Stellenanzeigen durchforsten, Bewerbungsunterlagen anpassen, ein Motivationsschreiben verfassen und den Lebenslauf ändern – das ist für viele Bewerberinnen und Bewerber Routine. Eine Studie des Anbieters CVapp.de aus dem vergangenen Jahr hat jedoch gezeigt, dass die Deutschen es mit der Wahrheit im Lebenslauf nicht immer so genau nehmen. Alle Details.
Lügen im Lebenslauf: 60 Prozent der Deutschen haben schonmal geflunkert
Nicht jeder Lebenslauf ist makellos, und angesichts der vielen Bewerber:innen wollen alle mit ihren Fähigkeiten herausstechen, um ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch zu erhöhen. Laut einer Studie von CVapp.de geben 58,5 Prozent der Menschen in Deutschland an, in ihrem Lebenslauf nicht immer die Wahrheit zu sagen.
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Demnach nehmen die Deutschen es bei folgenden Punkten mit der Wahrheit nicht so genau:
- Fähigkeiten und Kompetenzen: 78,64 Prozent haben hier schon mal gelogen
- Gehalt: 73,97 Prozent haben hier nicht immer die Wahrheit gesagt
- Stellenbezeichnung: 57,86 Prozent waren nicht ehrlich
- persönliche Interessen: 55,81 Prozent haben hier gelogen
- Bildungsabschluss: 51,82 Prozent haben hier schon mal gelogen
Warum Bewerber:innen lügen
Arbeitgeber haben oft nicht die Ressourcen oder Zeit, um Lebensläufe im Detail zu überprüfen. Dadurch entsteht für Bewerber:innen die Versuchung, Angaben zu übertreiben oder zu erfinden, um ihre Chancen zu verbessern.
Viele Bewerber:innen gehen davon aus, dass ihre tatsächlichen Qualifikationen nicht ausreichen, um berücksichtigt zu werden. Deshalb versuchen sie, Schwächen wie Lücken im Lebenslauf oder fehlende Hard Skills zu verschleiern. Sie erhoffen sich, so besser im Auswahlverfahren dazustehen.
Die Studie offenbart auch, dass Bewerber:innen am seltensten über ihr Alter (13,2 Prozent) und andere persönliche Merkmale (4,7 Prozent) lügen. Dies verdeutlicht nochmals, dass Lügen vor allem dazu verwendet werden, um ihre Karriere und ihren beruflichen Werdegang vorteilhafter erscheinen zu lassen.
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Diese Konsequenzen drohen bei Lügen im Lebenslauf
Wenn man in Bereichen gelogen hat, die für die Ausübung der Tätigkeit wichtig sind, kann das zu einer Entlassung führen, so das Karriereportal Stepstone.de. In einem solchen Fall ist sogar eine fristlose Kündigung möglich. Bei Universitäts- oder Schulzeugnissen sollte man auf keinen Fall schummeln. Denn das Fälschen von Dokumenten oder Noten gilt als Urkundenfälschung. Diese Straftat kann mit hohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet werden. In schweren Fällen drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Denke gut darüber nach, ob eine Lüge im Lebenslauf das Risiko wert ist. Im Bewerbungsgespräch werden Arbeitgeber oft genau nachhaken und könnten die Unwahrheit schnell erkennen. Eine Lüge kann dazu führen, dass du den Job nicht bekommst. Und das ist wohl keine Lüge der Welt wert.