabei nicht unterlaufen sollten.

Kündigung: Das machen Angestellte oft falsch

Die Gründe für eine Kündigung sind vielfältig. Viele Arbeitnehmende sind unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber. Nur 16 Prozent der Deutschen fühlen sich laut einer Umfrage positiv mit ihrem Arbeitgeber verbunden und jede:r sechste Arbeitnehmer:in hat bereits innerlich gekündigt.

Lesetipp: Kündigung: Muss sie unterschrieben werden?

Zudem wartet auf die Kündigenden oft ein ordentlicher Gehaltssprung. Statistiken zeigen, dass die meisten Menschen nach einem Jobwechsel bis zu 20 Prozent mehr Gehalt verdienen. Das würde dir bei einer gewöhnlichen Gehaltserhöhung in deinem Unternehmen nicht passieren.

Es kann also durchaus sinnvoll sein, den Job zu kündigen. Allerdings solltest du dich dabei unbedingt an einige Regeln halten und beliebte Fehler bei der Kündigung vermeiden. Wir zeigen dir, wie du dich beim Kündigen auf keinen Fall verhalten solltest.

Hände schütteln
Welche Fehler solltest du beim Job kündigen nicht machen? Wir verraten es dir. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

1. Vorgesetzte ins kalte Wasser schmeißen

Bevor du deine Kündigungsabsichten kundtust, solltest du dich in die Position deines Chefs oder deiner Chefin versetzen. Denn wenn du deine Kündigung sehr kurzfristig ankündigst, wirst du deine Vorgesetzten ins kalte Wasser und sie müssen sich in kürzester Zeit überlegen, wie sie qualifiziertes Personal finden.

Natürlich musst du deine Vorgesetzten nicht unbedingt ausführlich vorbereiten. Allerdings wäre es fair, wenn du ein kurzes Gespräch mit deinem Chef oder deiner Chefin vereinbarst und ihn oder sie über deine Entscheidung informierst.

2. Keine Dankbarkeit zeigen

Du möchtest sicherlich einen guten und positiven Abgang von deinem Unternehmen. Gerade deswegen solltest du beim Kündigungsprozess auch Dankbarkeit zeigen, denn diese soll sich auch positiv auf unsere Gesundheit auswirken.

Dadurch schaffst du außerdem eine positive Atmosphäre, um deinen wichtigen Lebensabschnitt zu beenden und einen neuen zu beginnen – und dein Chef oder deine Chefin wird sich über die positiven Worte und deine Erfahrungsberichte freuen.

3. Kündige nicht Hals über Kopf und ohne Plan

Wenn du dich zum Kündigen deines Jobs entschieden hast, solltest du dir vorher einen Übergangsplan erstellen. Natürlich könntest du jetzt auch ganz entspannt machen, da du dich nicht mehr um deine Position bemühen musst, allerdings bleibst du so nicht in positiver Erinnerung in deinem Unternehmen.

Zeig lieber dein Engagement und unterstütze noch, wo du kannst. Biete deine Hilfe an oder arbeite neue Mitarbeiter:innen in deine Position ein. Mit einer Kündigung endet noch lange nicht der Aufwand, mit welchem du deinen Job ausführen solltest.

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4. Ausrasten

Angestellte, die kurz vor einer Kündigung stehen, sind oft ungehalten und emotional. Aus diesem Grund machen sie manchmal Fehler, die ihnen mit einem klaren Kopf nicht passieren würden. Die meisten Fehler, die den Mitarbeitenden unterlaufen, haben also etwas mit ihren persönlichen Gefühlen zu tun.

Ein Kündigungsgespräch ist für die Mitarbeitenden meist sehr schwer zu führen. Immerhin geht es dabei in den meisten Fällen um ihre Existenz. Es ist deswegen durchaus verständlich, dass die Emotionen überkochen, doch sollte man genau in diesen Situationen darauf achten, ruhig zu bleiben. Schreien, Weinen oder gar Zerstörungswut haben noch niemandem den Job gerettet.

5. Unangebrachte Kritik und Sarkasmus

In einem Kündigungsgespräch werden zwangsläufig Unzulänglichkeiten der beiden Parteien besprochen. Manche denken sich, dass das die perfekte Situation sei, um sich gegenseitig Dinge an den Kopf zu werfen, die sie sich ohnehin „schon immer mal“ sagen wollten. Es wäre aber ein großer Fehler, dabei nicht sachlich zu bleiben, sondern in persönliche Themen abzudriften.

Auch Sarkasmus ist der Killer eines professionellen Gesprächs. Bei jeder Kündigung sollte dir bewusst sein: Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euch noch einmal wiederseht, ist sehr hoch. Solltest du in der gleichen Branche bleiben, kann es sogar sein, dass ihr noch einmal zusammen arbeiten müsst.

6. Sich in Details verrennen

Ein Kündigungsgespräch kommt nicht von ungefähr. Bevor jemand dir kündigt und bevor du deine Kündigung einreichst, hat es wahrscheinlich viele Vorgespräche gegeben, in denen ihr bereits über die Probleme innerhalb des Teams oder des Unternehmens gesprochen habt. Diese kleinen Details haben in einem Kündigungsgespräch nichts mehr verloren. Hier geht es um Tatsachen, Entscheidungen und das weitere Vorgehen in der Zukunft.

Kündigungsfrist verkürzen
Beim Kündigungsgespräch sollte man sich auf die wesentlichen Dinge beschränken. Foto: IMAGO/Westend61

7. Alleine bleiben mit dem Kündigungsgedanken

Expert:innen erklären immer wieder, dass es ebenfalls ein großer Fehler sei, den Kündigungsgedanken alleine mit sich auszumachen. Gut wäre hier ein offenes und konstruktives Gespräch mit der Personalabteilung, in dem man gemeinsam nach Lösungen zur Verbesserung der Situation sucht.

Viele Arbeitnehmende kündigen innerlich schon viel früher, als sie ihre Kündigung schriftlich einreichen. Hier staut sich nicht nur viel Frust an. Gleichzeitig leidet der Job darunter, den man dann nur noch halbherzig ausführt. Expert:innen raten daher: Wenn man einen ernsthaften Kündigungsgedanken hegt, unbedingt das Gespräch mit der Personalabteilung suchen. Meist gibt es Lösungsmöglichkeiten.

8. Verbrannte Erde hinterlassen

Ein Fehler, den viele Mitarbeitende in der Kündigungszeit machen, ist es, verbrannte Erde bei ihrem alten Arbeitgeber zu hinterlassen. Meist hast du einen guten Grund, warum du deinen Job kündigst. Das kann an Problemen mit deinem oder deiner Vorgesetzten liegen.

Es kann aber auch sein, dass du dich mit deinem Team nicht gut verstanden hast oder dich ungerecht von deinem Arbeitgeber behandelt fühlst. All das sind legitime Gründe, um deinen Job an den Nagel zu hängen. Niemand sollte sich zu einem Job quälen. Allerdings solltest du darauf achten, die Stimmung nicht allzu südlich wandern zu lassen.

Die Arbeitswelt ist zwar groß, doch oft sieht man sich zweimal im Leben. Gerade, wenn du nach einem Jobwechsel in der gleichen Branche bleibst, ist es möglich, dass dein neuer Arbeitgeber und dein alter Arbeitgeber sich kennen und austauschen. Wenn du also deinen Job kündigst, dann achte darauf, dich bei allen Mitarbeitenden mit einem Lächeln zu verabschieden.

Dating, Gefühle
Hat mein:e Kollege:in Gefühle für mich? Foto: Drazen_/Gettyimages

9. Aufgaben unbearbeitet hinterlassen

Nachdem du deinen Job gekündigt hast, musst du noch ein paar Wochen oder Monate bis zu deinem letzten Arbeitstag warten. In dieser Zeit solltest du deine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen erledigen und gleichzeitig den Platz für deine:n Nachfolger:in vorbereiten.

Deine Arbeit solle im Idealfall nicht liegenbleiben, wenn dein:e Nachfolger:in kommt. Stattdessen sollte ein nahtloser Übergang gewährleistet werden. In der Praxis ist es nur schwer umzusetzen, einen nahtlosen Übergang zu schaffen. Doch es gibt ein paar Maßnahmen, die dir dabei helfen.

  • Erstelle Leitfäden für deine Nachfolgenden und Mitarbeitenden, damit sie im Zweifelsfall dort nachschauen können, was zu tun ist.
  • Übergib deine Aufgaben gewissenhaft. Erkläre deinen Kolleg:innen ganz genau, wie du an die Aufgabe herangegangen bist. Dabei solltest du aber nicht zu vehement darauf bestehen, dass es auch in Zukunft so gemacht wird wie in der Vergangenheit. Jeder Mensch hat eigene Arbeitsweisen und Tempi.

Quellen: Stern, ratbacher.de